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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

C3 Fördermaßnahmen zur Implementierung digitaler Medien in die berufliche Qualifizierung

Angesichts der Entwicklungsdynamik IT-dominierter betrieblicher Arbeitsabläufe mit ihren Konsequenzen für die berufliche Aus- und Weiterbildung initiiert die Bundesregierung (hier: BMBF) gezielt Fördermaßnahmen unter dem Themenschwerpunkt „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2012c). Adressaten sind u. a. KMU und Zielgruppen, die allein häufig nicht in der Lage sind, die betrieblichen Rahmenbedingungen hin zu einer wissensbasierten Facharbeit zu gestalten.

Insbesondere soll gezielt das Angebot an qualitativ hochwertigen Lehr-/Lernangeboten erhöht werden, beispielhafte Lösungen für die berufsbegleitende Qualifizierung in einzelnen Branchen geschaffen und auch die Leistungsfähigkeit der Anbieter von Lehr-/ Lernsoftware gesteigert werden. Die Weiterbildung des Bildungspersonals, die Optimierung von Lernortkooperationen, die enge Verzahnung von beruflicher Erstausbildung und berufsbegleitender Weiterbildung sowie die Erhöhung der Chancengleichheit durch einen leichteren Zugang zu Bildungsangeboten gehören ebenfalls zu den förderpolitischen Zielsetzungen der Maßnahmen. Die Fördermaßnahmen der letzten Jahre zielten im Einzelnen auf folgende Themen (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2012c):

  1. Digitale Medien in der beruflichen Qualifizierung;
  2. Weiterentwicklung und Einsatz von Web-2.0- Technologien in der beruflichen Qualifizierung;
  3. Förderung von Vorhaben zur Entwicklung und zum Einsatz von mobil nutzbaren Technologien, digitalen Medien und Diensten in der beruflichen Qualifizierung;
  4. Stärkung der digitalen Medienkompetenz für eine zukunftsorientierte Medienbildung in der beruflichen Qualifizierung.

Das Fördervolumen von jährlich rund 16 Mio. € nationaler Mittel, ergänzt durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF), bot die Grundlage zur Initiierung von bisher rund 160 Einzel- und Verbundvorhaben.

Jährlich stattfindende „Statusseminare“, auf denen sich jeweils Vertreter/-innen aller geförderten Projekte treffen, dienen der Vernetzung der Akteure und unterstützen die konzeptionelle Weiterentwicklung der mit den Fördermaßnahmen beabsichtigten Zielsetzungen. Einen Überblick über die geförderten Projekte und die von ihnen angesprochenen Themen und Zielgruppen geben die jeweils zu den Statusseminaren erschienenen Dokumentationen (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2011c, Bundesministerium für Bildung und Forschung 2012b).

Eine fortlaufend aktualisierte Gesamtschau der Fördermaßnahmen ist der Webseite „Qualifizierungdigital“ (http://www.qualifizierungdigital.de/) zu entnehmen. Im Auftrag des BMBF hat das BIBB diesen Internetauftritt konzipiert, um der Fachöffentlichkeit einen allgemein zugänglichen Informationsraum zu den Fördermaßnahmen, den einzelnen Projekten sowie deren Ergebnissen zu geben. Innovationstransfer und Breitenwirksamkeit erfahren durch diese Zugriffsmöglichkeit gezielt Unterstützung.

Ausgewählte Projektergebnisse aus den Fördermaßnahmen, die für die Qualität der betrieblichen Ausbildungspraxis von besonderem Interesse sind, werden vom BIBB gemeinsam mit einem Fachverlag zusammengestellt. Für die Ausbildungspraxis erfolgt damit die Konzeption einer Publikationsreihe, die für das Ausbildungspersonal im Themenkontext „digitale Medien“ aktuelle und erprobte Einsatzszenarien operationalisiert.

