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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

A1.3 Ausbildungsvermittlung: Die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den gesetzlichen Auftrag, Berufsberatung durchzuführen, Ausbildungsstellen zu vermitteln sowie Berufsausbildung zu fördern. Im Rahmen der Ausbildungsvermittlung berät die BA sowohl Betriebe, die Ausbildungsstellen anbieten, als auch Jugendliche, die eine duale Berufsausbildung nach BBiG/HwO anstreben, wobei die Inanspruchnahme dieser Dienste durch Arbeitgeber und Jugendliche freiwillig ist. Über diesen Vermittlungs- und Beratungsdienst führt die BA die Ausbildungsmarktstatistik, die monatlich24 nach dem Bestand an Ausbildungsstellen und Bewerbern bzw. Bewerberinnen sowie deren Verbleib ausgewertet wird. Der Vermittlungs- bzw. Erhebungszeitraum beginnt am 1. Oktober eines Jahres und endet am 30. September des Folgejahres. Die Ausbildungsmarktstatistik der BA wird neben der BIBB-Erhebung zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum 30. September (vgl. Kapitel A1.2) zur Angebots- und Nachfrageberechnung, also zur Ausbildungsmarktbilanz, herangezogen.25

Seit Januar 2005 sind auch die Träger der Grundsicherung für die Ausbildungsvermittlung zuständig. Jugendliche, die im Sinne des SGB II hilfsbedürftig sind, werden von den Jobcentern betreut. Zu unterscheiden sind Jobcenter in gemeinsamer Einrichtung mit der Arbeitsagentur (JC gE) und Jobcenter der zugelassenen kommunalen Träger (JC zkT). Wie die Arbeitsagenturen, so führen auch die Jobcenter eine Statistik über das Vermittlungsgeschehen. Dabei verwenden die JC zkT ein anderes Verfahren als die Arbeitsagenturen und die JC gE. Aufgrund dieser unterschiedlichen Erhebungsverfahren konnten die Daten der JC zkT in den Jahren von 2005 bis 2008 nicht mit den Daten der Arbeitsagenturen und JC gE verknüpft werden. Die Veröffentlichungen für diesen Zeitraum beinhalten somit keine Angaben der JC zkT. Seit 2009 können die BA-Daten zu den gemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen um die der JC zkT ergänzt werden, sodass nun wieder Angaben über die Gesamtgruppe aller gemeldeten Bewerber/ -innen vorliegen. Die Statistiken zu den gemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen von 2005 bis 2008 sind daher nur eingeschränkt mit Daten ab 2009 vergleichbar. Durch die Datenzusammenführung ergeben sich zum Teil Doppelzählungen, die jedoch relativ gering ausfallen (2011/2012: 6.475 Doppelzählungen). Solche Doppelerfassungen entstehen beispielsweise, wenn ein bei den Arbeitsagenturen oder JC gE gemeldeter Bewerber bzw. eine Bewerberin infolge des Eintretens von Hilfsbedürftigkeit im Sinne von SGB II im weiteren Verlauf der Ausbildungsstellensuche von den JC zkT unterstützt wird.

Statistische Angaben zu den gemeldeten Ausbildungsstellen beinhalten allerdings weiterhin nur die Daten der Arbeitsagenturen und JC gE. Nach Einschätzung der BA gibt es jedoch nur wenige bei den JC zkT gemeldete Ausbildungsstellen, die nicht gleichzeitig auch bei den Arbeitsagenturen gemeldet sind (Bundesagentur für Arbeit 2012).

Gemeldete Ausbildungsstellen

Im Berichtsjahr 2011/2012 wurden 517.086 Ausbildungsstellen zur Vermittlung angeboten. Damit waren geringfügig weniger Stellen als im Vorjahr gemeldet (-2.469 bzw. -0,5 %) Tabelle A1.3-1. Der Großteil der gemeldeten Stellen stammte wie in den Jahren zuvor aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammern (295.088 bzw. 57,1 %) und Handwerkskammern (120.154 bzw. 23,2 %).

Im Bereich Industrie und Handel wurden 2011/2012 mit 295.088 Ausbildungsplätzen etwas weniger Stellen als im Vorjahr (-1.473 bzw. -0,5 %) angeboten; 2010/2011 hatte es dagegen noch einen kräftigen Anstieg gegeben (+31.127 bzw. +11,7 %). Das Stellenangebot im Handwerk nahm 2011/2012 erneut zu (+4.157 bzw. +3,6 %), allerdings weniger als im vorherigen Berichtsjahr (+11.663 bzw. +11,2 %). Auch bei den freien Berufen war abermals eine leichte Zunahme zu verzeichnen (+1.840 bzw. +5,7 %); diese fiel höher aus als im Vorjahr (+400 bzw. +1,3 %).

Im öffentlichen Dienst kam es 2011/2012 erneut zu einem Rückgang bei den gemeldeten Stellen. Dieser fiel mit einem Minus von 776 Stellen (bzw. -6,1 %) noch stärker aus als im Vorjahr (-589 bzw. -4,4 %). Zudem ging die Zahl der gemeldeten Stellen im Bereich Landwirtschaft zurück (-430 bzw. -6,4 %), nachdem sie im vorherigen Berichtsjahr noch leicht angestiegen war (+195 bzw. +3,0 %). Am höchsten fielen die Rückgänge bei den sonstigen Stellen (-2.230 bzw. -6,9 %) und den Stellen ohne Angabe (-3.557 bzw. -15,5 %) aus.

