B1.2.2 Betriebliche Weiterbildung im europäischen Vergleich
Erste Ergebnisse der vierten europäischen Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung CVTS4
Die betrieblich finanzierte Weiterbildung ist ein wichtiger Teil des lebenslangen Lernens. 2011 wurde die vierte europäische Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung (CVTS4 – Continuing Vocational Training Survey) durchgeführt, die europäisch vergleichende Daten zu betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten für das Jahr 2010 zur Verfügung stellt. Die grundlegenden Definitionen und Variablen, die schon in den Vorgängererhebungen genutzt wurden, blieben erhalten, sodass die Vergleichbarkeit zu früheren Erhebungen grundsätzlich sichergestellt ist. An einigen Stellen wurde der Fragebogen jedoch modifiziert, um die Zahl der Fragen und damit die Belastung der befragten Unternehmen zu reduzieren. In Deutschland wurde die Erhebung vom Statistischen Bundesamt und einigen statistischen Landesämtern durchgeführt.
Die Ergebnisse der beteiligten Länder werden auf der Eurostat-Datenbank253 veröffentlicht. Im März 2013 liegen Ergebnisse für 25 Länder254 vor. Hierbei handelt es sich um vorläufige Daten, die noch einer eingehenden Datenprüfung bedürfen. Die Datenbank wird in den nächsten Monaten mit den Ergebnissen der noch fehlenden Länder und weiteren Tabellen ergänzt.
Nachfolgend werden die ersten Ergebnisse aus CVTS4 anhand 4 zentraler Indikatoren beschrieben und Entwicklungen und Veränderungen zum Jahr 2005 (CVTS3) aufgezeigt:
- Inzidenz: Unternehmen, die Weiterbildung in irgendeiner Form (Kurse und/oder andere Formen) anbieten (in % aller Unternehmen)
- Teilnahme: Beschäftigte, die an Weiterbildungskursen teilnehmen (in % der Beschäftigten aller Unternehmen)
- Intensität: Stunden in Weiterbildungskursen in Relation zu den Arbeitsstunden der Beschäftigten aller Unternehmen (je 1.000 Arbeitsstunden)
- Betriebliche Ausgaben für Weiterbildung: Direkte Kosten für Weiterbildungskurse zuzüglich des Saldos aus Umlagen/Beiträgen an Fonds und Einnahmen durch Zuschüsse/finanzielle Zuwendungen für Weiterbildung in Relation zu den Gesamtarbeitskosten aller Unternehmen
E Die europäischen Erhebungen zur betrieblichen Weiterbildung (CVTS)
Die europäischen Erhebungen zur betrieblichen Weiterbildung (CVTS = Continuing Vocational Training Survey) stellen für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (und weiterer interessierter Staaten) vergleichbare Daten zu den Strukturen der betrieblichen Weiterbildung in Unternehmen zur Verfügung. Unter betrieblicher Weiterbildung wird dabei vorausgeplantes, organisiertes Lernen verstanden, das vollständig oder teilweise von den Unternehmen finanziert wird. Erfasst werden Angaben zur Weiterbildungspolitik der Unternehmen und zu den verschiedenen Formen der Weiterbildung (Lehrveranstaltungen in der Form von Kursen und Seminaren sowie andere Formen der betrieblichen Weiterbildung, wie Einarbeitung und Unterweisung durch Vorgesetzte und andere Beschäftigte, Weiterbildung durch Teilnahme an Lern- und Qualitätszirkeln, durch selbstgesteuertes Lernen, durch Jobrotation oder Austauschprogramme/ Abordnungen und durch den Besuch von Informationsveranstaltungen).
