Sie befinden sich hier:

 

DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2010

A6.3 Ausbildung in Sozial- und Gesundheitsdienstberufen

Die nicht akademische Ausbildung in Berufen des Gesundheitswesens erfolgt zum überwiegenden Teil in Schulen des Gesundheitswesens.234 Im Jahr 2008 / 2009 befanden sich 124.260 Schüler / -innen an 1.618 Schulen des Gesundheitswesens . Im Vergleich zum Vorjahr235 (2007 / 2008: 123.802) ist die Anzahl der Schüler / -innen mit einem Anstieg um 458 (+0,4 %) annähernd konstant geblieben Tabelle A6.3-1 Internet236.

Insgesamt setzt sich der Trend eines – wenn auch von Jahr zu Jahr nur leichten – Anstiegs bei den Schülerzahlen an Schulen des Gesundheitswesens fort. Seit 1998 / 1999 (120.847 Schüler / -innen) entwickelte sich die Anzahl der Schüler zunächst rückläufig und hatte ihren Tiefpunkt mit 111.778 im Jahr 2001 / 2002 erreicht. Seither stieg die Schülerzahl wieder stetig an und befindet sich 2008 / 2009 recht deutlich über dem Niveau von 1998 / 1999. Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen ist bei einer Ausbildung an Schulen des Gesundheitswesens aufgrund der geschlechtsspezifischen Berufswahl traditionell hoch. So lag der Anteil junger Männer im Schuljahr 2008 / 2009 lediglich bei rund 21 %. Mädchen und junge Frauen sind dementsprechend mit rund 79 % deutlich überrepräsentiert. Diese Entwicklung wurde 2008 / 2009 insofern noch verstärkt, als die Anzahl der Schüler an Schulen des Gesundheitswesens leicht abgenommen (2007 / 2008: 26.035 vs. 2008 / 2009: 25.691) und die der Schülerinnen leicht zugenommen hat (2007 / 2008: 97.767 vs. 2008 / 2009: 98.569).

Neben den Schulen für das Gesundheitswesen werden Ausbildungen zu den Sozial- und Gesundheitsdienstberufen unterhalb der akademischen Ebene aufgrund des unterschiedlich strukturierten föderalen Schulsystems auch an Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder durchgeführt.

Im Gegensatz zu den Schülerzahlen an Schulen des Gesundheitswesens ist die Anzahl der Schüler / -innen in Sozial- und Gesundheitsdienstberufen an Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder nach einem Anstieg bis zum Schuljahrgang 2004 / 2005 (113.229 Schüler / -innen) seither stetig bis auf nunmehr 98.954 im Schuljahrgang 2008 / 2009 gesunken Schaubild A6.3-1.237 Im Vergleich zum Vorjahr (2007 / 2008: 103.410 Schüler / -innen) ergibt sich daraus ein Rückgang um -4,3 %. An den Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder im Bereich der Ausbildung zu Gesundheitsfachberufen ist aufgrundder geschlechtsspezifischen Berufswahl die Schieflage zwischen Männern und Frauen sogar noch etwas stärker ausgeprägt als an den Schulen des Gesundheitswesens. Unter den Schülern befanden sich im Jahrgang 2008 / 2009 lediglich rund 18 % Jungen und junge Männer.

Für die differenzierte Betrachtung einzelner Berufe werden die Schülerzahlen aus den Schulen des Gesundheitswesens sowie den Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder summiert Tabelle A6.3-1 Internet. Hiernach ergibt sich im Vergleich zum Jahrgang 2007 / 2008 insgesamt ein Rückgang der Schülerzahl von 227.212 auf 223.214 (-1,8 %), der ausschließlich auf die Entwicklung an den Berufsfachschulen und Fachschulen zurückzuführen ist.

Die Zahl der Schüler / -innen in der Gesundheits- und Krankenpflege hat – wie im Vorjahr – nicht weiter abgenommen, sondern ist mit 55.588 in etwa gleich geblieben. In der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege scheint der seit vier Jahren zu verzeichnende leichte Rückgang – von 6.150 im Vorjahr auf 6.041 Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr – geringfügiger zu werden. Bei der seit dem 1. Januar 2004 von der Bundeszuständigkeit in die Zuständigkeit der Länder übergegangenen Ausbildung in der Krankenpflegehilfe ist – nach einem deutlichen Rückgang im Schuljahr 2004 / 2005 und einem leichten Anstieg in den folgenden Jahren – in diesem Jahr eine etwa gleichbleibende Schülerzahl zu verzeichnen.

Ein leichter Anstieg zeigt sich bei der Entwicklung der Schüler / -innen, die sich in der Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin befinden. Mit nunmehr 41.553 erhöhte sich 2008 / 2009 die Schülerzahl um 449 (+1 %). Zudem ist die Zahl der Neueintritte in eine Altenpflegeausbildung, die bis zum Schuljahr 2006 / 2007 rückläufig war, im Berichtszeitraum erneut angestiegen. Ganz anders gestaltet sich hingegen die Situation bei der Anzahl der Schüler / -innen in der Ausbildung zum Ergotherapeuten / zur Ergotherapeutin. Die Schülerzahl ist hier im Vergleich zum Vorjahr um -1.024 auf 12.318 gesunken. Dies bedeutet eine Abnahme um -8 %.

