A6.3 Ausbildung in Berufen des Gesundheitswesens
Die Ausbildung für nicht akademische Gesundheitsdienstberufe wird zum überwiegenden Teil in Schulen des Gesundheitswesens vermittelt. Im Jahr 2007/2008 befanden sich 123.802 Schüler/-innen an 1.623 Schulen des Gesundheitswesens. Im Vergleich zum Vorjahr (2006/2007: 123.419) ist damit die Anzahl der Schüler/-innen annährend konstant geblieben Tabelle A6.3-1.
Im Zeitverlauf zeigt sich für die letzten 10 Jahre seit 1997/1998 (122.365 Schüler/-innen) zunächst eine Verringerung der Schülerzahlen an Schulen des Gesundheitswesens, die ihren Tiefpunkt 2001/2002 mit 111.778 Schüler/-innen erreichte. Seither stieg die Anzahl wieder stetig und befindet sich 2007/2008 etwas über dem Niveau von 1997/1998 Schaubild A6.3-1. Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen ist bei einer Ausbildung an Schulen des Gesundheitswesens aufgrund der geschlechtsspezifischen Berufswahl traditionell hoch. So lag der Anteil junger Männer im Schuljahr 2007/2008 lediglich bei rund 21 %. Mädchen und junge Frauen sind dementsprechend mit rund 79 % hier stark überrepräsentiert.
E Schulen des Gesundheitswesens
„Diese Einrichtungen vermitteln die Ausbildung für nicht akademische Gesundheitsdienstberufe (z. B. Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen, Hebammen, Masseure, Ergotherapeuten/ Erotherapeutinnen, medizinische Bademeister/ -innen u. a.m.). Die Aufnahmebedingungen sind je nach Berufswahl recht unterschiedlich. In der Regel erfolgt die Aufnahme in diese Einrichtungen erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres, also nach Beendigung der Schulpflicht. Vorausgesetzt wird deshalb bei nahezu allen Berufen eine einschlägige Berufsausbildung oder der erfolgreiche Besuch einer auf die Ausbildung vorbereitenden schulischen Einrichtung. Der erfolgreiche Abschluss an einer Schule des Gesundheitswesens wird durch ein staatlich anerkanntes Abschlusszeugnis bestätigt, das zur Ausübung des gewählten Berufes berechtigt.“ (Statistisches Bundesamt 2008b) Schulen des Gesundheitswesens unterstehen i. d. R. der Aufsicht der Gesundheitsministerien der Länder.
Schaubild A6.3-1: Anzahl der Schüler/-innen an Schulen des Gesundheitswesens nach Geschlecht im Zeitvergleich (1997/1998–2007/2008)
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 2
Neben den Schulen für das Gesundheitswesen werden Ausbildungen zu den Gesundheitsfachberufen unterhalb der akademischen Ebene aufgrund des unterschiedlich strukturierten föderalen Schulsystems auch an BFS und Fachschulen der Länder durchgeführt.
Im Gegensatz zu den Schülerzahlen an Schulen des Gesundheitswesens ist die Anzahl der Schüler/-innen in Gesundheitsfachberufen an BFS und Fachschulen der Länder nach einem Anstieg bis zum Schuljahrgang 2004/2005 (71.587) seither stetig bis auf nunmehr 65.380 im Schuljahrgang 2007/2008 gesunken Schaubild A6.3-2. An den BFS und Fachschulen der Länder im Bereich der Ausbildung zu Gesundheitsfachberufen ist aufgrund der geschlechtsspezifischen Berufswahl die Schieflage zwischen Männern und Frauen sogar noch etwas stärker ausgeprägt als an den Schulen des Gesundheitswesens. Unter den Schülern befanden sich im Jahrgang 2007/2008 lediglich rund 19 % Jungen und junge Männer.
Für die differenzierte Betrachtung einzelner Berufe werden die Schülerzahlen aus den Schulen des Gesundheitswesens sowie den BFS und Fachschulen der Länder aufsummiert Tabelle A6.3-1. Hier nach ergibt sich im Vergleich zum Jahrgang 2006/2007 insgesamt ein leichter Anstieg der Schülerzahl von 187.812 auf 189.182.
Am stärksten ist mit 55.609 die Gruppe der Schüler/ -innen besetzt, die sich in der Ausbildung zum Gesundheits-/Krankenpfleger bzw. zur Gesundheits-/ Krankenpflegerin befinden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Schüler damit annährend konstant geblieben (2006/2007: 55.014). Im Gegensatz zur Gesamtentwicklung ist die Anzahl der Schüler/-innen, die sich in der Ausbildung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin befinden, im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.300 auf nunmehr 41.104 zurückgegangen, ebenso die Anzahl der Schüler in der Ausbildung zum Ergotherapeuten bzw. zur Ergotherapeutin (2007/2008: 13.342 vs. 2006/2007: 14.014).
Ein leichter Anstieg findet sich bei der Schülerzahl in der Ausbildung zum Physiotherapeuten/zur Physiotherapeutin (2007/2008: 25.087 vs. 2006/2007: 25.474). Auffällig ist hier, dass 31 % in diesem Ausbildungsberuf Jungen und junge Männer sind. Prozentual mehr Jungen und junge Männer finden sich nur noch bei der Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister (38 %).
Ebenfalls überwiegend konstant mit leicht steigenden Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr202 entwickelten sich die Ausbildungsberufe Medizinischtechnische/ r Assistent/-in für Funktionsdiagnostik, Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/ -in, Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/-in, Veterinärmedizinischer Assistent/-in und Pharmazeutisch- technische/r Assistent/-in. Auch bei den quantitativ schwächer besetzten Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens lassen sich kaum auffällige Veränderungen feststellen. Zusammenfassend ist die Situation bei der Ausbildung in den Berufen des Gesundheitswesens im Vergleich zum Vorjahr durch eine weitgehende Konstanz gekennzeichnet.
(Stephan Kroll)
E Berufsfachschulen und Fachschulen der Länder
„In einigen Ländern findet die Ausbildung in Gesundheitsdienstberufen (unterhalb der akademischen Ebene) nicht in Schulen des Gesundheitswesens, sondern in BFS und Fachschulen statt“ (Statistisches Bundesamt 2008b).
Schaubild A6.3-2: Anzahl der Schüler/-innen in Ausbildung in Berufen des Gesundheitswesens an Berufsfachschulen/ Fachschulen im Zeitverlauf (2001/2002–2007/2008)
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 2