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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2009

A4 Quantitative Synopse zur relativen Bedeutung unterschiedlicher Bildungsgänge

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  • Kapitel A4
    Datenreport zum Berufsbildungsbericht

Das berufliche Bildungssystem in Deutschland zeichnet sich durch einen relativ hohen Differenzierungsgrad aus. Determiniert wird diese Differenzierung durch die unterschiedlichen Funktionen der verschiedenen Teilbereiche (von der Ausbildungsvorbereitung über die Vermittlung einer Teilqualifikation bis hin zum Erwerb eines Berufsabschlusses), durch die unterschiedlichen Lernorte (von rein schulisch über dual bis zu rein betrieblich), durch unterschiedliche Finanzierungsformen (von rein staatlicher Finanzierung über Mittel der Arbeitsverwaltung bis hin zu einer privaten Finanzierung) sowie – bedingt durch die föderale Struktur – durch die unterschiedliche Anlage der Bildungssysteme in den 16 Bundesländern.

Dieses Kapitel des Datenreports beschäftigt sich mit der Analyse der Daten zur Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen in den Teilsegmenten des beruflichen Bildungssystems. Da sich die Beteiligungen an den unterschiedlichen Bildungsgängen nicht unabhängig voneinander entwickeln, ist es notwendig, den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Segmenten bei der Analyse zu berücksichtigen und Veränderungen in einzelnen Teilbereichen immer auch in Verbindung zu den übrigen Teilbereichen zu sehen. Um eine solche Betrachtung zu erleichtern, werden die Basisdaten zu den unterschiedlichen Bildungsgängen in 2 Synopsen zusammengefasst. Der Fokus der ersten Synopse liegt auf der Beschreibung der bundesweiten Entwicklung im Längsschnitt von 1992 bis 2007.62 Die zweite Synopse beschäftigt sich im Querschnitt mit der unterschiedlichen Situation in den 16 Bundesländern im Jahr 2007.

Im Rahmen der beiden Synopsen werden folgende Bidungsgänge berücksichtigt:

  • außerbetriebliche (überwiegend öffentlich finanziert) und betriebliche Ausbildungsanfänger/ -innen im dualen System (repräsentiert über die Zahl der zum 30. September neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge)63
  • Ausbildungsanfänger/-innen (1. Schuljahr) in vollqualifizierenden schulischen Berufsausbildungen (Berufsfachschüler/-innen in BBiG/ HwO-Berufen, Berufsfachschüler/-innen, die einen Beruf außerhalb von BBiG/HwO-Berufen erlernen, sowie Schüler/-innen in Berufen des Gesundheitswesens)64
  • Jugendliche, die in beruflichen Schulen eine berufliche Grundbildung erwerben (in Berufsfachschulen, im schulischen Berufsgrundbildungsjahr und im schulischen Berufsvorbereitungsjahr)65
  • Fachoberschüler/-innen in der 11. Klassenstufe
  • Fachgymnasiasten/Fachgymnasiastinnen in der 11. Klassenstufe
  • Teilnehmer/-innen an berufsvorbereitenden Maßnahmen bzw. Teilnehmer/-innen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ)66

Sowohl im Längs- wie auch im Querschnitt werden die Übersichten ergänzt um die Zahl der Studienanfänger/- innen und die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 20 Jahren. In die Synopse mit der Differenzierung auf Bundesländerebene (Querschnitt) werden überdies Daten zu den am 31. Dezember noch nicht vermittelten Ausbildungsstellenbewerbern und -bewerberinnen sowie zu den Personen in einer Beamtenausbildung des einfachen bis gehobenen Dienstes mit aufgenommen.

In den meisten Fällen werden Eintrittszahlen in die jeweiligen Bildungsgänge berichtet. Beim Vergleich der Eintritte in verschiedene Bildungsgänge ist zu berücksichtigen, dass die Verweildauer je nach Bildungsgang erheblich differieren kann. Bisweilen ist sie nur unterjährig (wie bei einem Teil der berufsvorbereitenden Maßnahmen), und in zahlreichen anderen Fällen umfasst sie einen Regelzeitraum von 3 oder mehr Jahren (wie bei den meisten dualen Berufsbildungsgängen).