Tabelle A1.3-1: Gemeldete Berufsausbildungsstellen1 in den Berichtsjahren 2011/2012, 2010/2011 und 2009/2010
Tabelle A1.3-1 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-1

Gemeldete Ausbildungsstellenbewerber/-innen

Im Berichtsjahr 2011/2012 wurden insgesamt 559.877 Jugendliche als Ausbildungsstellenbewerber/- innen registriert . Dies waren 16.847 (+3,1 %) mehr als im Berichtsjahr 2010/2011.

Nachdem in den neuen Ländern in den letzten Jahren recht starke Rückgänge verzeichnet wurden, nahm 2011/2012 die Zahl der gemeldeten Bewerber/-innen erstmals wieder leicht zu (+1.688 bzw. +1,9 %), lag aber immer noch unter der Bewerberzahl von 2009/2010 (95.489) und weit unter der von 1997/1998 (243.806). In den alten Ländern fiel der prozentuale Zuwachs mit 3,3 % (15.120) etwas höher aus als in den neuen Ländern.

E Bewerber/-innen für Ausbildungsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit

Bei der Bundesagentur für Arbeit werden nur diejenigen Ratsuchenden als Ausbildungsstellenbewerber/-innen geführt, die ausbildungsreif26 sind (Müller-Kohlenberg/ Schober/Hilke 2005, S. 22).

Was die schulische Vorbildung betraf, so verfügten im Berichtsjahr 2011/2012 fast alle gemeldeten Bewerber/-innen mindestens über einen Hauptschulabschluss (98,3 %). 29,4 % besaßen einen Hauptschul- und 42,5 % einen Realschulabschluss. 12,5 % hatten die Fachhochschul- und 10,5 % die allgemeine Hochschulreife erworben. Die Zahl der Ausbildungsstellenbewerber/-innen mit allgemeiner Hochschulreife war in den neuen Ländern mit 13,7 % höher als in den alten Ländern (9,9 %). Stattdessen fiel der Anteil der Bewerber/-innen mit Fachhochschulreife in den alten Ländern (13,7 %) höher aus als in den neuen Ländern (6,4 %). Für insgesamt 19.696 bzw. 3,5 % der Bewerber/-innen lag keine Angabe zum Schulabschluss vor Tabelle A1.3-2.

Rund die Hälfte der gemeldeten Bewerber/-innen (51,1 %) hatte als letzte Schulform eine allgemeinbildende Schule besucht, weitere 42,6 % eine berufsbildende Schule, und 3,0 % besuchten eine Hochschule oder Akademie. In den neuen Ländern lag der Anteil der Bewerber/-innen, die zuletzt eine berufsbildende Schule besuchten, mit 21,1 % weniger als halb so hoch wie in den alten Ländern (46,9 %). Stattdessen hatten Bewerber/-innen aus den neuen Ländern wesentlich häufiger eine allgemeinbildende Schule als letzte Schulform besucht als in den alten Ländern (70,4 % vs. 47,3 %). Zurückzuführen sein dürfte dies auf die regional unterschiedlichen Angebotsstrukturen. So ist das Übergangssystem in den neuen Ländern relativ gering ausgebaut, während es in den alten Ländern ein hohes Gewicht hat (Eberhard 2012, Eberhard/Ulrich 2010).

Der Anteil der Bewerber/-innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit fiel in den neuen Ländern (5,1 %) geringer aus als in den alten Ländern (12,9 %) und lag im Bundesgebiet bei 11,6 %.

Tabelle A1.3-2: Geschlecht, Schulabschluss, besuchte Schule, Staatsangehörigkeit und Alter der bei der BA und den Jobcentern gemeldeten Bewerber/-innen der Berichtsjahre 2011/2012 und 2010/2011
Tabelle A1.3-2 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-2

Tabelle A1.3-3: Verbleib der bei der BA und den Jobcentern gemeldeten Bewerber/-innen zum 30. September 2012
Tabelle A1.3-3 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-3

Verbleib der gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber/-innen

Bis zum Abschluss des Berichtsjahres am 30. September 2012 mündeten 51,2 % (286.522) der Bewerber/ -innen und damit nahezu genauso viele wie im Vorjahr (51,1 %) in eine Berufsausbildungsstelle ein. 46,0 % (257.705) der Ausbildungsstellenbewerber/ -innen begannen im Berichtsjahr 2011/2012 eine Alternative zu einer Berufsausbildung (z. B. Schule, Praktikum, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen) oder verzichteten ohne nähere Angabe eines Verbleibs auf eine weitere Unterstützung der Vermittlungsdienste der BA. Die übrigen 15.650 (2,8 %) Bewerber/-innen waren bis zum Ende des Berichtsjahres offiziell noch unversorgt Tabelle A1.3-3.

