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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

Das Wichtigste in Kürze

Zusammenfassend ist vor allem auf die folgenden Ergebnisse hinzuweisen:

  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge betrug zum 30. September 2011 570.140 und ist gegenüber dem Vorjahr leicht (um 1,8 %) angestiegen.
  • Während sich in Westdeutschland die Zahl der neuen Verträge mit 3,7 % deutlich erhöhte, setzte sich in Ostdeutschland der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fort. Die Anzahl der Neuabschlüsse fiel um 7,8 %. Dieser Rückgang ging aber nahezu ausschließlich auf den Abbau außerbetrieblicher Ausbildungsplätze zurück. Aufgrund des sich weiter fortsetzenden demografischen Rückgangs haben sich 2011 die Ausbildungschancen der Jugendlichen sowohl in West- wie in Ostdeutschland weiter verbessert.
  • Die Bundesagentur für Arbeit registrierte zum 30.09.2011 noch rund 76.700 erfolglose Ausbildungsplatznachfrager. Dies zeigt, dass nach wie vor eine erhebliche Zahl von interessierten Jugendlichen nicht in das duale System einmünden kann. Gleichzeitig gibt es für viele Betriebe zunehmend Probleme, ihre Ausbildungsplätze auch tatsächlich zu besetzen.
  • Prognosen des BIBB gehen für 2012 von einer Steigerung des Ausbildungsplatzangebots um 1,1 % aus. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge wird ähnlich hoch wie für das Vorjahr eingeschätzt. Aufgrund der demografischen Entwicklung dürften sich die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz aber weiter verbessern.
  • Analysen des BIBB zeigen, dass Personen mit einem Migrationshintergrund geringere Chancen auf einen erfolgreichen Übergang in berufliche Ausbildung haben. Dies gilt auch bei ansonsten gleichen Bedingungen (z. B. schulische Qualifikation). Schlechtere Übergangschancen zeigen sich dabei insbesondere für Jugendliche mit türkisch-arabischer Herkunft.
  • Zur Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) auf einen Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) wurde vom Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen eine Position verabschiedet. Hiernach werden alle zweijährigen beruflichen Erstausbildungen pauschal dem Niveau 3 und alle drei- und dreieinhalbjährigen Berufe pauschal dem Niveau 4 zugeordnet. Die Abschlüsse Meister, Fachwirte und Techniker sollen dem Niveau 6 zugeordnet werden.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Im Jahr 2011 bestehen 344 Ausbildungsberufe.
  • Im Jahr 2010 befanden sich nach den Ergebnissen der Berufsbildungsstatistik 1.508.328 Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung. Hiervon entfielen 1.252.665 auf Westdeutschland und 255.663 auf Ostdeutschland. Der Bestand ist gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % gesunken. Frauen sind mit 39,8 % unterrepräsentiert. Nach wie vor ist ein Großteil der Ausbildungsberufe jeweils überwiegend mit Frauen oder mit Männern besetzt. Es ist also insgesamt eine deutliche geschlechtsspezifische Segregation zu beobachten.
  • Ende 2009 befanden sich nach den Berechnungen des BIBB bundesweit 145.075 Auszubildende in einer der öffentlich geförderten außerbetrieblichen Ausbildungsformen. Dies waren insgesamt 9,6% aller Auszubildenden. In den alten Ländern verringerte sich die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverhältnisse um 5,9 % und in den neuen Ländern gab es mit 20,5 % einen massiven Rückgang.
  • Die Ausbildungsanfängerquote, also der rechnerische Anteil derjenigen in der Wohnbevölkerung, der erstmals eine Ausbildung im dualen System beginnt, ist im Jahr 2010 von 53,5 % auf 54,9 % gestiegen.
  • Unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31.12.2010 hatten 42,9 % einen Realschulabschluss und 32,9 % einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der Studienberechtigten betrug 21 %.
  • Im Jahr 2010 wurden bundesweit 142.242 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Die Lösungsquote lag bei 23,0 % und ist gegenüber dem Vorjahr (22,1 %) leicht angestiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich erfahrungsgemäß die Lösungsquote in Zeiten eines sich entspannenden Ausbildungsstellenmarktes eher erhöht. Die Lösungsquoten unterscheiden sich dabei erheblich zwischen verschiedenen Ausbildungsberufen.
  • Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung war 2010 rückläufig. Zum Ende des Berichtsjahres beteiligten sich 468.800 Betriebe an der Ausbildung, die Ausbildungsbetriebsquote verringerte sich um einen Prozentpunkt auf 22,5 %. Dies ist der tiefste Stand seit 1999. Der Rückgang der Ausbildungsbetriebsquote ging dabei weit überwiegend auf Entwicklungen in kleineren Betrieben zurück.
  • Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels lag die Übernahmequote erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung durch die Betriebe bei 61 %. In den neuen Ländern fallen dabei die Übernahmequoten deutlich geringer aus als in den alten Ländern.
  • Nach Ergebnissen des BIBB-Qualifizierungspanels konnten von den Ausbildungsbetrieben mit Ausbildungsangeboten 34,8 % der Betriebe ihre Ausbildungsangebote teilweise oder vollständig nicht besetzen. Die größten Probleme hatten dabei Betriebe aus dem Bereich der sonstigen Dienstleistungen.
  • Die Zahl der Schüler und Schülerinnen an Berufsfachschulen mit einem Abschluss außerhalb des Geltungsbereichs von BBiG/HWO ist weiter gesunken (-1,1 %) und betrug im Schuljahr 2010/2011 noch 223.451. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen an Berufsfachschulen mit einem Abschluss gemäß BBiG/HWO ist traditionell wesentlich geringer. Die Zahl ist deutlich (-11,8 %) auf 26.615 zurückgegangen.
  • Nach den Ergebnissen der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) liegen die Anfängerzahlen des Jahres 2011 bei den Maßnahmen des Übergangsbereichs um ca. 123.350 niedriger als noch 2005. Im gleichen Zeitraum sind die Anfängerzahlen in der beruflichen Ausbildung um 0,4 % gestiegen.
  • Auf der Grundlage des Mikrozensus 2008 hat das BIBB die Erwerbsbeteiligung von Absolventen und Absolventinnen beruflicher Ausbildungen bis zu drei Jahre nach Ausbildungsende berechnet. Die Erwerbsbeteiligungsquoten liegen dabei in Westdeutschland deutlich höher als in Ostdeutschland.

(Günter Walden)

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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