Eine Abnahme der Schülerzahl ist ebenfalls bei der Ausbildung zum Physiotherapeuten / zur Physiotherapeutin zu verzeichnen. Hier sank die Anzahl der Schüler / -innen um 561 auf 24.526 (-2 %). Auffällig hier ist, dass 31 % in diesem Ausbildungsberuf Jungen und junge Männer sind. Prozentual mehr Jungen und junge Männer finden sich nur noch bei der Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister (37 %). Eine Ausnahme bildet noch die Ausbildung zum Rettungsassistenten. Dies ist der einzige Ausbildungsgang im Bereich der Sozial- und Gesundheitsdienstberufe, in dem Jungen und junge Männer häufiger als Mädchen und junge Frauen vertreten sind. Insgesamt 73 % der 4.047 Schüler / -innen in diesem Bereich sind männlich Schaubild A6.3-2.

Auch bei den quantitativ schwächer besetzten Sozialund Gesundheitsdienstberufen sind nur leichte Veränderungen der Schülerzahlen festzustellen. So setzt sich beispielsweise bei der Ausbildung zum Podologen / zur Podologin und zum Logopäden / zur Logopädin die Entwicklung eines leichten Anstiegs der Schülerzahlen fort. Eine Ausnahme bildet der medizinisch-technische Assistent / die medizinischtechnische Assistentin. Hier hat sich die Anzahl der Schüler / -innen beinahe verdreifacht (2007 / 2008: 58 Schüler / -innen vs. 2008 / 2009: 152 Schüler / -innen). Insgesamt ist die Situation bei der Ausbildung in den Sozial- und Gesundheitsdienstberufen im Vergleich zum Vorjahr recht ähnlich.

(Stephan Kroll)

E Schulen des Gesundheitswesens

„Diese Einrichtungen vermitteln die Ausbildung für nicht akademische Gesundheitsdienstberufe (z. B. Gesundheitsund Krankenpfleger / -innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger / -innen, Hebammen, Masseure, Ergotherapeuten, medizinische Bademeister u. a. m.). Die Aufnahmebedingungen sind je nach Berufswahl recht unterschiedlich. In der Regel erfolgt die Aufnahme in diese Einrichtungen erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres, also nach Beendigung der Schulpflicht. Vorausgesetzt wird deshalb bei nahezu allen Berufen eine einschlägige Berufsausbildung oder der erfolgreiche Besuch einer auf die Ausbildung vorbereitenden schulischen Einrichtung. Der erfolgreiche Abschluss an einer Schule des Gesundheitswesens wird durch ein staatlich anerkanntes Abschlusszeugnis bestätigt, das zur Ausübung des gewählten Berufes berechtigt“ (Statistisches Bundesamt 2009). Schulen des Gesundheitswesens unterstehen i. d. R. der Aufsicht der Gesundheitsministerien der Länder.

Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder

„In einigen Ländern findet die Ausbildung in Gesundheitsdienstberufen (unterhalb der akademischen Ebene) nicht in Schulen des Gesundheitswesens, sondern in Berufsfachschulen und Fachschulen statt“ (Statistisches Bundesamt 2009).

Schaubild A6.3-1: Anzahl der Schüler / -innen in Ausbildung in Berufen des Gesundheitswesens im Zeitverlauf (2002/03–2008/09)

Schaubild A6.3-1

Schaubild A6.3-2: Anzahl der Schüler / -innen in den am stärksten besetzten Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens nach Geschlecht

Schaubild A6.3-2

Fußnoten

234 In das vorliegende Kapitel wurde ein Textbeitrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) aufgenommen.

235 Vgl. BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2009, Kapitel 6.3.

236 Siehe www.bibb.de/datenreport2010.

237 Da der Umfang der einbezogenen Berufe in diesem Jahr erweitert wurde und sich nun stärker an der Einteilung des Statistischen Bundesamtes orientiert, sind die aufgeführten Schülerzahlen in Sozial- und Gesundheitsdienstberufen an Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Die im Schaubild A6.3-1 aufgeführten Daten wurden auf der Basis der neuen Einteilung für die vergangenen Jahre rekonstruiert.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2010 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2010).

Diese Information weitergeben

Diese Informationen weitergeben bei: Facebook Diese Informationen weitergeben bei: Twitter Diese Informationen weitergeben bei: MeinVZ

Social Bookmarks

Lesezeichen setzen bei Google Lesezeichen setzen bei Yahoo Lesezeichen setzen bei Mr. Wong Lesezeichen setzen bei Del.icio.us Lesezeichen setzen bei Linkarena Lesezeichen setzen bei Folkd Lesezeichen setzen bei Yigg

Tools: