Für das Jahr 2012 rechnete PROSIMA mit einem Ausbildungsplatzangebot zwischen 587.000 und 625.000 Plätzen (vgl. BIBB-Datenreport 2012, Kapitel A2). Tatsächlich entwickelte sich das Ausbildungsangebot ungünstiger als erwartet und blieb mit rund 584.000 noch hinter der unteren Grenze des Schätzintervalls zurück.
Die Ursachen sind zum einen in der nachlassenden Konjunktur zu suchen. Im Laufe des Jahres verschlechterten sich das Geschäftsklima und die Geschäftserwartungen der Betriebe, der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts schwächte sich immer stärker ab, und die Betriebe meldeten der Arbeitsverwaltung zum Ende des Vermittlungsjahres nur noch relativ wenig Ausbildungsstellen (vgl. dazu ausführlich Kapitel A1.1). Die zu Beginn des Jahres 2012 noch berechtigten Hoffnungen auf eine günstigere Entwicklung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots (vgl. dazu auch die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages 2012, S. 7) erfüllten sich somit nicht.
Zum anderen verringerte sich 2012 die Zahl der überwiegend öffentlich geförderten („außerbetrieblichen“) Berufsausbildungsstellen deutlich. Diese Stellen werden bereitgestellt, um auch benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen.32 Die Veränderung dieses spezifischen Ausbildungsvolumens lässt sich in PROSIMA zurzeit noch nicht zufriedenstellend prognostizieren, da es bis vor wenigen Jahren keine ausreichend validen Messungen zum Umfang der überwiegend öffentlich finanzierten („außerbetrieblichen“) Berufsausbildung gab und es zurzeit noch an belastbaren Zeitreihendaten mangelt.
Das in 2012 stark sinkende Ausbildungsplatzangebot führte dazu, dass in statistischer Hinsicht auch die Ausbildungsplatznachfrage kräftiger sank als erwartet33 (geschätzt: Rückgang auf 644.800; faktisch: Rückgang auf 627.300) und der Umfang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit insgesamt 551.300 auf den zweitniedrigsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung fiel (vgl. Kapitel A1.1).
Während somit Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage von PROSIMA in 2012 zu optimistisch vorausgeschätzt wurden, gelang es PROSIMA, die Zahl der erfolglosen Marktteilnehmer/-innen relativ genau zu prognostizieren. Dies betrifft zum einen den Umfang der erfolglosen Ausbildungsplatzangebote (vorausgeschätzt: 34.600; faktisch: 33.300) und zum anderen die zum Bilanzierungsstichtag noch suchenden Ausbildungsplatznachfrager/- innen (vorausgeschätzt: 73.300; faktisch: 76.000).