Für die Jugendlichen, die in eine Berufsausbildung einmündeten (286.522), konnte der Vermittlungsauftrag abgeschlossen werden. Auch für den größten Teil der alternativ verbliebenen Bewerber/-innen (107.393) sowie für die unbekannt verbliebenen Bewerber/-innen (89.933) fanden zum Abschluss des Berichtsjahres keine weiteren Vermittlungsbemühungen mehr statt. Die restlichen 60.379 Jugendlichen, die in eine Alternative eingemündet waren, wünschten weiterhin eine Ausbildungsstellenvermittlung durch die BA. Somit liefen nicht nur für die offiziell unversorgten Bewerber/-innen (15.650) die Vermittlungsbemühungen weiter, sondern auch für einen Teil (60.379) der alternativ verbliebenen Bewerber/-innen, sodass nach Abschluss des Geschäftsjahres am 30. September 2012 insgesamt noch 76.029 (13,6 %) Bewerber/-innen auf Ausbildungsstellensuche waren.

Alternativ verbliebene Bewerber/-innen

167.772 (bzw. 30,0 %) der gemeldeten Bewerber/ -innen hatten eine Alternative zu einer Berufsausbildung begonnen. Nahezu zwei Drittel von ihnen (107.393 bzw. 64,0 %) wünschten zunächst einmal keine Vermittlung in eine Ausbildungsstelle mehr; dagegen liefen für 60.379 (36,0 %) der Alternativverbleiber/- innen auf deren Wunsch hin auch nach Abschluss des Berichtsjahres am 30. September 2012 die Vermittlungsbemühungen weiter.

  • Bewerber/-innen ohne weiteren Vermittlungswunsch

    Von den 107.393 Bewerbern und Bewerberinnen, die eine Alternative zu einer Ausbildung begannen und keine weiteren Vermittlungsbemühungen wünschten, mündete weit mehr als die Hälfte (62,2 % bzw. 66.817) in Schule, Studium, berufsvorbereitendes Jahr, Berufsgrundbildungsjahr oder Praktikum ein. Der größte Teil (49,3 % bzw. 52.973) nahm eine Schulbildung auf. 1.105 Jugendliche (1,0 %) fingen mit einem berufsvorbereitenden Jahr an, weitere 2.385 (2,2 %) mit einem Berufsgrundbildungsjahr. 7.897 (7,4 %) begannen ein Studium und 2.457 (2,3 %) ein Praktikum. Die Einmündung in Erwerbsarbeit bildete die zweithäufigste Verbleibsform: 18.687 der Jugendlichen (17,4 %) entschlossen sich hierzu. 8.844 (8,2 %) verblieben in ihrer bisherigen Berufsausbildung, obwohl sie eigentlich den Wechsel in eine andere Ausbildung angestrebt hatten. 1.036 Jugendliche (1,0 %) begannen mit dem freiwilligen Wehrdienst, weitere 4.789 (4,5 %) absolvierten einen Bundes- oder Jugendfreiwilligendienst. Insgesamt 7.220 (6,7 %) Jugendliche mündeten in Fördermaßnahmen ein: 3.899 (3,6 %) in berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, 960 (0,9 %) in eine Einstiegsqualifizierung und 2.001 (1,9 %) in sonstige Förderarten. Förderungen im Rehabilitationsbereich erhielten 307 Jugendliche im Rahmen von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und weitere 53 im Rahmen sonstiger Rehaförderung (insgesamt 0,3 %).

  • Vergleich der alternativ verbliebenen Bewerber/-innen mit und ohne weiteren Vermittlungswunsch

    Neben den 107.393 alternativ verbliebenen Jugendlichen, deren Vermittlungsauftrag abgeschlossen war, suchten 60.379 Bewerber/-innen mit einer Alternative zum Ende des Berichtsjahres weiterhin nach einer Ausbildungsstelle und erhielten daher ihren Vermittlungswunsch aufrecht. Vergleicht man diese beiden alternativ verbliebenen Gruppen miteinander (keine weitere Vermittlung mehr erwünscht vs. weitere Vermittlung erwünscht), wird deutlich, dass sich die jeweiligen Anteile in den einzelnen Verbleibsformen unterscheiden. Tabelle A1.3-3 zeigt, dass insbesondere die Einmündung in Fördermaßnahmen mit einem häufigeren Wunsch nach weiterer Vermittlung in Zusammenhang steht: Mehr als ein Viertel (25,9 % bzw. 15.609) der alternativ verbliebenen Bewerber/-innen mit weiterem Vermittlungswunsch waren in Fördermaßnahmen eingemündet, davon die meisten in berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (11.948 bzw. 19,8 %). Demgegenüber befanden sich nur 7.220 (6,7 %) der alternativ verbliebenen Jugendlichen ohne weiteren Vermittlungswunsch in einer Fördermaßnahme (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme im Rehabereich, Einstiegsqualifizierung, sonstige Förderung, sonstige Förderung im Rehabereich).

