Das Programm Lebenslanges Lernen (PLL) unterstützt die bildungspolitischen Ziele der Europäischen Union. Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim BIBB ist im Rahmen des PLL verantwortlich für die Durchführung der Einzelprogramme Leonardo da Vinci und GRUNDTVIG. Zentrales Instrument des PLL ist die Projektförderung. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Förderung von Auslandsmobilität für Jugendliche in der Ausbildung, Arbeitnehmer und das Bildungspersonal sowie zwischen Innovationstransferprojekten und Partnerschaften. Auslandsaufenthalte – insbesondere langfristige – bieten eine hervorragende Möglichkeit, internationale Berufskompetenz zu erwerben. Fremdsprachenkenntnisse, internationale Fachkenntnisse sowie interkulturelle Kenntnisse sind wichtige Bausteine einer international zukunftsfähigen Qualifizierung. Die beantragten Auslandsaufenthalte im Programm Leonardo da Vinci haben im Vergleich zu den Vorjahren erheblich zugenommen. Allein in der Erstausbildung ist die Anzahl der Auszubildenden und Berufsschüler/-innen, die einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren, um 40 % gegenüber 2007 angestiegen. Im Jahr 2009 wurde der 100.000ste deutsche Teilnehmer im Rahmen der Aktion Leonardo da Vinci Mobilität seit dem Start des Programms im Jahr 1995 gefördert.
Der Innovationskreis berufliche Bildung (IKBB) hat 2007 empfohlen, eine Verdoppelung von Auslandsqualifizierungen in der beruflichen Ausbildung als einen Beitrag zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen und Unternehmen anzustreben. Zudem soll sich die Dauer der geförderten Austauschmaßnahmen auf 6 Wochen bis 3 Monate verlängern mit dem Ziel, bis 2010 jährlich 5.000 solcher Maßnahmen in der beruflichen Ausbildung zu erreichen. Zurzeit liegt die durchschnittliche Dauer von Auslandsaufenthalten in der beruflichen Erstausbildung bei 6 Wochen. Für beide Kennzahlen sind damit deutliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahr und damit wichtige Schritte im Hinblick auf eine Zielerreichung zu verzeichnen. Der Anteil der Teilnehmenden aus dem dualen System ist in den letzten Jahren ebenfalls erheblich angestiegen. Er beträgt 62 % und entspricht damit in etwa dem Anteil des dualen Systems an der beruflichen Erstausbildung in Deutschland.
Insbesondere für Auslandsqualifizierungen in der beruflichen Ausbildung stand mit unterschiedlichen auf die jeweiligen Ausbildungssituationen zugeschnittenen Projekttypen und Förderschwerpunkten ein geeignetes Instrumentarium zur Verfügung, um die unterschiedlichen Bedarfe ausbildender Betriebe und Einrichtungen abzudecken.
(Berthold Hübers)