Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) bilden eines der konstituierenden Merkmale moderner Volkswirtschaften. Arbeitsprozesse sind in hohem Maße nur noch auf Grundlage einer IuKgestützten Infrastruktur zu bewältigen. Technologische Innovationen beruhen auf der zunehmenden Vernetzung von mechanischen, elektronischen und IT-Komponenten. Die damit einhergehende Verschmelzung physikalischer Objekte mit virtuellen Anwendungen – Cyber Physical Systems (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften [acatech] 2011) – stellt eine der entscheidenden Voraussetzungen wettbewerbsfähiger Produktions- und Dienstleistungsprozesse dar.
Unverzichtbares Werkzeug zur Gestaltung dieser Arbeitsprozesse sind digitale Medien, deren Leistungsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten sich in bisher nicht bekanntem Maße kontinuierlich steigern und ausweiten. Sie sind nicht nur Arbeitsmittel, sondern haben sich innerhalb kürzester Zeit zu einem leistungsstarken Lehr- und Lernwerkzeug entwickelt. Es findet eine Entgrenzung zwischen Arbeiten und Lernen statt. Digitale Medien geben den Fachkräften die Mittel in die Hand, mit denen sie – angesichts der zunehmenden Informatisierung der Facharbeit – direkt im Arbeitsprozess Informationen und Wissen austauschen und den an sie gestellten neuen Anforderungen nachkommen können. Für Arbeits- und Lernprozesse wird das gleiche Werkzeug, digitale Medien, eingesetzt. Bisher gewohnte Beziehungen zwischen Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden lösen sich auf. Die IT-geprägten Innovationen fordern von der Berufsbildung Konzepte für die aktive Gestaltung beruflichen Lehrens und Lernens in der Aus- und Weiterbildung.