Bisher wurden 4 europäische Weiterbildungserhebungen durchgeführt: An CVTS1 (1993) beteiligten sich 12 Länder, an CVTS2 (1999) 25 Länder, an CVTS3 (2005) 28 Länder, und CVTS4 wird voraussichtlich Informationen für 29 Länder liefern. Befragt wurden Unternehmen mit 10 und mehr Beschäftigten aus den Wirtschaftsbereichen verarbeitendes Gewerbe, Handel, unternehmensnahe und sonstige öffentliche Dienstleistungen, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Baugewerbe, Energie- und Wasserversorgung, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Verkehr und Nachrichtenübermittlung und dem Gastgewerbe. Die Ergebnisse der 3 letzten CVTS-Erhebungen sind auf der Eurostat-Datenbank abrufbar (vgl. Fußnote 253). Bei der Interpretation der europäischen Vergleichsdaten sollten stets die Datenqualität, die nationalen Rahmenbedingungen und die historisch gewachsenen Strukturen berücksichtigt werden – ein unreflektiertes Ranking kann zu falschen Folgerungen führen. Für CVTS3 prüfte das BIBB (gemeinsam mit Céreq [Marseille] und Isfol [Rom] im Auftrag von Cedefop) die Datenqualität und legte inhaltliche Analysen vor (Cedefop 2010). Ein ähnliches Projekt – wiederum von Cedefop finanziert – wird 2013/2014 für CVTS4 durchgeführt. Das BIBB beteiligt sich gemeinsam mit weiteren Partnern an dieser Evaluation.
Betriebliches Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen (Inzidenz)
In Deutschland haben im Jahr 2010 73 % der Unternehmen ihren Beschäftigten Weiterbildung in Form von Kursen und/oder anderen Formen angeboten. Insgesamt reicht der Anteil der weiterbildenden Unternehmen in den 25 Ländern, für die bisher Ergebnisse vorliegen, von 87 % in Österreich und Schweden bis zu 22 % in Polen Schaubild B1.2.2-1. Deutschland liegt dabei wie bereits 2005 im Mittelfeld der Länder. Allerdings weisen fast alle nord- und westeuropäischen Länder eine höhere Quote auf, und auch Spanien konnte an Deutschland vorbeiziehen.
Im Vergleich zum Jahr 2005 (siehe BIBB-Datenreport 2009, Kapitel B1.2) ist in vielen Ländern eine positive Entwicklung beim Weiterbildungsangebot zu verzeichnen. In insgesamt 16 Ländern, unter ihnen auch Deutschland, gab es Zuwächse, die mit Anstiegen von über 20 Prozentpunkten besonders stark in den südeuropäischen Ländern Spanien, Italien, Zypern und Portugal ausfielen. Auch in 6 nord- und westeuropäischen Ländern stieg das Weiterbildungsangebot. Belgien verzeichnete dabei mit +15 Prozentpunkten einen besonders starken Anstieg, in Deutschland betrug er 4 Prozentpunkte. In Osteuropa war die Entwicklung nicht einheitlich. Während in 4 Ländern das Angebot stagnierte bzw. es nur zu geringen Ver- änderungen kam, gab es in Lettland (+4 Prozentpunkte), Litauen (+6 Prozentpunkte) und der Slowakei (+9 Prozentpunkte) deutliche Zunahmen. Starke Rückgänge waren mit -13 Prozentpunkten in Polen und -16 Prozentpunkten in Rumänien in 2 Ländern zu verzeichnen, in denen bereits 2005 nur vergleichsweise wenige Unternehmen Weiterbildungsaktivitäten angeboten hatten.