    Ein ebenfalls großer Abstand zwischen den beiden Gruppen lässt sich hinsichtlich des Verbleibs in einer Schule feststellen. Während der Anteil der alternativ verbliebenen Bewerbern und Bewerberinnen mit weiterem Vermittlungswunsch, die nun eine Schule besuchten, bei 29,2 % (17.602) lag, fiel der Schüleranteil bei den alternativ verbliebenen Bewerber/-innen ohne weiteren Vermittlungswunsch mit 49,3 % (bzw. 52.973) wesentlich höher aus. Darüber hinaus war auch der Anteil der Studienanfänger/-innen unter den alternativ verbliebenen Bewerbern und Bewerberinnen mit weiterem Vermittlungswunsch deutlich geringer (2,1 % bzw. 1.259 vs. 7,4 % bzw. 7.897). Der Anteil der Erwerbstätigen lag bei den Bewerbern und Bewerberinnen mit weiterem Vermittlungswunsch (9.240 bzw. 15,3 %) leicht unter dem der Jugendlichen ohne weiteren Vermittlungswunsch (18.687 bzw. 17,4 %). Des Weiteren zeigten sich Unterschiede hinsichtlich der Einmündung in ein Praktikum. Jugendliche mit weiterem Vermittlungswunsch verblieben öfter in einem Praktikum (8,0 % vs. 2,3 %) und häufiger in einer Einstiegsqualifizierung (4,2 % vs. 0,9 %) als Jugendliche ohne weiteren Vermittlungswunsch. Die Anteile der alternativ Verbliebenen mit weiterem Vermittlungswunsch, die ein berufsvorbereitendes Jahr (1,4 % vs. 1,0 %), ein Berufsgrundbildungsjahr (2,3 % vs. 2,2 %), gemeinnützige bzw. soziale Dienste (5,0 % vs. 4,5 %) oder den freiwilligen Wehrdienst (0,5 % vs. 1,0 %) begannen oder in ihrer bisherigen Berufsausbildungsstelle verblieben (10,3 % vs. 8,2 %), lagen dagegen ähnlich hoch wie in der Gruppe der alternativ Verbliebenen ohne weiteren Vermittlungswunsch.

Ausbildungsstellenbewerber/-innen, die die Schule vor dem Berichtsjahr 2011/2012 verlassen haben

Von den insgesamt 559.877 im Berichtsjahr 2011/ 2012 bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern gemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen um eine Berufsausbildungsstelle waren 232.042 bzw. 41,4 % bereits vor dem Berichtszeitraum (Oktober 2011 bis September 2012)von der allgemeinbildenden oder beruflichen Schule abgegangen . Von ihnen hatten 42,6 % die Schule im Vorjahr verlassen und 57,4 % noch früher Tabelle A1.3-4. Verglichen mit dem vorherigen Berichtsjahr 2010/2011 reduzierte sich die Zahl der Bewerber/-innen mit Schulabgang in früheren Jahren (Vorjahr: 238.538) um 6.496 bzw. 2,7 %. Ihr relativer Anteil an allen Bewerbern und Bewerberinnen (Vorjahr: 43,9 %) ging im aktuellen Berichtsjahr 2011/2012 um 2,5 Prozentpunkte zurück.

In den neuen Ländern nahm die Zahl der Bewerber/ -innen aus früheren Schulentlassjahrgängen mit 4,4 % stärker ab als in den alten Ländern mit 2,3 %. Dennoch fiel auch im Berichtsjahr 2011/2012 der relative Anteil der Bewerber/-innen mit früherem Schulabgang in den neuen Ländern mit 50,1 % wesentlich höher aus als in den alten Ländern mit 39,7 %. Zudem hatten die Bewerber/-innen in den neuen Ländern die Schule öfter bereits im Vorvorjahr oder noch früher beendet: Ihr Anteil an allen Bewerbern und Bewerberinnen früherer Schulentlassjahrgänge betrug 66,5 %, in den alten Ländern 55,1 %. Diese höheren Prozentanteile sind jedoch vor allem auf folgenden rechnerischen Effekt zurückzuführen: In den neuen Ländern sank aufgrund der demografischen Entwicklung die Zahl der Schulabgänger/-innen in den vergangenen Jahren deutlich, wodurch sich auch die Gesamtzahl der Bewerber/-innen – also die Basis der Prozentuierung – jeweils reduzierte. Der relative Anteil der Bewerber/-innen mit Schulabgang in den Vorjahren blieb deshalb in den neuen Ländern auch im Berichtsjahr 2011/2012 noch vergleichsweise hoch.

Tabelle A1.3-4: Entwicklung der Zahl der bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldeten Bewerber/-innen, welche die Schule bereits vor dem Berichtsjahr verließen
Tabelle A1.3-4 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-4

E Bewerber/-innen um Berufsausbildungsstellen, die die Schule vor dem Berichtsjahr verlassen haben

In der Ausbildungsmarktstatistik der BA werden die Bewerber/-innen um Berufsausbildungsstellen nach dem Schulabgangsjahr differenziert. Es werden folgende Gruppen unterschieden:

  • Bewerber/-innen mit Schulabgang im Berichtsjahr,
  • Bewerber/-innen mit Schulabgang im Vorjahr,
  • Bewerber/-innen mit Schulabgang in früheren Jahren.

Das Schulabgangsjahr bezieht sich dabei nicht nur auf die allgemeinbildende Schule, sondern es werden auch im Anschluss an die allgemeinbildende Schule besuchte berufliche Schulen berücksichtigt. Für das Schulabgangsjahr zählt also die zuletzt beendete allgemeinbildende oder berufliche Schule.

