Die Veränderungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft sowie der tief greifende demografische Wandel wirken sich in vielfältiger Weise auf die berufliche Aus- und Weiterbildung vor allem in kleinen und mittleren Industrie- und Handwerksunternehmen aus. Hier gilt es, sich verstärkt an den Kundenwünschen zu orientieren und mit den beschleunigten technischen Entwicklungen Schritt zu halten. Den damit verbundenen Anforderungen an das Personal können die Betriebe nur durch eine adäquate Aus- und Weiterbildung begegnen. Dieses Thema wurde im Modellversuchsprogramm „Flexibilitätsspielräume in der Ausund Weiterbildung“ behandelt. Zu dessen Abschluss fand am 22. / 23. April 2009 in Bonn eine bundesweite Fachtagung statt.352 Auf der Tagung wurden zukunftsweisende Konzepte für die Ausbildungsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen vorgestellt und diskutiert. Themenschwerpunkte waren:
- die outcomeorientierte Gestaltung von Lernprozessen, Modulen und Lerneinheiten,
- die Nutzung des externen Bildungsmanagements, verknüpft mit neuen Verbund- und Netzwerkstrukturen,
- die Rolle des berufspädagogischen Personals in Unternehmen, Schulen und Bildungsdienstleistern, insbesondere auch der Service-Ausbilder und ausbildenden Fachkräfte, und
- der Beitrag der Projekte zur Kompetenzentwicklung, Kompetenzfeststellung, Zertifizierung und Validierung formell und informell erworbener Kompetenzen.
Die Präsentationen und Diskussionen bezogen sich auf konkrete Inhalte der täglichen Praxis, wie z. B. den Umgang mit neuen Prüfungen, mit neuen, verpflichtenden Ausbildungskonzepten, mit der Organisationsund Personalentwicklung bei Bildungsdienstleistern, der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, einer besseren / ökonomischen Gestaltung der Ausbildung und dem angemessenen Umgang mit Rechtsvorschriften. Auf der Tagung wurde nicht nur Bilanz gezogen, sondern es wurden auch zukünftig bevorstehende Herausforderungen für die Bildungspolitik, Berufsbildungspraxis und Wissenschaft diskutiert.
(Gisela Westhoff)
