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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

E Monitoring im internationalen Kontext: Europäische Indikatoren und Benchmarks, Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, Mobilität

Das Wichtigste in Kürze

Ziel des Kapitels ist es, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen deutscher Berufsbildung innerhalb eines europäischen und internationalen Kontexts zu verorten und die indikatorengestützte Berichterstattung des Datenreports zum Berufsbildungsbericht der Bundesregierung unter Bezug auf internationale Indikatoren und Benchmarks zu erweitern. 

Angesichts der aktuellen Entwicklungen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa widmet sich dieser Beitrag zunächst auf der Basis eines sich fortschreibenden Monitorings jenen Indikatoren und Benchmarks, die im Rahmen des gemeinsamen Arbeitsprogramms der Europäischen Union (EU) vereinbart worden sind, um die Fortschritte bei der Erreichung der strategischen Ziele zu beobachten und zu bewerten. Erstmalig sind in diesem Kapitel Daten zur Umsetzung des Gesetzes zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen (Anerkennungsgesetz) aufgenommen worden. Sie beziehen sich aktuell rein auf Daten, die der Nutzung des Portals „Anerkennung in Deutschland“ als Teil der gesetzesbegleitenden Maßnahmen der Bundesregierung entstammen. Mit wachsender und verbesserter Datenlage soll dieser Teil in den folgenden Jahren sukzessiv ausgebaut werden und zukünftig weitere aussagekräftige Daten einschließen. Die Mobilität in der Berufsbildung wird insbesondere durch das Programm für Lebenslanges Lernen (PLL) der EU gefördert. Der Abschnitt zur „Mobilität“ schreibt daher kurz und prägnant die Entwicklung im Bereich der Aktion LEONARDO DA VINCI Mobilität auf europäischer Ebene fort. 

Folgende Ergebnisse sind dabei hervorzuheben:

  • Mit Blick auf die insgesamt hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa kommen den dualen Berufsbildungssystemen mit ihren vergleichsweise niedrigen Quoten arbeitsloser junger Menschen eine besondere Bedeutung und eine gewisse Leitfunktion für aktuelle Reformprozesse zu.
  • Die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen ist ein wesentliches Ziel der europäischen Zusammenarbeit. Diese Priorität
    kommt in einem neuen Benchmark zum Ausdruck, der vorsieht, dass bis 2020 der Anteil der erwerbstätigen Absolventen und Absolventinnen (im Alter von 20 bis 34 Jahren) an allen Absolventen und Absolventinnen, die das allgemeine und berufliche Bildungssystem seit höchstens 3 Jahren verlassen haben, mindestens 82 % betragen soll. Aktuell liegt Deutschland bereits über dem angestrebten Durchschnittswert für die EU.
  • Im Rahmen der Strategie „Europa 2020“ hat das Thema Mobilität nochmals an Bedeutung gewonnen. Auf EU-Ebene hat man sich bis 2020 zum Ziel gesetzt, dass 6,0 % der 18- bis 34-Jährigen mit einem berufsbildenden Abschluss einen Auslandsaufenthalt von mindestens 2 Wochen während ihrer Ausbildung nachweisen. Deutschland strebt an, in der Berufsbildung eine Zielmarke von 10 % zu erreichen. Im Jahr 2012 absolvierten annähernd 30.000 Auszubildende und Berufsfachschüler/-innen in Deutschland im Rahmen ihrer beruflichen Erstausbildung einen Auslandsaufenthalt. Das sind ca. 4 % der Personen, die eine berufliche Erstausbildung abschließen.
  • Im Bereich des Erwerbs von Hochschulabschlüssen (inkl. ISCED-Niveau 5B, d. h. praxisbezogene Studiengänge an Fachhochschulen, Berufsakademien etc.) sowie der Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen liegt Deutschland weiterhin deutlich von den gesetzten Zielen auf europäischer Ebene entfernt. Ebenso gilt es, die Anstrengungen zur Verbesserung der Schulleistungen bei den Grundkompetenzen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, welche für eine erfolgreiche berufliche Ausbildung relevant sind, fortzusetzen.
  • Der Informations-, Orientierungs- und Beratungsbedarf zum Anerkennungsgesetz der Bundesregierung ist im In- und Ausland hoch. Dies belegt die Auswertung erster Nutzerzahlen des Internetportals „Anerkennung in Deutschland“. Die Mehrzahl der Seitenaufrufe aus dem europäischen Ausland stammen aus Staaten Süd- und Osteuropas.

(Birgit Thomann)

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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