Bei den Bewerbern und Bewerberinnen mit Schulabgang vor dem Berichtsjahr handelt es sich somit um Personen, die im Laufe des aktuellen Berichtszeitraums keine Schule mehr besuchten, sondern an einer berufsvorbereitenden Maßnahme der BA teilnahmen, eine Einstiegsqualifizierung oder ein sonstiges Betriebspraktikum absolvierten, einen gemeinnützigen bzw. sozialen Dienst leisteten, eine erneute Ausbildung anstrebten (z. B. nach einem Ausbildungsabbruch), einer Erwerbstätigkeit nachgingen, auf Arbeits- bzw. Ausbildungssuche waren oder aus privaten Gründen zu Hause blieben. Sie sind in der Vergangenheit häufig als „Altbewerber/-innen“ bezeichnet worden, obwohl unbekannt ist, ob sie sich in den Vorjahren tatsächlich einmal um eine Ausbildungsstelle beworben haben oder nicht. In dieser Bewerbergruppe dürfte sich daher ein mehr oder weniger großer Anteil von Jugendlichen befinden, die vor dem aktuellen Berichtsjahr überhaupt noch keine Berufsausbildung anstrebten und sich daher früher noch nie beworben hatten. Umgekehrt werden nach dieser Definition aber auch Jugendliche, die nach erfolglosen Bewerbungen um eine Berufsausbildungsstelle teilqualifizierende schulische Bildungsgänge absolvierten, als aktuelle Schulabgänger/ -innen eingestuft und nicht als Altbewerber/-innen.

Aus diesem Grund enthält die BA-Statistik inzwischen auch Angaben über die Bewerber/-innen für Berufsausbildungsstellen, die nicht nur im aktuellen Berichtsjahr, sondern bereits auch in einem früheren Berichtsjahr mit Unterstützung einer Arbeitsagentur oder eines Jobcenters eine Ausbildungsstelle gesucht haben (Gehricke/Kahler/ Kohlmann 2010). Berücksichtigt werden dabei grundsätzlich jeweils die 5 vorangegangenen Berichtsjahre. Für das Berichtsjahr 2011/2012 wurden allerdings nur die Zahlen der Bewerber/-innen veröffentlicht, die 1 oder 2 Jahre vorher bereits einmal bei einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter registriert waren (Bundesagentur für Arbeit 2012). Über die Gesamtzahl der Bewerber/-innen aus früheren Berichtsjahren hinaus wird auch ausgewiesen, in welchem der vorangegangenen Jahre diese zuletzt als Bewerber/-in gemeldet waren. Daraus geht also nicht hervor, wann die Jugendlichen erstmals Bewerber/-innen waren.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung definiert die Personengruppe der Altbewerber/-innen anders: Im Rahmen von Stichprobenerhebungen, wie der regelmäßig durchgeführten BA/BIBB-Bewerberbefragung, werden als Altbewerber/ -innen diejenigen Personen betrachtet, die sich tatsächlich bereits einmal für einen früheren Ausbildungsbeginn als im jeweils aktuellen Ausbildungsjahr beworben haben (vgl. Kapitel A3.2). Erfasst wird dabei das Jahr, für welches sich der Jugendliche erstmals um eine Ausbildungsstelle bemühte. Dabei spielt weder das Schulabgangsjahr eine Rolle noch die Frage, ob der/die Jugendliche früher bereits bei einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter als Bewerber/-in um eine Ausbildungsstelle gemeldet war. Diese Definition hat den Vorteil, Aufschluss über die Gesamtdauer der bisherigen Such- und Bewerbungsprozesse der Jugendlichen zu geben.

Im Hinblick auf die Struktur der Bewerber/-innen war für das Berichtsjahr 2011/2012 Folgendes festzustellen: Die Verteilung nach Geschlecht unterschied sich insgesamt nicht nennenswert zwischen den Bewerbern und Bewerberinnen mit Schulabgang in den Vorjahren (Männer: 54,7 %, Frauen: 45,3 %) und denjenigen mit Schulabgang im aktuellen Jahr (Männer: 55,4 %, Frauen: 44,6 %) Tabelle A1.3-5. In beiden Bewerbergruppen waren junge Männer demnach deutlich häufiger vertreten als junge Frauen. Dies traf auch bei einer Differenzierung nach alten und neuen Ländern zu Tabelle A1.3-6, Tabelle A1.3-7.

Insgesamt verfügten die Bewerber/-innen aus früheren Schulentlassjahren wesentlich seltener über einen mittleren Schulabschluss (35,9 %) oder die (Fach-)Hochschulreife (15,4 %) als diejenigen, die erst im Berichtsjahr die Schule beendet hatten (47,5 % bzw. 28,6 %) Tabelle A1.3-5. Dagegen kam bei ihnen ein Hauptschulabschluss mit einem Anteil von 38,1 % wesentlich häufiger vor als bei Bewerbern und Bewerberinnen mit aktuellem Schulabgang (23,0 %). Besonders oft besaßen Bewerber/ -innen, die die Schule bereits im Vorvorjahr oder früher beendet hatten, einen Hauptschulabschluss (43,0 %). Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass für insgesamt 7,7 % der Bewerber/-innen aus vorangegangenen Schulabgangsjahren keine Angaben zum Schulabschluss vorlagen, während für diejenigen, die die Schule im Berichtsjahr verließen, nahezu vollständige Informationen hierzu vorhanden waren. Sowohl in den alten Ländern als auch in den neuen Ländern war bei Bewerbern und Bewerberinnen aus früheren Schulentlassjahren ein Hauptschulabschluss wesentlich stärker verbreitet als bei denjenigen mit aktuellem Schulabgang Tabelle A1.3-6, Tabelle A1.3-7.

