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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2010

E Internationale Indikatoren und Benchmarks, Sytemmonitoring, Mobilität

Das Wichtigste in Kürze

Ziel des Kapitels ist es, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen deutscher Berufsbildung in einem europäischen und internationalen Kontext zu verorten und die indikatorengestützte Berichterstattung des Datenreports zum Berufsbildungsbericht unter Bezug auf internationale Indikatoren und Benchmarks zu erweitern Kapitel E1 und E2.

Mit der Etablierung der Lissabon-Strategie im Jahr 2000 wurden erstmals Indikatoren und Benchmarks vereinbart, um die Fortschritte bei der Erreichung der damit gesetzten Ziele zu beobachten und zu bewerten. Trotz einer allgemeinen Verbesserung der Leistungen der Bildungs- und Berufsbildungssysteme in der EU wurde die Mehrzahl der für 2010 festgelegten Benchmarks nicht erreicht, auch nicht in Deutschland. Für die Dekade bis 2020 wurden einige alte Benchmarks höhergesetzt, andere neu festgelegt: Grundkompetenzen, früher Schulabgang, Teilnahme an Vorschulbildung, Teilnahme am lebenslangen Lernen, Erwerb von tertiären Abschlüssen, Mobilität, Fremdsprachen, Beschäftigungsfähigkeit. Einen eigenen Satz von 10 Indikatoren enthält die Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Einrichtung eines Europäischen Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung (EQARF) in der Berufsbildung; diese haben eine Entsprechung im BIBBDatenreport bzw. könnten dort künftig berücksichtigt oder mithilfe anderer Quellen abgedeckt werden. Die OECD stellt in ihrem Bericht „Education at a glance“ jährlich eine Reihe von Indikatoren bereit, die für internationale Vergleiche der Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen herangezogen werden können. Durch eine bestimmte Indikatorwahl sowie die mangelnde Berücksichtigung nationaler institutioneller Strukturen kann ein unzureichendes Bild von der tatsächlichen Leistungsfähigkeit entstehen. Für die Beantwortung der Frage: „Wie viele Akademiker brauchen wir?“ sollten nicht nur Absolventenquoten, sondern auch Attainment-Quoten herangezogen werden. Dann zeigt sich: Für Deutschland gibt es im Vergleich zum OECD-Durchschnitt keine Hinweise auf eine gegenwärtige Unterversorgung des deutschen Arbeitsmarkts mit Akademikerinnen und Akademikern.

Durch ein Systemmonitoring sollen zukünftig weitere Aspekte der beruflichen Bildung aufgenommen werden, die durch eine allein an international gemeinsamen Indikatoren und Benchmarks orientierte Berichterstattung nicht oder nicht vollständig abgedeckt werden. Dazu dienen insbesondere Berichte, die von den am europäischen Refer-Netzwerk beteiligten Ländern erstellt werden, Informationen aus dem Internationalen Handbuch der Berufsbildung (IHBB), das ab dem Jahr 2010 vom BIBB geschäftsführend herausgegeben wird, sowie ausgewählte Beiträge aus der Arbeit der Nationalen Agentur Bildung für Europa Kapitel E3. Alle drei Quellen sollen in Zukunft genutzt werden, um im Datenreport zu ausgewählten Themen internationale Vergleiche zu ermöglichen.

Insgesamt soll das Kapitel dazu beitragen, Stärken, Schwächen und Potenziale deutscher Berufsbildung im internationalen Spektrum angemessen einschätzen zu können und zugleich auf diesem Weg Impulse für Innovationen im deutschen Berufsbildungssystem zu erhalten.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2010 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2010).

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