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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

A6.3 Demografische Entwicklung der jungen Menschen

Um die Veränderungen im Ausbildungsgeschehen richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, die demografischen Rahmenbedingungen zu kennen. Aus Schaubild A6.3-1 ist ablesbar, dass nicht nur die absolute Zahl der jungen Menschen zurückgeht, sondern auch deren Anteil an der Bevölkerung. Bei dem Vergleich der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen mit den 20- bis 24-Jährigen zeigen sich deutliche Unterschiede: Während der Anteil der 20- bis 24-Jährigen an der Gesamtbevölkerung seit 2005 um 1,8 % angestiegen ist, sank der Anteil der 15- bis 19-Jährigen an der Bevölkerung um 15,0 %.

Um die Entwicklung insgesamt beurteilen zu können, müssen auch die Veränderungen innerhalb der

Gruppe der jungen Menschen betrachtet werden. Hier stehen insbesondere die Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sowie diejenigen mit Migrationshintergrund im Fokus. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den Schulstatistiken i. d. R. nur die Staatsangehörigkeit erfasst wird, während für Aussagen zum Migrationshintergrund empirische Erhebungen wie z. B. der Mikrozensus notwendig sind (vgl. Kapitel A4.9).

Das Schaubild A6.3-2 stellt die Veränderung der Anteile dar. Ausgehend von den Ergebnissen des Mikrozensus werden abgebildet:

  • junge Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Anteil an der Altersgruppe) sowie
  • junge Menschen mit Migrationshintergrund215 (Anteil an der Altersgruppe).

Die Anteile sind sowohl für die Altersgruppen 15 bis 19 Jahre als auch für die Altersgruppe 20 bis 24 Jahre dargestellt. Die Entwicklungen beziehen sich auf das Referenzjahr 2005.

Bei den 20- bis 24-Jährigen nimmt sowohl der Anteil derjenigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit als auch der Anteil der jungen Menschen mit Migrationshintergrund seit 2005 ab. Die 15- bis 19-Jährigen weisen hingegen einen gegensätzlichen Trend auf: Hier steigen die Anteile der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und die der jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Der Anteil der jungen Menschen mit Migrationshintergrund steigt allerdings sehr viel stärker an als der Anteil derjenigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Ausländer/-innen).

Aufgrund der Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes (StAG) am 1. Januar 2000 werden zukünftig mehr junge Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen – trotz Migrationshintergrund. Kinder und Jugendliche mit ausländischen Eltern(teilen) können dann nicht mehr über das Merkmal der ausländischen Staatsangehörigkeit identifiziert werden. Das bedeutet, dass die Schnittmenge zwischen den Merkmalen „nicht deutsch“ und „Migrationshintergrund“ künftig noch geringer sein wird. Die „nicht deutschen“ Jugendlichen werden dann nur noch einen sehr geringen Teil der Zielgruppe „Jugendliche mit Migrationshintergrund“ abbilden. Diese Jugendlichen werden ab ca. 2015 im Alter von 15 Jahren in das Ausbildungsgeschehen eintreten.

(Regina Dionisius, Nicole Lissek, Friedel Schier)

Schaubild A6.3-1: Demografische Entwicklung der 15- bis 24-Jährigen 2005 bis 2011
Schaubild A6.3-1 (barrierefrei)


Schaubild A6.3-1: Demografische Entwicklung der 15- bis 24-Jährigen 2005 bis 2011

Schaubild A6.3-2: Ausländische Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund von jungen Menschen im Vergleich (Referenzjahr 2005)
Schaubild A6.3-2 (barrierefrei)


Schaubild A6.3-2: Ausländische Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund von jungen Menschen im Vergleich (Referenzjahr 2005)

Fußnoten

215 Der Mikrozensus unterscheidet bei der Migration vor allem „eigene Migrationserfahrung“ und „keine eigene Migrationserfahrung“. Zur Definition des Migrationshintergrunds im Datenreport vgl. Erläuterung in Kapitel A4.9.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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