A4.10.1 Ergebnisse der Beschäftigtenstatistik zur Ausbildungsbeteiligung
Beteiligung der Betriebe an der beruflichen Ausbildung
Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung ging auch 2010 zurück und folgte dem negativen Verlauf, der im Jahr zuvor eingesetzt hatte. Von den bundesweit rund 2,1 Mio. Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis beteiligten sich zum Ende des Berichtsjahres 468.800 Betriebe an der beruflichen Ausbildung Tabellen A4.10.1-1 bis A4.10.1-3 Internet. Gegenüber 2009 sank die Zahl der ausbildenden Betriebe um 16.100, dies entspricht einem Rückgang um 3,3 %. Gleichzeitig nahm die Gesamtzahl der Betriebe um 12.600 bzw. 0,6 % zu, womit sich die Ausbildungsbetriebsquote um einen Prozentpunkt auf 22,5 % verringerte.
Ähnlich verlief die Entwicklung in den alten Ländern. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe ging dort um 10.700 (-2,6 %) zurück, während die Gesamtzahl der Betriebe um 11.000 (+0,7 %) zulegte. Die Ausbildungsbetriebsquote sank dadurch um 0,8 Prozentpunkte auf 24,2 % Tabellen A4.10.1-4 bis A4.10.1-6 Internet.
Deutlich stärker als in den alten Ländern sank die betriebliche Ausbildungsbeteiligung in den neuen Ländern und Berlin Tabellen A4.10.1-7 bis A4.10.1-9 Internet. Die Zahl der ausbildenden Betriebe brach dort um 5.400 (-7,3 %) ein, während sich der Bestand an Betrieben mit einem Zuwachs von 1.600 (+0,4 %) leicht erhöhte. Der Anteil der ausbildenden Betriebe fiel dadurch binnen eines Jahres von 17,3 % auf 16,0 %.
Mit diesen Werten markieren die Ausbildungsbetriebsquoten für West-, Ost- und Gesamtdeutschland neue Tiefststände seit 1999.182 Verantwortlich für die massiven Rückgänge waren 2 Trends: Zum einen haben gegenläufige Bestandsentwicklungen bei Betrieben und Ausbildungsbetrieben die betriebliche Ausbildungsbeteiligung erheblich gesenkt Schaubild A4.10.1-1. Diese Divergenz hatte im Osten bereits 2006 eingesetzt und war ab 2009 auch im Westen zu verzeichnen. Zum anderen hat ein auffällig hoher Bestandsverlust bei den Ausbildungsbetrieben die Situation zusätzlich verschärft. Weder in den alten noch in den neuen Ländern hatte es bei den Ausbildungsbetrieben in den letzten 11 Jahren so große prozentuale Bestandsrückgänge gegeben wie 2010.
E Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Auszubildender, die kranken-, renten- oder pflegeversicherungspflichtig und / oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die der Arbeitgeber Beitragsanteile zu entrichten hat.
Auszubildende
Als Auszubildende werden alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Ausbildung gezählt, die der Bundesagentur für Arbeit über die Personengruppenschlüssel 102 und 141 gemeldet wurden. Dies sind in der Regel Auszubildende, deren Ausbildungsverhältnis den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) unterliegt bzw. die eine Berufsausbildung auf unter Bundesflagge fahrenden Seeschiffen der Kauffahrteischifffahrt absolvieren. Aufgrund relativ weit gefasster Zuordnungskriterien enthalten die Arbeitgebermeldungen allerdings auch Meldungen zu Auszubildenden im Gesundheitswesen, deren Ausbildung nicht durch das BBiG geregelt ist, sowie Meldungen zu Auszubildenden, die einen Vertrag mit einer außerbetrieblichen Einrichtung abgeschlossen haben.
Ausbildungsbetriebsquote183
Die Ausbildungsbetriebsquote bezeichnet den Anteil der Betriebe mit Auszubildenden an allen Betrieben mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einschließlich der Ausbildungsbetriebe. Hierbei wird nicht unterschieden, ob die Betriebe ausbildungsberechtigt sind oder nicht. Insofern unterscheidet sich die Ausbildungsbetriebsquote von der sogenannten Ausbildungsaktivität, die den Anteil der ausbildenden Betriebe an allen ausbildungsberechtigten Betrieben ausweist (vgl. Kapitel A4.10.2).
Ausbildungsquote
Die Ausbildungsquote bezeichnet den Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einschließlich Auszubildender.