Als Referenzgröße zur Abschätzung der relativen Bedeutung bestimmter Bildungsgänge wird die jeweilige Zahl der Absolventen/Absolventinnen aus den allgemeinbildenden Schulen herangezogen. Auf diese wird rechnerisch hin prozentuiert. Eine Ausnahme bilden hier die Zahlen zu den Studienanfängern und -anfängerinnen und den arbeitslosen Jugendlichen unter 20 Jahren. Die Basis für die Quotenberechnung bilden im Fall der Studierquote die Jahrgangsstärken und bei der Arbeitslosenquote die Zahl der Erwerbspersonen in dieser Altersgruppe.

Rückblick auf die bundesweite Entwicklung von 1992 bis 2007

Übersicht A4-1

Übersicht A4-1 (Teil 1) Abbildung vergrößern Abbildung Teil 2 vergrößern
Zahl der Anfänger/-innen von Bildungsgängen, die zu einem Berufsabschluss führen bzw. eine berufliche Grundbildung vermitteln von 1992 bis 2007 (Teil 1)

    Im Vergleich zum Vorjahr ist die bundesweite Zahl der Absolventen/Absolventinnen aus allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2007 leicht um 4.637 gesunken (-0,5 %). Im Vergleich zum Jahr 1992 ist allerdings ein Anstieg um 182.392 (+24 %) Absolventen/ Absolventinnen aus allgemeinbildenden Schulen zu verzeichnen Übersicht A4-1.

    Die positive Entwicklung 2006 bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge setzt sich auch im Jahr 2007 weiter fort. Mit 625.885 (+49.732 bzw. +8,6 % im Vergleich zum Vorjahr) neu besetzten betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen wird der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Dieser Zuwachs bewirkt eine erneut verbesserte Versorgungssituation der Jugendlichen. Im Jahr 2007 kamen rechnerisch auf 100 Schulabsolventen und -absolventinnen 66,4 neu besetzte Ausbildungsplätze.67, 68

    Die Zahl der Eintritte in eine vollqualifizierende schulische Berufsausbildung (Berufsfachschulen, Schulen des Gesundheitswesens) ist seit einem stetigen Anstieg zwischen 1992 und 2006 im Jahr 2007 erstmals wieder leicht rückläufig (-4.012 bzw. -2,2 %). Dennoch ist die Zahl der Eintritte im Vergleich zu 1992 trotz des leichten Rückgangs weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. 1992 wurden 100.778 Anfänger/-innen gezählt, 2007 immer noch 181.871 (+80,5 %). In diesem Zeitraum stieg auch die Zahl der Studienanfänger/-innen deutlich an. Begannen 1992 noch 290.800 Jugendliche ein Studium, so sind es 2007 bereits 361.459 (+70.659 bzw. +24,3 %).

    Doch sowohl die Kapazitäten einer vollqualifizierenden schulischen Berufsausbildung wie auch die Möglichkeiten, welche die Hochschulen boten, reichten nicht aus, um den im Laufe der Jahre beträchtlichen Anstieg der Absolventen/Absolventinnen aus den allgemeinbildenden Schulen zu kompensieren. Aus diesem Grund wuchs ebenso die Zahl der Eintritte in die verschiedenen Übergangsangebote. Über diese Übergangsangebote sollen die Qualifikationen der Ausbildungsplatzbewerber/-innen im Rahmen von teilqualifizierenden Bildungsgängen verbessert und somit eine günstigere Ausgangsposition auf dem Weg in eine vollqualifizierende Ausbildung geschaffen werden. Seit 1992 sind die Eintrittszahlen in Bildungsgänge, die eine berufliche Grundbildung vermitteln, erheblich angestiegen:

    • Die Zahl der Schüler/-innen im Berufsvorbereitungsjahr ist seit 1992 um 67,1 % gestiegen (1992: 37.156 vs. 2007: 62.077).
    • Die Zahl der Schüler/-innen im Berufsgrundbildungsjahr ist seit 1992 um 46,9 % gestiegen (1992: 31.325 vs. 2007: 46.031).
    • Die Zahl der Berufsfachschüler/-innen im 1. Schuljahr in Bildungsgängen, die eine berufliche Grundbildung vermitteln, ist seit 1992 um 72,2 % gestiegen (1992: 110.252 vs. 2007: 189.982).

