Gerade die zuletzt dargestellten Beispiele aus den Bundesländern zeigen, dass im Bereich des Übergangs Schule – Ausbildung vieles bewegt und auf den Weg gebracht wurde. Die zu Anfang dieses Kapitels dargestellten Diskussionen und Maßnahmen der letzten Jahre und auch die zurzeit laufenden Forschungs- und Programmaktivitäten, die oben beispielhaft an den Initiativen des BIBB verdeutlicht wurden, belegen diese These nachdrücklich.
4 Punkte sind besonders hervorzuheben:
In diesem Kapitel wurde jedoch noch einen Schritt weitergegangen und eine Prognose für die Zukunft skizziert: Im Übergangsbereich im engeren Sinne werden fast ausschließlich Jugendliche und junge Erwachsene ausgebildet, die über keine Hochschulzugangsberechtigung verfügen (vgl. Kapitel C2). Da die Zahl der nicht studienberechtigten Schulabgänger/ -innen und -absolventen/-absolventinnen bereits seit Mitte des letzten Jahrzehnts abnimmt und sich diese Entwicklung bis zum Ende der 2010er-Jahre fortsetzen wird (vgl. Kapitel C3), ist für die kommenden Jahre mit weiterhin sinkenden Anfängerzahlen in diesem Bildungssektor zu rechnen. Die seit 2005 vorliegenden Ist-Zahlen stützen diese Annahme. Allerdings ist der Anfängerbestand im Übergangsbereich nicht allein von der Zahl nicht studienberechtiger Schulabgänger/-innen und -absolventen/-absolventinnen abhängig. Vielmehr spielt auch die Entwicklung des vollqualifizierenden Berufsausbildungsangebots eine wesentliche Rolle (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, S. 176; Euler 2010, S. 21; Pfeiffer / Kaiser 2009, S. 35 f.; Ulrich 2008, S. 4 ff.): Bleibt dieses Angebot deutlich hinter der Nachfrage der Jugendlichen zurück, werden erfolglose Nachfrager/-innen selbst bei ausreichender „Ausbildungsreife“ in den Übergangsbereich abgedrängt (Ulrich 2011; Münk 2010; Beicht 2009).
Darüber hinaus werden 2 weitere Faktoren dafür sorgen, dass der Übergangsbereich im engeren Sinne nicht verschwinden wird. Zum einen werden auch in den nächsten Jahren sicher nicht alle Schülerinnen und Schüler, die eine duale Ausbildung anstreben, die notwendige Ausbildungsreife mitbringen. Zum anderen haben Bildungsanbieter im Übergangsbereich ein breites Angebotsspektrum entwickelt, das auch weiterhin bildungspolitischen und individuellen Interessen an ergänzenden und weiterführenden Bildungsgängen entgegenkommt.
(Michael Heister, Angelika Puhlmann, Christoph Acker, Ursula Bylinski, Regina Dionisius, Katrin Gutschow, Katharina Kanschat, Carolin Kunert, Nicole Lissek, Tobias Maier, Jens Peschner, Friedel Schier, Joachim Gerd Ulrich, Gisela Westhoff)