Differenziert man zwischen dem Angebot an Kursen und anderen Formen, bietet sich im Jahr 2010 ein heterogenes Bild: In 13 Ländern überwiegen die Kurse, insbesondere in Frankreich, Spanien und Belgien, in 12 Ländern das Angebot an anderen Formen. Deutlich höhere Anteile für andere Formen als Kurse werden in Slowenien, Zypern, dem Vereinigten Königreich, Malta und Portugal verzeichnet. In Deutschland ist der Anteil der Unternehmen mit anderen Formen höher als der Anteil der Unternehmen mit Kursen. Der Abstand hat sich jedoch deutlich reduziert: Sowohl 2005 als auch 2010 lag der Anteil der Unternehmen, die andere Formen anbieten, bei 66 %. Der Anteil der Unternehmen mit Kursangebot ist hingegen stark angestiegen von 54 % auf 61 %. Dennoch bleibt weiterhin die große Bedeutung der anderen Formen für das betriebliche Weiterbildungsangebot in Deutschland bestehen. Im Vergleich mit den anderen Ländern nimmt Deutschland bei den anderen Formen nach bisherigem Stand eine vordere Position ein, bei den Kursen jedoch nur einen Platz im Mittelfeld (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel B1.2.2, Behringer/Käpplinger 2011).
Im Vergleich zu 2005 hat in vielen Ländern sowohl das betriebliche Angebot an Kursen als auch an anderen Formen zugenommen. Nur in 6 Ländern reduzierte sich das Kursangebot, in 4 Ländern das Angebot an anderen Formen. Besonders starke Zuwächse (15 Prozentpunkte oder mehr) bei den kursanbietenden Unternehmen gab es in Spanien, Belgien, Italien und der Slowakei, bei den Unternehmen mit anderen Formen in Zypern, Italien, Portugal, den Niederlanden und Spanien.
Schaubild B1.2.2-1: Anteil der weiterbildenden Unternehmen an allen Unternehmen 2010 und 2005 (in %)
Teilnahme an Weiterbildungskursen
Eine Erhöhung der Beteiligung der Erwachsenen am lebenslangen Lernen ist ein wichtiges europäisches Bildungsziel. Die Teilnahme an betrieblichen Weiterbildungskursen, gemessen als Anteil der teilnehmenden Beschäftigten in allen Unternehmen255, ist in fast allen Ländern gestiegen. Ausnahmen sind Österreich (2010 keine Veränderungen gegenüber 2005) und Frankreich (leicht verringerte Teilnahmequote; -1 Prozentpunkt) sowie Slowenien (-7 Prozentpunkte) Schaubild B1.2.2-2. In allen anderen Ländern, für die bisher Daten vorliegen, kam es zu einem Anstieg, der besonders stark (+10 Prozentpunkte oder mehr) in Spanien, Belgien und Portugal ausfiel, 3 Ländern, die bereits beim Weiterbildungsangebot große Zuwächse verzeichneten. Außerdem stieg in Polen die Teilnahmequote um 10 Prozentpunkte. Da es hier starke Rückgänge beim Weiterbildungsangebot gab, bedeutet dies, dass in den weiterbildenden Unternehmen ein höherer Anteil der Beschäftigten an diesen Angeboten teilnimmt. Insgesamt gibt es große Unterschiede zwischen den Ländern. Mit Tschechien, Belgien und Luxemburg hat nur in 3 Ländern, von denen bisher Daten vorliegen, mehr als die Hälfte der Beschäftigten 2010 an betrieblich finanzierten Weiterbildungskursen teilgenommen. In 9 Ländern, dem Vereinigten Königreich und 8 osteuropäischen, wurde jedoch nicht einmal ein Drittel aller Beschäftigten 2010 in Weiterbildungsmaßnahmen einbezogen.
In Deutschland beteiligten sich 39 % der Beschäftigten an betrieblichen Weiterbildungskursen. Dies ist im Vergleich zu 2005 ein starker Anstieg um 9 Prozentpunkte. Dennoch liegt Deutschland wie bereits 2005 nur im Mittelfeld der 25 Länder, da auch die meisten anderen Länder Zuwächse verzeichneten.