    Hierbei ist allerdings zu beachten, dass im Vergleich zum Vorjahr die Zahlen der Schüler/-innen im Berufsvorbereitungsjahr, im Berufsgrundbildungsjahr und ebenfalls die Zahl der Berufsfachschüler/-innen im 1. Ausbildungsjahr in Bildungsgängen, die eine berufliche Grundbildung vermitteln, rückläufig sind. Dieser Rückgang dürfte mit der gestiegenen Zahl der Ausbildungsverträge zusammenhängen.

    Die Zahl der Eintritte in eine Einstiegsqualifizierung ist im Vergleich zum Jahr 2006 – nach einem stetigen Anstieg seit 2004 – annähernd gleich geblieben (+0,7 %), während die Eintritte in eine berufsvorbereitende Maßnahme der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Vorjahresvergleich merklich abgenommen haben (-6.697 bzw. -4,3 %). Auch dies dürfte mit der Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt zusammenhängen.

    Deutlich gestiegen ist die Zahl der Fachgymnasiasten. Im Vorjahresvergleich besuchten 2007 9.768 Schüler/-innen mehr die 11. Klassenstufe eines Fachgymnasiums, was einen Anstieg von 20,6 % ausmacht. Die Zahl der Fachoberschüler/-innen in der 11. Klassenstufe ist nach einem dauerhaften Anstieg seit 1992 im Jahr 2007 erstmals leicht gesunken (-2,5 %). Im Vergleich zu den Zahlen der letzten Jahre entscheiden sich aber immer noch weitaus mehr Jugendliche für den Besuch der Fachoberschule als noch 1992 (+36.589 bzw. +157,8 %). Der seit einigen Jahren zu beobachtende kräftige Anstieg der bei der BA gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber/-innen mit Fachhochschulreife69 deutet darauf hin, dass ein nennenswerter Teil der Absolventen/Absolventinnen der Fachoberschule auf seine Studienoption verzichtet und zunächst einen Ausbildungsplatz im dualen Berufsbildungssystem anstrebt. Bei den Jugendlichen, die den Besuch einer Fachoberschule wählen, handelt es sich oftmals um Jugendliche mit einem mittleren Schulabschluss, die bei ihren ersten Bewerbungsversuchen um eine Ausbildungsstelle erfolglos blieben und die durch eine höhere schulische Qualifikation versuchen, ihre Eintrittschancen zu optimieren.70

    Regionalisierte Daten für das Jahr 2007

    Übersicht A4-2

    Übersicht A4.2 Abbildung vergrößern
    Zahl der Anfänger/-innen einer Ausbildung/Maßnahme und der Personen mit sonstigem Status im Jahr 2007, absolut und relativ nach Bundesländern

      Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der relativen Bedeutung unterschiedlicher Bildungsgänge auf der Ebene der einzelnen Bundesländer für das Jahr 2007. In der Übersicht A4-2 werden zum einen die absoluten Zahlen und zum anderen ihre relative Bedeutung, bezogen auf jeweils 1.000 Absolventen/Absolventinnen aus allgemeinbildenden Schulen, dargestellt. Die Angabe der relativen Bedeutung ermöglicht, interregionale Vergleiche zwischen den 16 Bundesländern zu ziehen, deren Bevölkerungsumfang zum Teil erheblich variiert. Es ist allerdings zu bedenken, dass es sich bei den relativen Werten um rechnerische Größen handelt. Übergangsquoten werden hierbei ebenso wenig erfasst wie Pendlerbewegungen.71 Die Quoten belegen somit, wie viele Angebote jeweils rechnerisch den einheimischen Schulabgängern gegenüberstehen (unabhängig davon, ob diese Angebote letztendlich von aktuellen oder früheren Schulabgängern/ Schulabgängerinnen, von einheimischen oder auswärtigen Jugendlichen besetzt werden). Sie sind demnach eher von der Ausbildungsplatzangebotsseite und nicht von der Nachfragerseite her zu interpretieren.