Auch hinsichtlich des Verbleibs gab es erhebliche Unterschiede: So konnten 51,4 % der Bewerber/ -innen, die im Berichtsjahr von der Schule abgegangen waren, in eine ungeförderte Berufsausbildung vermittelt werden, während dies bei einem früheren Verlassen der Schule nur auf 40,8 % zutraf Tabelle A1.3-5. Von denjenigen, die die Schule bereits im Vorvorjahr oder noch eher beendet hatten, waren es sogar nur 32,6 %. Allerdings gab es eine starke Kompensation durch die geförderte Berufsausbildung: War die Schule in vorherigen Berichtsjahren verlassen worden, mündeten 13,9 % in ein solches Ausbildungsverhältnis ein. Somit war der Anteil der Bewerber/-innen, die insgesamt in eine (geförderte oder ungeförderte) Berufsausbildung vermittelt wurden, bei einem Schulabgang in Vorjahren mit 54,7 % sogar etwas höher als bei einem Abgang im aktuellen Berichtsjahr (53,5 %). Besonders häufig konnte eine Berufsausbildung aufgenommen werden, wenn die Schule ein Jahr zuvor beendet worden war (63,3 %), dagegen gelang dies bei einem noch früheren Schulende weit seltener (48,4 %).

Zwischen alten und neuen Ländern waren im Hinblick auf den Verbleib relativ starke Abweichungen zu verzeichnen: In den alten Ländern konnten 55,4 % der Bewerber/-innen, die vor dem Berichtsjahr von der Schule abgingen, in eine (geförderte oder ungeförderte) Berufsausbildung vermittelt werden, von denjenigen, die aktuell die Schule verlassen hatten, waren es 52,0 % Tabelle A1.3-6, Tabelle A1.3-7. In den neuen Ländern, in denen die Vermittlungsquote in Berufsausbildung im Vergleich zu den alten Ländern insgesamt höher lag, war dies umgekehrt: Wurde die Schule hier bereits in vorangegangenen Jahren beendet, nahmen 52,3 % der Bewerber/-innen eine Berufsausbildung auf, während es bei einem Schulabgang im Berichtsjahr immerhin 63,3 % waren.

Insgesamt lagen den Arbeitsagenturen und Jobcentern von den Bewerbern und Bewerberinnen, die die Schule bereits in früheren Jahren verlassen hatten, wesentlich häufiger keine Informationen zum Verbleib vor als von denjenigen mit aktuellem Schulabgang (28,4 % vs. 11,6 %). Während der Anteil der offiziell unbekannt verbliebenen Bewerber/-innen 22,0 % betrug, wenn die Schule im Vorjahr verlassen wurde, fiel er mit 33,1 % besonders hoch aus, wenn der Schulabgang schon länger zurücklag. Dies deutet darauf hin, dass die Neigung der Bewerber/-innen, sich nicht mehr bei der Arbeitsverwaltung zurückzumelden, mit der Dauer der Ausbildungsplatzsuche deutlich anstieg.

An dieser Stelle soll auch kurz auf die Ergebnisse eingegangen werden, die die BA-Statistik inzwischen zusätzlich über die Bewerber/-innen ausweist, die nicht erstmals im aktuellen Berichtsjahr, sondern bereits in einem früheren Berichtsjahr mit Unterstützung einer Arbeitsagentur oder eines Jobcenters eine Ausbildungsstelle gesucht haben . Von den insgesamt 559.877 Bewerbern und Bewerberinnen waren im Berichtsjahr 2011/2012 demnach 162.550 bereits in einem der beiden Vorjahre als Ausbildungsstellenbewerber/-in registriert – dies entspricht einem Anteil von 29,0 %. In den alten Ländern war der betreffende Anteil mit 29,3 % etwas höher als in den neuen Ländern mit 27,7 %.

Tabelle A1.3-5: Geschlecht, Schulabschluss und Verbleib der im Berichtsjahr 2011/2012 gemeldeten Bewerber/-innen nach Schulabgangsjahr – Bundesgebiet
Tabelle A1.3-5 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-5

Tabelle A1.3-6: Geschlecht, Schulabschluss und Verbleib der im Berichtsjahr 2011/2012 gemeldeten Bewerber/-innen nach Schulabgangsjahr – alte Länder
Tabelle A1.3-6 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-6

Tabelle A1.3-7: Geschlecht, Schulabschluss und Verbleib der im Berichtsjahr 2011/2012 gemeldeten Bewerber/-innen nach Schulabgangsjahr – neue Länder
Tabelle A1.3-7 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-7

Unbesetzte Berufsausbildungsstellen und unvermittelte Bewerber/-innen zum 30. September

Die unbesetzten Berufsausbildungsstellen in Betrieben stellen auf der Angebotsseite und die zum 30. September noch Ausbildungsstellen suchenden Bewerber/-innen auf der Nachfrageseite die bei der Vermittlung nicht zum Zuge gekommenen „Restgrößen“ in der Bilanz des Ausbildungsstellenmarkts dar. Diese Größen gehen in die Berechnung des Gesamtangebots und der Gesamtnachfrage ein (vgl. Kapitel A1.1).

