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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

C2 Daten und Fakten zum Übergangsbereich

Während bisher versucht wurde, die allgemeinen Diskussionslinien zum Übergangsbereich zu beschreiben, wird nun anhand der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) der Fokus auf die aktuellen Anfängerzahlen und die Angebotsstruktur im Übergangsbereich gelegt. Die iABE ist ein bundeseinheitliches Berichtssystem, mit dessen Hilfe Strukturen und Entwicklungen des beruflichen (Aus-)Bildungsgeschehens abgebildet und die (Aus-)Bildungswege der Jugendlichen genauer und differenzierter dargestellt werden (vgl. Kapitel A6.1).

Der Sektor „Integration in Berufsausbildung“ („Übergangsbereich“) umfasst 10 Bildungskonten mit Maßnahmen, welche die jungen Menschen auf eine anschließende Berufsausbildung vorbereiten oder hinführen sollen. Bildungsprogramme315 mit ähnlichem berufspädagogischen Inhalt werden zu Konten zusammengefasst.

Im Jahr 2011 begannen rund 294.294 Personen eine Maßnahme im Übergangsbereich. Dies entspricht 14,3 % der Anfänger / -innen im Ausbildungsgeschehen. Die Anfänger / -innen verteilen sich unterschiedlich stark auf die Konten Tabelle C2-1. Den größten Anteil innerhalb des Sektors machen die „Berufsvorbereitenden Bildungsgänge der Bundesagentur für Arbeit“ mit 21,5 % aus. Den zweithöchsten Anfängeranteil stellt das Konto „Bildungsgänge an Berufsfachschulen, die einen allgemeinbildenden Abschluss der Sekundarstufe I vermitteln“ mit 17,7 %. Die geringsten Anfängerzahlen verzeichnen die Konten „Bildungsgänge an Berufsschulen für Schüler ohne Ausbildungsvertrag, die allgemeinbildende Abschlüsse der Sekundarstufe I anstreben“ (2,1 %) und „Pflichtpraktika vor der Erzieherausbildung an beruflichen Schulen“ (1,3 %).

Die Anfänger / -innen im Sektor Integration haben keine einheitliche Vorbildung Schaubild C2-1. Den Großteil machen diejenigen ohne (21 %) und mit Hauptschulabschluss (52 %) aus. Weitere 25 % aller Anfänger / -innen verfügen über einen Realschuloder gleichwertigen Abschluss. Der Anteil derjenigen mit noch höherer Vorbildung ist mit 2 % verschwindend gering.

Die Aufteilung der Vorbildung nach Konten zeigt bei einer Selektion derjenigen mit Hauptschulabschluss bzw. ohne Hauptschulabschluss ebenfalls beträchtliche Unterschiede Schaubild C2-2. Während das BVJ einen extrem hohen Anteil an Anfängern und Anfängerinnen ohne Hauptschulabschluss aufweist, beginnen im Konto „Bildungsgänge an Berufsfachschulen, die eine berufliche Grundbildung vermitteln, die angerechnet werden kann“ weniger als 1 % der jungen Menschen ohne Hauptschulabschluss.

Der Blick auf die Entwicklung der Anfängerzahlen der letzten Jahre zeigt, dass der Integrationssektor seit 2005 kontinuierlich zurückgeht, und zwar sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zu den anderen Sektoren im Ausbildungsgeschehen Schaubild C2-3. Der Verlauf der dargestellten Faktoren zeigt einen Gleichklang zwischen Integrationssektor, Altersgruppe und Schulabgängern.

Mit der Angebots-Nachfrage-Relation wird die klassische Marktbetrachtung für den Ausbildungsstellenmarkt mit hinzugenommen, die einen entgegengesetzten Verlauf hat. Damit wird deutlich, dass die Entwicklung im Integrationssektor weniger mit mangelnder „Ausbildungsreife“ zu tun hat als vielmehr mit klassischen Marktgesetzen (Ausbildungsplatzangebot vs. -nachfrage).

Im Verhältnis zum gesamten Ausbildungsgeschehen ist die Zahl der Anfänger / -innen im Integrationssektor im Zeitraum von 2005 bis 2011 um rund 30 % zurückgegangen. Parallel dazu hat sich die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen um 16,1 % verringert, und die Zahl der Schulabgänger / -innen ging um 7,8 % zurück (vgl. Kapitel A2).

Dabei ist jedoch bemerkenswert, dass die Zahl der Anfänger / -innen im Ausbildungsgeschehen im selben Zeitraum angestiegen ist.316 Der Rückgang der „potenziellen Einmünder“ ist also nicht mit der Entwicklung der „tatsächlichen Einmünder“ gleichzusetzen. Trotz des Anstiegs der Anfängerzahlen sind keine Verschiebungen in Richtung des Integrationssektors zu erkennen – im Gegenteil: Der Anteil des Integrationssektors am Ausbildungsgeschehen ist deutlich gesunken.317

Es bleibt festzuhalten: Der Übergangssektor geht seit 2005 kontinuierlich zurück. Die Anteile der dazugehörigen Bildungskonten bleiben im gleichen Zeitraum jedoch weitgehend stabil. Das deutet darauf hin, dass die Verteilung der Anfängerzahlen im Übergangssektor Mechanismen folgt, die nicht durch Schwankungen der Gesamtzahl beeinflusst werden. Vielmehr erfolgt das Zurückfahren von Länderprogrammen und Programmen der BA über alle Konten gleichmäßig verteilt.

Tabelle C2-1: Anfänger/-innen im Sektor „Integration in Berufsausbildung“ 2011
Tabelle C2-1 (barrierefrei)


Tabelle C2-1: Anfänger/-innen im Sektor „Integration in Berufsausbildung“ 2011

Schaubild C2-1: Vorbildung der Anfänger / -innen im Sektor Integration 2010
Schaubild C2-1 (barrierefrei)


Schaubild C2-1: Vorbildung der Anfänger / -innen im Sektor Integration 2010

Schaubild C2-2: Anfänger/-innen im Sektor Integration 2010 mit und ohne Hauptschulabschluss
Schaubild C2-2 (barrierefrei)


Schaubild C2-2: Anfänger/-innen im Sektor Integration 2010 mit und ohne Hauptschulabschluss

Schaubild C2-3: Entwicklung des Sektors Integration im Vergleich
Schaubild C2-3 (barrierefrei)


Schaubild C2-3: Entwicklung des Sektors Integration im Vergleich

Fußnoten

315 Die Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen wurden bundesweit erfasst und in einer Datenbank zusammengeführt (vgl. Fest / Freitag / Fritzsch / Skripski 2009).

316 Dies ist vermutlich zu einem großen Teil auf die Einführung von G8 zurückzuführen, da die Umstellung eine Erhöhung der Einmünderzahlen in den Sektor „Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung (HZB)“ zur Folge hat (sowohl bei den allgemeinbildenden als auch bei den beruflichen Schulen).

317 Der Anteil der Anfänger/-innen in den Sektoren „Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung (HZB)“ und „Studium“ hat sich hingegen deutlich erhöht. Auch die Anfängerzahlen im Sektor „Berufsausbildung“ haben sich leicht erhöht (vgl. Kapitel A6.2).

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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