      Die Übersicht A4-2 zeigt, dass der Angebotsumfang der verschiedenen Bildungsgänge zwischen den einzelnen Bundesländern zum Teil erheblich variiert. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele genannt werden, die diese Unterschiede verdeutlichen:

      • So stehen 2007 im Land Hamburg rechnerisch je 1.000 Schulabgängern und -abgängerinnen aus allgemeinbildenden Schulen 890 neue Ausbildungsverträge im dualen System gegenüber. In Sachsen-Anhalt waren es nur 547.72
      • Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverträge je 1.000 Schulabgänger/-innen liegt in den neuen Bundesländern Berlin (145), Brandenburg (155), Mecklenburg-Vorpommern (227), Sachsen (195), Sachsen-Anhalt (136) und Thüringen (153) im Durchschnitt mit 166 weit über dem bundesweiten Niveau (64).
      • Liegt in Sachsen die Zahl der vollqualifizierenden schulischen Berufsausbildung bei 354 je 1.000 Schulabgänger/-innen, so sind es in Hessen nur 70.
      • Die Zahl der Schüler/-innen im Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), in der Berufsfachschule, die eine berufliche Grundbildung vermittelt (BFS), im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und in der Fachoberschule liegt zusammengenommen je 1.000 Schulabgänger/-innen in Brandenburg bei 114, im Saarland hingegen bei 771.

      Wie die Bildungssysteme im jeweiligen Bundesland ausgestaltet sind, hängt stark von der Lage auf dem Arbeitsmarkt und den Kapazitäten des Beschäftigungssystems ab. Letztere bestimmen maßgeblich die Position der dualen Berufsausbildung innerhalb des Bundeslandes. In Ländern mit guter Beschäftigungslage und einer hohen Wirtschaftskonzentration gibt es auch überdurchschnittlich viele betriebliche Ausbildungsangebote. Dies gilt auch für die Stadtstaaten. Allerdings steigt bei den Ländern mit einem überdurchschnittlich günstigen und aussichtsreichen Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen auch die Einpendlerzahl. So ist zum Beispiel in ländlichen Regionen mit geringer Einwohnerdichte eine ausgeprägte Bereitschaft zur regionalen Mobilität zu erkennen.73 Unter Druck geraten in diesem Fall besonders einheimische Schulabgänger/-innen, die sich – trotz günstiger Beschäftigungslage – mit einem starken Konkurrenzdruck auseinandersetzen müssen.

      In Ländern, in denen rechnerisch – bezogen auf die Zahl der Schulabgänger/-innen aus allgemeinbildenden Schulen – eine unterdurchschnittliche Quote für neu geschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09. erreicht wird, münden überdurchschnittlich viele Jugendliche in teilqualifizierende Bildungsgänge ein. So kamen 2007 in Baden-Württemberg auf je 1.000 Schulabgänger/-innen 642 neue Ausbildungsverträge, was – bezogen auf den Bundesdurchschnitt – einen leicht unterdurchschnittlichen Wert darstellt. Gleichzeitig liegt Baden-Württemberg mit 588 Jugendlichen je 1.000 Schulabgänger/-innen in teilqualifizierenden Bildungsgängen (BGJ, BFS-GB, BVJ und FOS) an der Spitze und weit über dem Bundesdurchschnitt (380).

      Bei einer Differenzierung der neu geschlossenen Ausbildungsverträge in außerbetriebliche und betriebliche Verträge ergeben sich nennenswerte Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern. Im Jahr 2007 kam es in den alten Ländern zu einer spürbaren Ausweitung des außerbetrieblichen Angebots, die sich vor allem auf die stark besiedelten Räume bzw. Regionen mit schwieriger Beschäftigungslage konzentrierte.74, 75 Trotz dieser Ausweitung des Angebots an außerbetrieblichen Ausbildungsstellen in den alten Ländern bleibt die stärkere Bedeutung dieser Ausbildungsform in den neuen Ländern auch 2007 weiterhin erhalten. Beispielsweise kamen in Mecklenburg-Vorpommern nur 579 neue betriebliche Ausbildungsverträge auf je 1.000 Schulabgänger/-innen (Bundesdurchschnitt 601). Kompensiert wird dies unter anderem durch ein stark überdurchschnittliches Angebot an außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen. Im selben Jahr wurden in Mecklenburg-Vorpommern schätzungsweise 227 neue außerbetriebliche Ausbildungsverträge je 1.000 Schulabgänger/-innen geschlossen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 64.76

      (Stephan Kroll)

