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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

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A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

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A4.11.3 Ausbildungspersonal in der betrieblichen Ausbildung

Um im dualen System ausbilden zu können, ist neben der fachlichen auch die persönliche Eignung des Ausbildungspersonals erforderlich. Nach den gesetzlichen Bestimmungen müssen daher die für die Planung und Durchführung der Ausbildung verantwortlichen Personen nicht nur über die für den jeweiligen Beruf benötigten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, sondern auch entsprechende berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen nachweisen. In der Regel geschieht dies durch eine Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO). Die für die Ausbildung verantwortlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden den zuständigen Stellen dann von den Betrieben gemeldet. Die Mehrheit der gemeldeten Ausbilder und Ausbilderinnen übt diese Tätigkeit nebenberuflich aus. Nur eine Minderheit bildet hauptberuflich aus. Ausgenommen von der AEVO sind Angehörige der freien Berufe.

E Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO)

Geltungsbereich (§ 1)187

Ausbilder und Ausbilderinnen haben für die Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) den Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach dieser Verordnung nachzuweisen. Dies gilt nicht für die Ausbildung im Bereich der Angehörigen der freien Berufe.

Berufs- und arbeitspädagogische Eignung (§ 2)

Die berufs- und arbeitspädagogische Eignung umfasst die Kompetenz zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren der Berufsausbildung in den Handlungsfeldern:

1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen,
2. Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken,
3. Ausbildung durchführen und
4.Ausbildung abschließen.

Prüfung (§ 4)

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil sind fallbezogene Aufgaben aus allen Handlungsfeldern innerhalb von 180 Minuten zu bearbeiten. Der praktische Teil der Prüfung ist in 2 Teile aufgeteilt, bestehend aus der Präsentation einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch mit einer Dauer von insgesamt maximal 30 Minuten. Hierfür wählt der/die Prüfungsteilnehmer/-in eine berufstypische Ausbildungssituation aus.

Historie

Die AEVO wurde 1972 erlassen und 1999 erstmals novelliert. Für den Zeitraum vom 1. August 2003 bis zum 31. Juli 2009 wurde sie ausgesetzt und nach einer zweiten Novellierung 2009 wieder eingesetzt.

Ausbildereignungsprüfungen

Im Jahr 2011 nahmen insgesamt 85.392 Personen in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst und Hauswirtschaft an Ausbildereignungsprüfungen teil (Statistisches Bundesamt 2012).188 64,6 % davon waren Männer, 35,4 % waren Frauen. Die Prüfung bestanden haben 80.280 Personen. Die Erfolgsquote lag damit bei 94 %, wobei 15.888 der bestandenen Prüfungen auf die neuen Länder entfielen Tabelle A4.11.3-1. Der Frauenanteil bei den erfolgreichen Prüfungsteilnehmern lag bei 35,7 % (neue Länder: 37,7 %; alte Länder: 35,2 %). Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der abgelegten Prüfungen damit erneut deutlich angestiegen.189

Die Anzahl der Ausbilder und Ausbilderinnen im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, die von der Ausbildereignungsprüfung befreit waren, lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 40.341.

Meisterprüfungen

An Meisterprüfungen nahmen im Jahr 2011 in den Bereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst und Hauswirtschaft insgesamt 38.748 Personen teil (84,6 % Männer; 15,4 % Frauen). Davon haben 35.247 Personen die Prüfung bestanden, was einer Erfolgsquote von 91 % entspricht Tabelle A4.11.3-2. Abgesehen vom Bereich Hauswirtschaft (97,4 %) lag der Anteil der Frauen bei den bestandenen Meisterprüfungen in der Landwirtschaft mit 30,6 % am höchsten, gefolgt vom Handwerk mit 19,5 %. Auf den öffentlichen Dienst entfielen 9,7 %, und im Bereich Industrie und Handel gab es 5,8 % neue Meisterinnen. Auch bei den Meisterprüfungen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg zu verzeichnen.190

Zahl der bei den zuständigen Stellen registrierten Ausbilder und Ausbilderinnen

Im Jahr 2011 gab es in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, öffentlicher Dienst, freie Berufe und Hauswirtschaft in Deutschland insgesamt 665.508 registrierte Ausbilder und Ausbilderinnen. 85,2 % (567.213) davon entfielen auf die alten Länder und 14,8 % (98.295) auf die neuen Länder. 41,6 % der Ausbilder und Ausbilderinnen waren im Bereich Industrie und Handel tätig, 37,6 % im Handwerk, und weitere 14,1 % entfielen auf die freien Berufe. In der Landwirtschaft lag der Anteil bei 3,4 %, im öffentlichen Dienst bei 2,9 % und in der Hauswirtschaft bei 0,5 %. Insgesamt hat die Anzahl der gemeldeten Ausbilder und Ausbilderinnen gegenüber dem Vorjahr um 9.690 abgenommen Tabelle A4.11.3-3.

Der Anteil der gemeldeten weiblichen Ausbilder lag 2011 bei 23,8 %, wobei sich ein deutlicher Unterschied zwischen den neuen und den alten Ländern zeigte. Während der Frauenanteil in den alten Ländern bei 22,1 % lag, betrug er in den neuen Ländern 33,1 % Tabelle A4.11.3-4.

Nach Altersgruppen verteilt zeichnete sich folgendes Bild ab: Mit 39,7 % stellten die über 50-Jährigen die größte Gruppe der Ausbilder und Ausbilderinnen, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen mit 38,3 % und den 30- bis 39-Jährigen mit 17,3 %. Bei den unter 29-Jährigen waren es 4,6 % Tabelle A4.11.3-5.

Mit dem Internetportal Foraus bietet das BIBB Ausbilderinnen und Ausbildern eine Informations- und Kommunikationsplattform an (vgl. Kapitel C2.6).

(Thomas Neuhaus, Michael Härtel)

Tabelle A4.11.3-1: Bestandene Ausbildereignungsprüfungen 2011 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder
Tabelle A4.11.3-1 (barrierefrei)


Tabelle A4.11.3-1

Tabelle A4.11.3-2: Bestandene Meisterprüfungen 2011 nach Ausbildungsbereichen und Geschlecht
Tabelle A4.11.3-2 (barrierefrei)


Tabelle A4.11.3-2

Tabelle A4.11.3-3: Zahl der Ausbilder/Ausbilderinnen 2011 nach Ausbildungsbereichen, alte und neue Länder
Tabelle A4.11.3-3 (barrierefrei)


Tabelle A4.11.3-3

Tabelle A4.11.3-4: Zahl der Ausbilder/Ausbilderinnen 2011 nach Geschlecht, alte und neue Länder
Tabelle A4.11.3-4 (barrierefrei)


Tabelle A4.11.3-4

Tabelle A4.11.3-5: Alter des Ausbildungspersonals 2011 nach Geschlecht

Tabelle A4.11.3-5

Fußnoten

187 Siehe http://www.bibb.de/dokumente/pdf/ausbilder_eignungsverordnung.pdf.

188 Sofern nicht anders angegeben, basieren die Angaben auf den Daten des Statistischen Bundesamtes, Fachserie 11, Reihe 3.

189 Zum Vergleich: 2010 betrug die Zahl der Prüfungsteilnahmen 71.991, davon wurden 67.182 Prüfungen mit Erfolg abgelegt.

190 2010 gab es insgesamt 34.374 Meisterprüfungen, 31.203 davon wurden bestanden.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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