Schaubild A4.10.1-1: Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung in Deutschland zwischen 1999 und 2010 (Referenzjahr 1999 = 100 %)
Schaubild A4.10.1-1 (barrierefrei)
Ausbildung und Beschäftigung
Auch beim Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war 2010 ein auffällig starker Rückgang zu verzeichnen Tabellen A4.10.1-10 bis A4.10.1-12 Internet. Die Zahl der Auszubildenden fiel gegenüber 2009 um 81.400 (-4,6 %) auf rund 1,7 Mio. Der gesunkenen Auszubildendenzahl steht ein deutlicher Anstieg der Beschäftigtenzahl gegenüber. Die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm gegenüber 2009 um 545.900 auf 28,0 Mio. zu, dies entspricht einem Wachstum von 2,0 %. Die Ausbildungsquote fiel dadurch gegenüber 2009 um 0,4 Prozentpunkte auf rund 6,0 %.184
Die Schere zwischen der Beschäftigten- und der Auszubildendenzahl hat sich insbesondere in Ostdeutschland weit geöffnet Tabellen A4.10.1-16 bis A4.10.1-18 Internet. Während bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2010 ein leichter Zuwachs von 1,6 % bzw. 84.700 Personen zu verzeichnen war, schrumpfte die Zahl der Auszubildenden im selben Jahr um 34.600 (-10,9 %). Die Ausbildungsquote im Osten folgte damit dem Abwärtstrend der vergangenen Jahre und sank von 6,0 % auf 5,3 %. Ein Grund für diese Entwicklung ist neben stark rückläufigen Schulabgängerzahlen im Abbau überwiegend öffentlich finanzierter Ausbildungsverhältnisse zu sehen (vgl. Kapitel A1), die in der Vergangenheit zur vergleichsweise hohen Ausbildungsquote im Osten beigetragen hatten (vgl. Troltsch / Walden / Zopf 2009).
In Westdeutschland vollzog sich 2010 eine ähnliche Entwicklung, wenn auch in schwächerem Maße Tabellen A4.10.1-13 bis A4.10.1-15 Internet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg dort um 461.200, was einem Plus von 2,1 % entspricht. Gleichzeitig ging die Auszubildendenzahl um 48.800 bzw. 3,3 % zurück. Die Ausbildungsquote in den alten Ländern sank infolgedessen von 6,6 % auf 6,2 %.
Im Vergleich zum Zeitraum 1999 bis 2009 weisen die Ergebnisse für das aktuelle Berichtsjahr einige Besonderheiten auf. Erstmals steht einer steigenden Beschäftigtenzahl ein negatives Wachstum bei den Auszubildenden gegenüber Schaubild A4.10.1-2. Dies gilt für den Westen ebenso wie für den Osten Deutschlands. Auffällig ist nicht nur die Divergenz der Entwicklungen, sondern auch das Ausmaß der Veränderungen. In keinem Jahr des Vergleichszeitraums gab es bei den Auszubildenden so große Verluste185 wie 2010. Letztere führten dazu, dass die Bestandszahlen186 für Ost- und Gesamtdeutschland neue Tiefstmarken erreichten. Umgekehrt haben überdurchschnittliche Wachstumsraten die Beschäftigtenzahlen in Deutschland und den alten Ländern auf neue Höchststände steigen lassen und zum massiven Einbruch der Ausbildungsquoten beigetragen. Wie schon die Ausbildungsbetriebsquoten erreichten auch die Ausbildungsquoten für Deutschland und die ostdeutschen Länder ihr niedrigstes Niveau seit 1999. Im Westen ging die Ausbildungsquote ebenfalls stark zurück, blieb aber noch knapp über den bisherigen Tiefstwerten zu Beginn der letzten Dekade.
Schaubild A4.10.1-2: Entwicklung von Ausbildung und Beschäftigung in Deutschland zwischen 1999 und 2010 (Referenzjahr 1999 = 100 %)
Schaubild A4.10.1-2 (barrierefrei)
Schaubild A4.10.1-3: Entwicklung der geschlechtsbezogenen Ausbildungsquoten in Deutschland zwischen 1999 und 2010
Schaubild A4.10.1-3 (barrierefrei)
Geschlechtsspezifische Differenzierungen
Auffällige Diskrepanzen zeigen sich bei einem Vergleich der geschlechtsspezifischen Ausbildungsquoten. Deutschlandweit fiel 2010 die Ausbildungsquote der Männer mit 6,3 % rund einen halben Prozentpunkt höher aus als die der Frauen, die bei 5,8 % lag. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Abstand zwischen beiden Quoten nahezu unverändert. Die Ausbildungsquote der Männer lag 2009 bei 6,7 % und die der Frauen bei 6,2 % Schaubild A4.10.1-3. Die unterschiedlichen Niveaus korrespondieren mit den Differenzen, die bereits zwischen den geschlechtsbezogenen Ausbildungsbeteiligungsquoten festgestellt wurden (vgl. Kapitel A4.5).
Besonders groß waren 2010 die Abstände zwischen den geschlechtsspezifischen Ausbildungsquoten in Ostdeutschland. Die Ausbildungsquote der Männer betrug dort 6,0 %, während die der Frauen mit 4,6 % wesentlich niedriger ausfiel. In Westdeutschland lagen die Quoten mit 6,3 % bei den Männern und 6,1 % bei den Frauen dagegen verhältnismäßig dicht beieinander Tabelle A4.10.1-39 Internet.