Das BIBB veranstaltet jährlich eine bundesweite Fachtagung zum Thema „Digitale Medien – analoge Wirklichkeiten“ mit jeweils spezifizierendem Themenschwerpunkt (zuletzt am 19. Juni 2012 im BIBB in Bonn).324 Die nächste Fachtagung wird am 4. Juli 2013 in Leipzig stattfinden und besonders den Zusammenhang handwerklicher Dienstleistungen im Bereich „intelligenter“ Gebäudetechnik (Smart Home/Smart Metering/Smart Grid, siehe Projekt „SmartMobile“ in Kapitel C1.2) mit den Möglichkeiten verteilter mobiler Kommunikation zur Initiierung situierten Lernens und Kommunizierens diskutieren.

Die kontinuierliche Präsentation und Diskussion des Themas in der Fachöffentlichkeit wird vom BIBB als wichtige Standortbestimmung, als Benchmarking sowie zur Implementierung der damit verbundenen Innovationen in die Berufsbildungspraxis gesehen.

Der besondere Stellenwert, dem die Nutzung von IuK/digitalen Medien in KMU zur Optimierung ihrer Geschäftsprozesse, d. h. zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, zugemessen wird, dokumentiert sich ebenfalls darin, dass die Bundesregierung im Rahmen des LERNET-Förderprogramms des BMWi gezielt die Etablierung netzgestützter Infrastrukturen zum Gegenstand ihrer Förderpolitik gemacht hat (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2008). Die inzwischen zu beobachtende Akzeptanz und Nutzung digitaler Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist auch auf die skizzierten Förderaktivitäten zurückzuführen, mit denen prototypische Anwendungs- und Einsatzszenarien in verschiedenen Branchen und für verschiedene Zielgruppen erprobt wurden.

E Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages

Für die Projektgruppe „Bildung und Forschung“ der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundstages hat das BIBB den Sachstandsbericht zum Thema „Aus- und Weiterbildung“ erstellt (Bundesinstitut für Berufsbildung 2012c). Auf dieser Grundlage verweist die Enquete-Kommission in ihrem Zwischenbericht (Deutscher Bundestag 2012a) und in ihren Empfehlungen (Deutscher Bundestag 2012b) auf die Notwendigkeit fortlaufender Fördermaßnahmen der Bundesregierung zur Unterstützung zielgruppenspezifischer Strategien bei der Nutzung digitaler Medien in der Berufsbildung und im betrieblichen Alltag. Hier wird besonders auch auf Adressaten wie KMU, überbetriebliche Bildungsstätten und Bildungspersonal in Betrieben und in Berufsschulen verwiesen, für die angesichts der schnellen Entwicklungszyklen im ITK-Sektor unterstützende Gestaltungsmodelle für die daraus resultierenden kontinuierlichen Anpassungsleistungen in der Ausbildungs- und Unterrichtspraxis, von Lernortkooperationen sowie der betrieblichen Facharbeit notwendig sind. Insgesamt verweist die Enquete-Kommission auf

  •  die Förderung digitaler Lehr- und Lernumgebungen insbesondere in kleinen und mittleren Betrieben,
  •  das Fehlen integrierter Konzepte, um eine methodisch abgesicherte und effiziente Erweiterung betrieblichen Lernens mithilfe digitaler Medien zu erzielen,
  • die Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe, die bundesweit die meisten Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse anbieten,
  •  besondere Fokussierung auf KMU, überbetriebliche Bildungsstätten, Berufsschulen, Fachschulen, öffentliche Weiterbildungsträger, Bildungspersonal

Die Enquete-Kommission empfiehlt, weiterhin und verstärkt gezielte Fördermaßnahmen der Bundesregierung (Digitale Medien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) zu initiieren (Deutscher Bundestag 2012b).

Fußnoten

324 Digitale Medien – analoge Wirklichkeiten: Neue Werkzeuge für das Bildungspersonal (http://www.bibb.de/de/61147.htm).

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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