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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

A
A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

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A4.10.3 Ausbildungspersonal in der betrieblichen Ausbildung

Nach den gesetzlichen Bestimmungen dürfen im dualen System nur Personen ausbilden, die dazu persönlich und fachlich geeignet sind. Die fachliche Eignung umfasst sowohl die für den jeweiligen Beruf erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten als auch entsprechende berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen. Die berufs- und arbeitspädagogische Eignung nachweisen – in der Regel durch eine Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) – muss nur, wer für die Planung und Durchführung der Ausbildung verantwortlich ist. Die Betriebe melden diese Mitarbeiter / -innen dann den zuständigen Stellen. Von den als verantwortlich gemeldeten Ausbildern und Ausbilderinnen ist jedoch nur eine Minderheit ausschließlich mit dieser Aufgabe befasst; die überwiegende Mehrheit bildet nebenberuflich aus.

E Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO)

Geltungsbereich (§ 1)191

Ausbilder und Ausbilderinnen haben für die Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach dieser Verordnung nachzuweisen. Dies gilt nicht für die Ausbildung im Bereich der Angehörigen der freien Berufe.

Berufs- und arbeitspädagogische Eignung (§ 2)

Die berufs- und arbeitspädagogische Eignung umfasst die Kompetenz zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren der Berufsausbildung in den Handlungsfeldern:

  • Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen,
  • Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken,
  • Ausbildung durchführen und
  • Ausbildung abschließen.

Prüfung (§ 4)

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil sind fallbezogene Aufgaben aus allen Handlungsfeldern innerhalb von 180 Minuten zu bearbeiten. Der praktische Teil der Prüfung ist in 2 Teile aufgeteilt, bestehend aus der Präsentation einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch mit einer Dauer von insgesamt maximal 30 Minuten. Hierfür wählt der / die Prüfungsteilnehmer / -in eine berufstypische Ausbildungssituation aus.

Historie

1972 - Erlass der AEVO
1999 -  Erste Novellierung der AEVO
01.08.2003 – 31.07.2009 - Aussetzung der AEVO
2009 -  Zweite Novellierung und Wiedereinsetzung der AEVO

Ausbildereignungsprüfungen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nahmen im Jahr 2010 insgesamt 71.991 Personen (65 % Männer; 35 % Frauen) in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst und Hauswirtschaft an Ausbildereignungsprüfungen teil (Statistisches Bundesamt 2011).192 Davon legten 67.182 Personen die Prüfung mit Erfolg ab, was einer Erfolgsquote von 93,3 % entspricht. Auf die neuen Länder entfielen 14.343 bestandene Ausbildereignungsprüfungen Tabelle A4.10.3-1. Der Anteil der Frauen an allen erfolgreichen Prüfungsteilnehmern lag bei 35,2 % (neue Länder: 37,7 %; alte Länder: 34,6 %).

Die gegenüber dem Vorjahr signifikant höhere Anzahl der Prüfungsteilnehmer / -innen lässt sich durch die Wiedereinsetzung der AEVO zum 1. August 2009 erklären, nachdem diese vom 1. August 2003 bis zum 31. Juli 2009 ausgesetzt war (zum Vergleich: 2009 nahmen insgesamt lediglich 30.164 Personen an Ausbildereignungsprüfungen teil, wobei zusätzlich berücksichtigt werden muss, dass von vielen Kammern keine Meldungen eingegangen sind und daher eine Untererfassung vorlag).

Die Zahl der Befreiungen von der Ausbildereignungsprüfung lag 2010 im Ausbildungsbereich Industrie und Handel bei 44.088. Im Jahr 2009 lag sie bei 36.239. Auch hier ist der deutliche Anstieg im Zusammenhang mit der Wiedereinsetzung der AEVO zu betrachten.

Tabelle A4.10.3-1: Bestandene Ausbildereignungsprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder
Tabelle A4.10.3-1 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-1: Bestandene Ausbildereignungsprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder

Meisterprüfungen

Bei den Meisterprüfungen ergibt sich für das Jahr 2010 folgendes Bild: Insgesamt nahmen in den Bereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst und Hauswirtschaft 34.374 Personen (84,6 % Männer; 15,4 % Frauen) an Meisterprüfungen teil. Die Zahl der bestandenen Meisterprüfungen lag bei 31.203, was einer Erfolgsquote von 90,8 % entspricht Tabelle A4.10.3-2. Der Anteil der Frauen an allen erfolgreichen Teilnehmenden lag – abgesehen vom Bereich Hauswirtschaft (97,8 %) – in der Landwirtschaft mit 20,0 % sowie im Handwerk mit 18,9 % am höchsten. Der öffentliche Dienst stellte 9,5 %, der Bereich Industrie und Handel 6,2 % aller neuen Meisterinnen Tabelle A4.10.3-3.