E Zum 30. September noch unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Die Bundesagentur für Arbeit definiert unbesetzte Berufsausbildungsstellen als alle gemeldeten Berufsausbildungsstellen, die bis zum Stichtag am 30. September nicht besetzt und nicht zurückgezogen wurden. Das heißt, unbesetzte Ausbildungsstellen sind betriebliche Berufsausbildungsstellen27, die im Laufe des Berichtsjahres gemeldet wurden und am 30. September immer noch zur Vermittlung zur Verfügung stehen.

Zum 30. September noch unvermittelte Bewerber/ -innen

Nach § 86 Absatz 2b BBiG ist die Zahl der bei der BA gemeldeten und am 30. September noch Ausbildungsplätze suchenden Bewerber/-innen zu berichten. Diese auch als noch unvermittelte Bewerber/-innen bezeichnete Gruppe setzt sich aus den offiziell unversorgten Bewerbern und Bewerberinnen und den alternativ verbliebenen Bewerbern und Bewerberinnen mit weiterem Vermittlungswunsch zusammen.28

Im Berichtsjahr 2011/2012 konnten von den 517.086 gemeldeten Stellen insgesamt 483.811 (93,6 %) besetzt werden.29 Der Anteil der noch unbesetzten Stellen (33.275) lag mit 6,4 % leicht höher als im Vorjahr (5,7 % bzw. 29.689) und höher als im Berichtsjahr 2009/2010 (19.605 bzw. 4,1 %).

Der Anteil der noch unvermittelten Bewerber/-innen an allen Ausbildungsstellenbewerbern und -bewerberinnen veränderte sich im Vergleich zum Berichtsjahr 2010/2011 kaum Tabelle A1.3-8. Während ihr Anteil im Vorjahr bei 13,3 % (72.143) lag, waren es aktuell 13,6 % (bzw. 76.029), für die auch nach Abschluss des Berichtsjahres am 30. September 2012 die Vermittlungsbemühungen weiterliefen. Was den Anteil der unvermittelten Bewerber/-innen betrifft, so zeigte sich eine starke regionale Varianz: In den alten Bundesländern fiel er höher aus (14,0 % bzw. 65.492) als in den neuen Ländern (11,4 % bzw. 10.515). Der höchste Anteil an unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen wurde in Hamburg (21,3 %) und der niedrigste in Mecklenburg-Vorpommern (7,5 %) registriert. In allen neuen Ländern hat der Anteil der unvermittelten Bewerber/-innen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Der höchste Zuwachs wurde in Berlin (16,7 % vs. 11,9 %) registriert.

Betrachtet man die Relation der unbesetzten Ausbildungsstellen zu den unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen, so zeigte sich 2011/2012 eine große rechnerische Lücke: Auf Bundesebene betrug die Stellen-Bewerber-Relation 0,44. Das heißt, einem unvermittelten Bewerber bzw. einer unvermittelten Bewerberin stand rechnerisch noch nicht einmal eine Ausbildungsstelle zur Verfügung – und dennoch hat sich das Verhältnis im Vergleich zu früheren Berichtsjahren (2009/2010: 0,23 Ausbildungsstellen je Bewerber/-in) zugunsten der unvermittelten Bewerber/-innen verbessert. Gleichwohl fiel die Verbesserung im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr 2010/2011 (0,41 Ausbildungsstellen je Bewerber/-in) nur moderat aus. In den neuen Ländern verschlechterte sich die Situation 2011/2012 im Vergleich zum Vorjahr zuungunsten der Bewerber/- innen (0,59 vs. 0,62). Dennoch schnitten die neuen Länder aktuell durchschnittlich (0,59) besser ab als die alten Bundesländer (0,41). Wie schon im Vorjahr gestalteten sich die Verhältnisse in Mecklenburg-Vorpommern besonders günstig. Hier standen im Berichtsjahr 2011/2012 einem bzw. einer unvermittelten Bewerber/-in rein rechnerisch fast 2 Stellen (1,96 Stellen) zur Verfügung. In Bayern (1,32) und in Thüringen (1,14) stand jedem Bewerber bzw. jeder Bewerberin rein rechnerisch gut eine Ausbildungsstelle gegenüber. In allen übrigen Ländern gab es zum 30. September 2012 mehr unvermittelte Bewerber/-innen als noch unbesetzte Ausbildungsstellen.

Neben der starken regionalen Varianz gewinnen zunehmend berufsspezifische Disparitäten an Relevanz. So fiel im letzten Berichtsjahr 2010/2011 die bundesweite Stellen-Bewerber-Relation z. B. in der Gruppe der technischen Berufe (0,13) oder der Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe (0,14) unterdurchschnittlich aus. Demgegenüber war die Relation bei den Ernährungsberufen (1,58) und den Körperpflege-, Gästebetreuer-, Hauswirtschafts- und Reinigungsberufe (1,26) deutlich günstiger. Hier konnten sogar Stellenüberhänge registriert werden. Berufsspezifische Analysen zu dem Verhältnis zwischen unbesetzten Stellen und unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen sind für das Berichtsjahr 2011/2012 jedoch nicht möglich, da dem BIBB hierzu keine Daten vorliegen.