Länderbezogene Betrachtungen
Erhebliche Unterschiede in der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung bestanden 2010 zwischen den einzelnen Bundesländern Tabelle A4.10.1-37 Internet. Die niedrigste Ausbildungsbetriebsquote hatte Berlin, wo sich 14,3 % der Betriebe an der Ausbildung Jugendlicher beteiligten. Den mit 28,7 % höchsten Anteil ausbildender Betriebe hatte das Saarland, gefolgt von den Ländern Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die mit Anteilswerten zwischen 26,1 % und 25,4 % deutlich über dem Durchschnitt lagen. Eklatant war die Kluft vor allem zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern. Kein Land im Osten kam selbst an die niedrigste Ausbildungsbetriebsquote heran, die unter den westdeutschen Bundesländern zu finden war (Hamburg: 18,9 %).
Auch die Ausbildungsquote variierte zwischen den einzelnen Bundesländern beträchtlich Tabelle A4.10.1-38 Internet. Die Spanne reichte von 7,3 % in Schleswig-Holstein bis zu 4,8 % in Berlin und Hamburg. Dabei fiel das West-Ost-Gefälle erkennbar geringer aus als bei den Ausbildungsbetriebsquoten. Während Mecklenburg-Vorpommern mit einer Ausbildungsquote von 6,3 % leicht über dem westdeutschen Durchschnitt (6,2 %) lag, konnte sich Brandenburg mit einer Quote von 5,6 % zumindest vor den westlichen Bundesländern Hamburg (4,8 %) und Hessen (5,4 %) platzieren.
Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung im Einzelnen
Veränderung nach Betriebsgröße
Der Rückgang der Ausbildungsbetriebsquote betraf 2010 alle Betriebsgrößenklassen. Die Verluste reichten von 0,9 Prozentpunkten bei den Kleinstbetrieben bis zu 1,4 Prozentpunkten bei den mittleren Unternehmen Tabellen A4.10.1-1 bis A4.10.1-9 Internet. Unter den Klein- und Kleinstbetrieben war der Quotenrückgang vor allem einer sinkenden Anzahl an Ausbildungsbetrieben (-1,2 % bzw. -5,6 %) geschuldet, die auf moderat steigende Betriebszahlen stieß. Anders verhielt sich die Situation im Bereich der mittleren und großen Unternehmen, wo die Zahl der Ausbildungsbetriebe zwar um 0,7 % bzw. 1,4 % zunahm, aber deutlich langsamer wuchs als die Zahl der Betriebe insgesamt.
In Westdeutschland beschränkten sich die Verluste bei den Ausbildungsbetrieben auf Kleinstbetriebe sowie Kleinbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe nahm hier um bis zu 6,4 % ab. In allen übrigen Betriebsgrößenklassen waren leichte Anstiege zwischen 0,1 % und 1,8 % zu verzeichnen, die die kräftigen Verluste kleinerer Ausbildungsbetriebe jedoch nicht kompensieren konnten.
In Ostdeutschland waren neben den Klein- und Kleinstbetrieben auch mittlere Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten vom Rückgang der Ausbildungsbetriebe betroffen. In der Gruppe der Kleinstbetriebe lag die Verlustrate bei -11,4 % und in der Kategorie der Kleinbetriebe bei -5,1 %. Zuwächse gab es lediglich unter den Großunternehmen, wo die Zahl der ausbildenden Betriebe mit einem Plus von 1,4 % im Osten ebenso stark anstieg wie im Westen.
Differenziert man die Entwicklung der Beschäftigtenund Auszubildendenbestände nach Betriebsgrößenklassen, zeigt sich klassenübergreifend das gleiche Bild: In sämtlichen Größenklassen ging ein positives Beschäftigungswachstum mit einer sinkenden Anzahl an Auszubildenden einher. Überdurchschnittlich starke Rückgänge gab es unter den Kleinstbetrieben, die 6,2 % weniger Jugendliche ausgebildet hatten als im Vorjahr, aber auch in Großbetrieben, die ein Minus von 5,2 % verbuchten Tabellen A4.10.1-10 bis A4.10.1-18 Internet.