Tabelle A4.10.3-2: Bestandene Meisterprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen
Tabelle A4.10.3-2 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-2: Bestandene Meisterprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen

Tabelle A4.10.3-3: Bestandene Meisterprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht
Tabelle A4.10.3-3 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-3: Bestandene Meisterprüfungen 2010 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht

Zahl der bei den zuständigen Stellen registrierten Ausbilder / -innen

Im Jahr 2010 waren in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst, freie Berufe und Hauswirtschaft insgesamt 675.198 Personen als Ausbilder / -innen in Deutschland registriert. Auf die alten Länder entfielen dabei 85,1 % (574.515) der Ausbilder / -innen und auf die neuen Länder 14,9 % (100.683). Bezogen auf die einzelnen Ausbildungsbereiche waren 41,5 % der Ausbilder / -innen im Bereich Industrie und Handel, 37,5 % im Handwerk und 14,4 % in den freien Berufen tätig. Auf die Landwirtschaft entfielen 3,3 %, den öffentlichen Dienst 2,8 % und die Hauswirtschaft 0,5 % Tabelle A4.10.3-4.

23,5 % der als Ausbilder / -innen gemeldeten Personen sind weiblich. Dabei bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den neuen und alten Ländern. Während in den alten Ländern der Frauenanteil bei 21,8 % liegt, beträgt er in den neuen Ländern 33,0 % Tabelle A 4.10.3-5.

Die Verteilung nach Altersgruppen ergibt folgendes Bild: Die stärkste Gruppe bilden die 40- bis 49-Jährigen mit 39,2 %, gefolgt von den über 50-Jährigen mit 38,5 % und den 30- bis 39-Jährigen mit 17,9 %. 4,5 % der Ausbilder / -innen sind unter 29 Tabelle A4.10.3-6.

Mit dem Internetportal Foraus bietet das Bundesinstitut Ausbilderinnen und Ausbildern eine Informations- und Kommunikationsplattform an.

E Foraus – das Internetportal des BIBB für Ausbilderinnen und Ausbilder

www.foraus.de präsentiert ein Informations- und Kommunikationsangebot zur Unterstützung der täglichen Ausbildungspraxis im Betrieb.

Foraus.de hat 3 Funktionen:

Lernen: Bereitstellung von Online-Lernmodulen,

Informieren: Verbreitung aktueller Informationen rund um die Berufsbildung und das Tätigkeitsfeld des Ausbildungspersonals,

Kommunizieren: Erfahrungsaustausch mit Expertinnen und Experten in der Berufsausbildung.

Zu den wichtigsten Angeboten von Foraus gehören z. B.

  • Meldungen aus den Rubriken Aktuelles, Publikationen, E-Learning / Digitale Medien, Best Practice, Wettbewerbe und Ausschreibungen, Veranstaltungen,
  • ein umfangreicher Servicebereich mit Informationen, Links und Quellen zu Publikationen, Institutionen und Verbänden, Fort- und Weiterbildungsangeboten, E-Learning und Mediendatenbanken sowie für die Ausbildung interessanten Adressen zur Online-Recherche,
  • ein Lernzentrum mit zahlreichen Online-Lernmodulen und Lernbausteinen zur kostenlosen Weiterbildung,
  • eine moderne und benutzerfreundliche Diskussionsplattform, um sich mit anderen Ausbilderinnen und Ausbildern sowie Fachexperten auszutauschen,
  • ein monatlicher Newsletter.

(Thomas Neuhaus, Michael Härtel)

Tabelle A4.10.3-4: Zahl der Ausbilder / Ausbilderinnen 2010 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder
Tabelle A4.10.3-4 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-4: Zahl der Ausbilder / Ausbilderinnen 2010 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder

Tabelle A4.10.3-5: Zahl der Ausbilder / Ausbilderinnen 2010 nach Geschlecht, alte und neue Länder
Tabelle A4.10.3-5 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-5: Zahl der Ausbilder / Ausbilderinnen 2010 nach Geschlecht, alte und neue Länder

Tabelle A4.10.3-6: Alter des Ausbildungspersonals 2010 nach Geschlecht
Tabelle A4.10.3-6 (barrierefrei)


Tabelle A4.10.3-6: Alter des Ausbildungspersonals 2010 nach Geschlecht

Fußnoten

191 Siehe http://www.bibb.de/dokumente/pdf/ausbilder_eignungsverordnung.pdf.

192 Sofern nicht anders angegeben, basieren die Angaben auf den Daten des Statistischen Bundesamtes, Fachserie 11, Reihe 3.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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