      Fußnoten

      62 Da in der Längsschnittsynopse versucht wird, möglichst umfassend die Bedeutung unterschiedlicher Bildungsgänge zu beschreiben, muss sich die Betrachtung auf den Zeitraum 1992 bis 2007 beschränken. Aktuellere Zahlen für 2008 liegen nicht vollständig für alle einbezogenen Bildungsgänge vor. Eine aktuellere Gesamtschau soll im Rahmen der integrierten Ausbildungsstatistik angestrebt werden.
      63 Hierbei handelt es sich um Schätzungen. Vgl. dazu Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008.
      64 Vgl. Kapitel A6.2 und Kapitel A6.3
      65 Vgl. Kapitel A6.1
      66 Vgl. Kapitel A7
      67 Langfristige Erfahrungen im Zusammenhang mit der Vorausschätzung der Ausbildungsplatznachfrage ergeben, dass eine ausreichende Versorgung ungefähr dann erreicht wird, wenn das rechnerische Verhältnis zwischen der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und der Zahl der aktuellen Absolventen und Absolventinnen aus den allgemeinbildenden Schulen über die Jahre hinweg mindestens 66 % beträgt.
      68 Da jedoch die Quoten in den vergangenen Jahren deutlich niedriger lagen, ist die Zahl der Altbewerber/-innen stetig gewachsen. Aus diesem Grund konnte auch 2007 keine ausreichende Versorgung sichergestellt werden vgl. Kapitel A1.2.
      69 Vgl. Bundesagentur für Arbeit 2008.
      70 Vgl. Kapitel A3.1 und Kapitel A3.3.
      71 Zur länderübergreifenden Mobilität der Ausbildungsstellenbewerber/-innen und Auszubildenden vgl. Kapitel A3.2.
      72 Es gibt beispielsweise in Hamburg zwar überdurchschnittlich viele neue Ausbildungsverträge, doch ist hierbei zu beachten, dass im Jahr 2006 mehr als ein Drittel der registrierten Ausbildungsstellen von Auszubildenden besetzt wurde, die nicht in Hamburg wohnten. Auch 2007 dürfte sich dieses Ergebnis nicht nennenswert verändert haben (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008). Demnach kommen annährend 10 % der Auszubildenden in Hamburg aus Niedersachsen und sogar fast 16 % aus Schleswig-Holstein. Im Vergleich zur Einpendlerzahl ist die Auspendlerzahl aus Hamburg eher gering, sodass die Hamburger Auszubildenden (genauer: Auszubildende mit Wohnsitz in Hamburg) mit einem starken Konkurrenzdruck konfrontiert sind.
      73 In der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2006 gaben 47 % der Bewerber/-innen aus den Regionen mit weniger als 100 Einwohnern je qkm an, sich auch auf Lehrstellen beworben zu haben, die mehr als 100 km vom Heimatort entfernt lagen. In den Großstädten mit einer Einwohnerdichte von 1.000 und mehr waren es dagegen nur 19 %. Die unterschiedliche Mobilitätsneigung bei den Land- und Großstadtjugendlichen führt dazu, dass die Nettobewegungen in die Ballungszentren nahezu allesamt positiv ausfallen: Es finden mehr Jugendliche aus dem regionalen Umfeld ihren Ausbildungsplatz in den Großstädten, als Großstadtjugendliche ihre Ausbildung außerhalb der Heimatregion antreten (vgl. Ulrich/ Eberhard/Krekel 2007).
      74 Vgl. Ulrich/Flemming/Granath/Krekel 2007.
      75 In den 43 Arbeitsagenturbezirken mit einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote von 9 % und mehr wurden deutlich mehr als 11.000 zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsstellen vermeldet, während es in den 47 Regionen mit einer Arbeitslosenquote von unter 6 % weniger als 6.000 waren. In Regionen mit hoher Arbeitslosenquote und in den Großstädten sind besonders häufig Bewerber und Bewerberinnen in fortgeschrittenem Alter zu finden. Untersuchungen belegen, dass sowohl ältere Bewerber und Bewerberinnen als auch Bewerber und Bewerberinnen mit Migrationshintergrund zu den Risikogruppen auf dem Ausbildungsmarkt zählen (vgl. Beicht/Friedrich/Ulrich 2007).
      76 Zur Schätzung des betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbildungsvertrags umfangs vgl. Ulrich/Flemming/Granath/Krekel 2007.

      Bibliographischer Hinweis

      Internetversion des BIBB Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2009 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2009).

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