Bereits in der Vergangenheit ließ sich ein sinkender Anteil an Auszubildenden beobachten, die ihre Ausbildung in Kleinstbetrieben absolvieren.187 Dieser Trend setzte sich auch 2010 fort. Von den insgesamt 1,7 Mio. Auszubildenden waren 20,3 % in Kleinstbetrieben anzutreffen. Gegenüber 2009 ist das ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte und im Vergleich zu 2007 um 1,3 Prozentpunkte Schaubild A4.10.1-4. Umgekehrt verlief die Entwicklung bei den kleinen und mittleren Betrieben, die in den letzten Jahren einen stetig wachsenden Prozentsatz aller Auszubildenden auf sich vereinigen konnten und zuletzt auf Anteilswerte von 25,6 % und 26,6 % kamen. Einen geringen Anteilsverlust gab es bei den großen Betrieben ab 250 Beschäftigten, die 27,4 % aller Auszubildenden auf sich vereinigten. Im Vergleich zu 2009 ging dieser Anteilswert um 0,2 Prozentpunkte zurück.
Schaubild A4.10.1-4: Prozentuale Verteilung der Auszubildenden auf Betriebsgrößenklassen zwischen 1999 und 2010 in Deutschland
Schaubild A4.10.1-4 (barrerefrei)
Veränderung nach Wirtschaftszweigen
Von den Bestandsrückgängen bei Ausbildungsbetrieben waren 2010 nahezu sämtliche Wirtschaftszweige betroffen. Lediglich im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung nahm die Anzahl der ausbildenden Betriebe zu und stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,2 %. In allen anderen Wirtschaftszweigen ging die Zahl der Ausbildungsbetriebe zurück. Mit einem Minus von 0,5 % fielen die prozentualen Verluste unter Betrieben der Energieversorgung und des Gesundheits- und Sozialwesens am geringsten aus. Besonders starke Rückgänge gab es in den Bereichen Erziehung und Unterricht (-6,9 %), Information und Kommunikation (-5,2 %) sowie sonstige Dienstleistungen (-8,4 %).
Wie schon in der Vergangenheit hatte das verarbeitende Gewerbe auch 2010 mit 35,3 % den höchsten Anteil an Ausbildungsbetrieben. Überdurchschnittliche Ausbildungsbetriebsquoten gab es zudem im Baugewerbe (30 %), im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (26,8 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (28,5 %) sowie im Handel (25,7 %). Stark unterdurchschnittlich waren Ausbildungsbetriebe dagegen in den Bereichen Erziehung und Unterricht (10,1 %), Verkehr und Lagerei (9,8 %) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen (7,8 %) vertreten Tabellen A4.10.1-19 bis A4.10.1- 27 Internet.
E Wirtschaftliche Gliederung
Der wirtschaftsfachlichen Differenzierung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung liegt die aktualisierte „Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2008“ (WZ2008) zugrunde, die sich in ihrer Struktur erheblich von früheren Systematiken unterscheidet (vgl. Statistisches Bundesamt 2008). Rückwirkend ab dem Berichtsjahr 2008 werden Betriebe den 21 Abschnitten der ersten Gliederungsebene der WZ2008 zugeordnet. Durch die Umstellung sind die nachfolgend ausgewiesenen Daten und Indikatoren zu einzelnen Wirtschaftszweigen nicht direkt mit den entsprechenden Angaben in früheren Ausgaben des BIBB-Datenreports vergleichbar.
Im Vergleich zu 2009 ging in fast allen Wirtschaftszweigen die Zahl der Auszubildenden zurück Tabellen A4.10.1-28 bis A4.10.1-36 Internet. Geringe Zuwächse waren lediglich im Gesundheitsund Sozialwesen (+0,7 %) sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (+0,4 %) zu verzeichnen, während in den übrigen Wirtschaftszweigen die Bestände an Auszubildenden zum Teil erheblich schrumpften. Die höchsten absoluten Verluste betrafen das verarbeitende Gewerbe (-21.800), gefolgt vom Bereich Erziehung und Unterricht (-15.800) und dem Handel (-11.300). Die größten prozentualen Rückgänge gab es in den Wirtschaftszweigen Erziehung und Unterricht sowie Erbringung sonstiger Dienstleistungen, wo jeweils 12,7 % weniger Personen ausgebildet wurden als im Jahr 2009.
Trotz der hohen Verlustrate blieb die Ausbildungsquote im Bereich Erziehung und Unterricht mit 9,7 % am höchsten. Stark überdurchschnittliche Ausbildungsquoten fanden sich auch im Baugewerbe (9,4 %), im Gastgewerbe (9,3 %) und in der Landund Forstwirtschaft / Fischerei (9,3 %).
Die bundesweiten Trends in der Ausbildungsbeteiligung ließen sich auch im Westen Deutschlands beobachten, negative Trends waren dort allerdings schwächer und positive Entwicklungen stärker ausgeprägt. Für den Osten ließ sich feststellen, dass die Zahl der Auszubildenden in sämtlichen Wirtschaftszweigen abgenommen hat und auch die Ausbildungsquote fast überall gesunken ist. Lediglich im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung entwickelte sich der Bestand an Auszubildenden proportional zur Beschäftigung, sodass die Ausbildungsquote hier konstant blieb.
(Tobias Hucker)