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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2009

A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

Das Wichtigste in Kürze

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  • Kapitel A
    Datenreport zum Berufsbildungsbericht

Im Kapitel A werden auf der Grundlage von Indikatoren die wesentlichen Entwicklungen im Bereich der beruflichen Ausbildung beleuchtet. Zusammenfassend werden einige besonders wichtige Ergebnisse herausgestellt:

  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge betrug zum 30.09.2008 rund 616.000 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (rund 626.000) um 1,5 % zurückgegangen. In den beiden zurückliegenden Jahren hatte es dagegen noch deutliche Zuwächse gegeben. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch die Zahl der Jugendlichen abnahm. Als Ergebnis der demografischen Entwicklung hat sich die Ausbildungsmarktlage trotz des Rückgangs der Ausbildungsverträge deshalb weiter zugunsten der Jugendlichen entspannt. Als wesentliche Ursache für den Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist der Abbau an außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen zu nennen.
  • Die Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge verlief in West- und Ostdeutschland sehr unterschiedlich. Während in den neuen Ländern die Zahl der neuen Ausbildungsverträge deutlich um 9 % auf 113.800 zurückging, stieg die Zahl der Ausbildungsverträge in den alten Ländern nochmals an (auf 502.400) und erreichte den höchsten Stand seit 1992.
  • Trotz der insgesamt für die Jugendlichen verbesserten Ausbildungsplatzsituation registrierte die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum 30.09. noch rund 84.000 Ausbildungsstellenbewerber/ -innen, die sich nicht in einer Berufsausbildung befanden und für die die Vermittlungsbemühungen weiterliefen. Ebenso ist auf die nach wie vor hohe Zahl von Bewerbern und Bewerberinnen aufmerksam zu machen, die sich bereits in den Vorjahren um einen Ausbildungsplatz beworben hatten (Altbewerber).
  • Im Jahr 2009 wird es erneut weniger Absolventen/ Absolventinnen aus allgemeinbildenden Schulen geben. Ebenso wird auch die Zahl der Entlassenen aus beruflichen Schulen rückläufig sein. Demzufolge wird das Nachfragepotenzial um rund 39.000 auf 780.000 Jugendliche sinken. Zurückgehen wird aber auch das Angebot an Ausbildungsplätzen. Die Prognose des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) geht für das Jahr 2009 von einem Angebot von 580.000 bis 600.000 Ausbildungsplätzen aus (2008: 635.000). Voraussetzung hierfür ist aber, dass es gelingt, mit dem Konjunkturprogramm die Wirtschaft zu stabilisieren. Sonst könnte der Ausbildungsrückgang noch deutlicher ausfallen.
  • Aus einer Analyse der Befragung von Schulabgängern und Schulabgängerinnen geht hervor, dass das Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung weiterhin sehr hoch ist. Allerdings konnte unmittelbar nach Abschluss der Schule nur rund die Hälfte der Jugendlichen eine duale Ausbildung beginnen. Bei denjenigen Jugendlichen, die nicht in eine duale Ausbildung einmünden konnten, handelt es sich insbesondere um solche mit Hauptschulabschluss. Ebenfalls stark betroffen sind Jugendliche mit Migrationshintergrund.
  • Nach Auswertungen aus der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2008 ist die regionale Mobilitätsbereitschaft von Jugendlichen dann besonders hoch, wenn die Ausbildungsplatzsituation vor Ort angespannt ist. Außerdem spielen personenspezifische Merkmale eine Rolle bei der regionalen Mobilität.
  • Altbewerber/-innen haben nach Ergebnissen der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2008 eine geringere Chance, in eine betriebliche Berufsausbildung einzumünden, obwohl sie sich in ihren schulischen Qualifikationen kaum von Schulabgängern und Schulabgängerinnen unterscheiden, die erst vor Kurzem die allgemeinbildende Schule verlassen haben.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe betrug im Jahr 2008 349 und ist damit im längerfristigen Trend gesunken. In den Jahren zwischen 1998 und 2008 wurden insgesamt 224 Ausbildungsberufe neu geordnet oder modernisiert. 62 hiervon waren neue Ausbildungsberufe.
  • Analysen der berufsstrukturellen Entwicklung zeigen eine fortschreitende Tertiarisierung des dualen Systems. Die überwiegende Zahl der Auszubildenden erlernt Dienstleistungsberufe. Dies gilt ebenso für eine Betrachtung nach Wirtschaftszweigen. Auch hier hat sich die relative Bedeutung entsprechender Bereiche weiter erhöht. Die Entwicklung der dualen Ausbildung folgt somit gleichlaufenden Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur.
  • Die duale Berufsausbildung weist deutliche geschlechtsspezifische Besonderheiten auf. Frauen sind nicht nur in geringerem Ausmaß in der dualen Berufsausbildung vertreten, die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge konzentriert sich zudem auf weniger Ausbildungsberufe als bei männlichen Jugendlichen.
  • 493.000 Betriebe beteiligten sich im Jahr 2007 an der beruflichen Ausbildung, und der Bestand lag damit um 1,6 % bzw. 7.600 Betriebe höher als im Vorjahr. Die Ausbildungsbetriebsquote hat sich seit 1999 um 2,4 % verbessert. Diese Entwicklung gilt allerdings ausschließlich für die alten Länder. In den neuen Ländern ist die Ausbildungsbetriebsquote dagegen gesunken.
  • Aufgrund der in den letzten Jahren besseren wirtschaftlichen Entwicklung haben sich die Übernahmequoten von Auszubildenden nach Abschluss der Ausbildung stetig erhöht. Im Jahr 2007 wurden 59 % aller Auszubildenden von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen.
  • Nach den in der Vergangenheit zum Teil deutlichen Anstiegen der Schülerzahlen in schulischen Bildungsgängen ist hier aufgrund der demografischen Entwicklung nun generell ein Rückgang zu beobachten. Der stärkste Rückgang zeigte sich bei den Berufsfachschulen. Die Schülerzahl ist im Schuljahr 2008 um rund 36.000 bzw. 6,3 % gesunken.
  • Die Ungelerntenquote in der Bevölkerung ist mit 14,9 % (Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen) nach wie vor sehr hoch. Aufgrund des deutlich höheren Arbeitslosigkeitsrisikos von Ungelernten gibt es hier deutlichen Handlungsbedarf. Wie Analysen zeigen, verfügen Ungelernte häufiger über schlechtere schulische Bildungsvoraussetzungen und kommen auch aus Elternhäusern mit niedrigeren Bildungsabschlüssen. Ebenso sind junge Menschen mit Migrationshintergrund häufiger vertreten.
  • Dass sich eine eigene Ausbildung für die weitaus überwiegende Mehrheit der Ausbildungsbetriebe wirtschaftlich lohnt, zeigen die jüngsten Ergebnisse der Erhebung zu Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung des BIBB für das Jahr 2007. Es handelt sich hierbei um die einzige Erhebung, die eine repräsentative Ermittlung von Kosten und Nutzen der Ausbildung für Deutschland erlaubt.

(Günter Walden)

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2009 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2009).

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