Tabelle A1.3-8: Unbesetzte Ausbildungsstellen (ohne Jobcenter der zkT) und unvermittelte Bewerber/-innen (inkl. Jobcenter der zkT) der Berichtsjahre 2011/2012 und 2010/20111 nach Ländern2
Tabelle A1.3-8 (barrierefrei)


Tabelle A1.3-8

Tabelle A1.3-9: Unvermittelte Bewerber/-innen (inkl. Jobcenter der zkT) nach Geschlecht, Schulabschluss, besuchter Schule, Staatsangehörigkeit und Alter in den Berichtsjahren 2011/2012 und 2010/2011

Tabelle A1.3-9

Unvermittelte Bewerber/-innen nach Strukturmerkmalen

33.967 junge Frauen und 42.062 junge Männer blieben 2011/2012 insgesamt unvermittelt und suchten am Ende des Berichtsjahrs weiterhin nach einer Ausbildungsstelle. Nur sehr wenige unvermittelte Bewerber/-innen (1.548 bzw. 2,0 %) verfügten über keinen Hauptschulabschluss. 30,7 % (23.304) wiesen einen Hauptschulabschluss auf. Jugendliche mit mittleren Abschlüssen bildeten wie auch schon im letzten Berichtsjahr den größten Anteil der unvermittelten Ausbildungsplatzbewerber/-innen (30.987 bzw. 40,8 %). Rund ein Viertel der unvermittelten Bewerber/-innen in Deutschland besaß eine Studienberechtigung (23,6 % bzw. 17.960). Der Anteil der Bewerber/-innen, zu denen keine Angaben zum Schulabschluss vorlagen, fiel mit 2,9 % bzw. 2.230 verhältnismäßig gering aus.

13,8 % aller unvermittelten Bewerber/-innen besaßen eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit. Damit lag die Ausländerquote bei den unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen etwas höher als in der Gesamtgruppe aller gemeldeten Bewerber/-innen (11,6 %). Einen Überblick über die Strukturmerkmale der unvermittelten Bewerber/-innen gibt Tabelle A1.3-9.

Zusammenfassung

Nach kontinuierlichen Rückgängen bei der Zahl der gemeldeten Bewerber/-innen wurde im Berichtsjahr 2011/2012 bundesweit eine leichte Zunahme von 3,1 % verzeichnet. Diese fiel in den alten Ländern prozentual etwas höher aus als in den neuen Ländern (+3,3 % vs. +1,9 %). Obwohl mehr Bewerber und Bewerberinnen als im Vorjahr bei der BA registriert waren (559.877), lag ihre Zahl beträchtlich unter der des Berichtsjahrs 1997/1998 (796.566).

Gleichzeitig veränderte sich die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Berichtsjahr 2011/2012 kaum. Diese Entwicklung führte dazu, dass wie bereits im Vorjahr lediglich rund die Hälfte (51,2 %) der gemeldeten Bewerber/-innen eine Ausbildungsstelle erhielten. Besonders selten mündeten Jugendliche in eine Ausbildung ein, die die Schule bereits vor mehr als 2 Jahren verlassen hatten.

Das bedeutet, insgesamt 48,8 % der gemeldeten ausbildungsreifen Bewerber/-innen mündeten nicht in eine Ausbildung ein oder ihr Verbleib war nicht bekannt. Zum Ende des Ausbildungsvermittlungsjahres am 30. September 2012 befanden sich noch 76.029 (13,6 %) Bewerber/-innen offiziell auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dies waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (13,3 %). Den unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen standen 33.275 (6,4 %) noch unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber. Damit war der Anteil der unbesetzten Stellen zwar um 0,7 Prozentpunkte gestiegen, lag aber nur halb so hoch wie die Zahl der offiziell noch suchenden Bewerber/-innen.

Lediglich in 3 Bundesländern war das Angebot – zumindest rein rechnerisch – ausreichend. In den übrigen 13 Ländern suchten wesentlich mehr Bewerber/- innen nach Abschluss des Berichtsjahres am 30. September 2012 noch nach einer Ausbildungsstelle, als noch unbesetzte Stellen registriert waren.

(Ursula Beicht, Verena Eberhard)

Fußnoten

24 Die Angaben werden für die Monate März bis September erfasst. Trotz monatlicher Auswertungen der Daten kann eine Aussage zur Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt erst nach Abschluss des Geschäftsjahres der BA zum 30. September getroffen werden.

25 Informationen zur Angebots- und der Nachfrageberechnung 

26 Siehe hierzu den Kriterienkatalog der Bundesagentur für Arbeit zur Ausbildungsreife

27 Definition von betrieblichen und außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen 

28 Der Berufsbildungsbericht sowie der Datenreport zum Berufsbildungsbericht berücksichtigen seit einigen Jahren die so definierte Personengruppe. In der Vergangenheit wurden in der Berichterstattung meist nur die offiziell unversorgten Bewerber/-innen betrachtet. Bisweilen wird der Kreis der unvermittelten Bewerber/-innen auch aktuell noch abweichend definiert: Zum Beispiel zählt der Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs lediglich die offiziell unversorgten Bewerber/-innen zu den erfolglosen Ausbildungsbewerbern und -bewerberinnen und lässt die alternativ verbliebenen Bewerber/-innen mit weiterem Vermittlungswunsch außen vor, obwohl für diese die Vermittlungsbemühungen der BA weiterlaufen.

29 Der Anteil der besetzten Ausbildungsstellen ist nicht identisch mit der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (vgl. Kapitel A1.1), da die Inanspruchnahme der BA durch die Arbeitgeber freiwillig ist und somit durch die Ausbildungsmarktstatistik nicht alle neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland erfasst werden können.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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