Schaubild B1.2.2-2: Anteil der Teilnehmenden an betrieblichen Weiterbildungskursen 2010 und 2005 (in % der Beschäftigten in allen Unternehmen)
Teilnahmestunden an Weiterbildungskursen
Als Indikator für die Intensität der betrieblichen Weiterbildung werden die Stunden in Weiterbildungskursen je 1.000 Arbeitsstunden in allen Unternehmen betrachtet.256 Nicht nur die Teilnahmequote, auch die Intensität ist in vielen Ländern gestiegen Schaubild B1.2.2-3. Dabei lag der Anstieg zumeist bei höchstens 2 Stunden, größere Zuwächse gab es in Belgien (+4 Stunden) sowie in Portugal und Rumänien (jeweils +6 Stunden). In 8 Ländern gab es keine Veränderungen. Tschechien und Schweden sind bei gegenwärtiger Datenlage die einzigen Länder, in denen sich die Stundenzahl verringert hat (jeweils -3 Stunden). In den nord- und westeuropäischen Ländern fällt das Vereinigte Königreich mit einer durchschnittlichen Stundenzahl von 4 Stunden gegenüber den anderen Ländern deutlich ab. Die meisten osteuropäischen Länder finden sich wie 2005 auf den hinteren Plätzen wieder. In 8 der 11 osteuropäischen Länder liegt die durchschnittliche Kursstundenzahl je 1.000 Arbeitsstunden bei 5 Stunden oder weniger. In Deutschland beträgt die entsprechende Kursstundenzahl 6. Im Vergleich zu 2005 gab es keine Veränderungen. Wie auch bei den beiden anderen bisher betrachteten Indikatoren liegt Deutschland damit wieder im Mittelfeld der 25 Länder.
Bezieht man die Stundenzahl in Weiterbildungskursen auf die Beschäftigten in allen Unternehmen, ergibt sich für Deutschland 2010 ebenso wie 2005 ein Wert von 9 Stunden. Da in 15 Ländern die Stundenzahl gestiegen ist, rutscht Deutschland im Länderranking ab und findet sich im hinteren Mittelfeld wieder. Bezieht man die Kursstunden auf die Teilnehmenden an Weiterbildungskursen, zeigt sich für Deutschland eine negative Entwicklung. Die durchschnittliche Stundenzahl je Teilnehmenden sank von 30 Stunden in 2005 auf 23 Stunden in 2010. Damit liegt Deutschland im hinteren Feld. Insgesamt deutet dies darauf hin, dass zwar mehr Beschäftigte in Weiterbildungskurse einbezogen wurden, die Kurse aber 2010 eine deutlich kürzere Dauer hatten als noch 2005.
Schaubild B1.2.2-3: Stunden in Weiterbildungskursen je 1.000 Arbeitsstunden in allen Unternehmen 2010 und 2005
Betriebliche Ausgaben für Weiterbildungskurse
Unternehmen tragen Kosten für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten durch die direkten Kurskosten (Zahlungen an externe Weiterbildungsanbieter, Personalkosten für internes Weiterbildungspersonal, Reisekosten, Kosten für Räume und Material), durch Umlagen oder Beiträge an Fonds und durch den Ausfall produktiver Arbeitszeit der Teilnehmenden. Gegenzurechnen sind Zuschüsse oder finanzielle Zuwendungen für Weiterbildung, z. B. durch den Staat, die EU oder Stiftungen. Für den internationalen Vergleich wird hier ein Indikator genutzt, der einerseits die tatsächlichen Ausgaben der Unternehmen für Weiterbildung abbildet und zugleich die national unterschiedlichen Finanzierungssysteme und die Unterschiede in der Kaufkraft berücksichtigt. Der Indikator setzt die direkten Kosten für Kurse zuzüglich der saldierten Umlagen, Beiträge an und Einnahmen aus Fonds und sonstige Zuschüsse in Relation zu den gesamten Personalaufwendungen. Die investierte Arbeitszeit der Teilnehmenden schlägt sich nicht notwendigerweise in tatsächlichen Kosten für Weiterbildung nieder257, zudem kann sie nur mit ungenauen, möglicherweise verzerrten Schätzwerten in monetären Werten ausgedrückt werden. Sie wird daher in diesem Indikator nicht berücksichtigt.258
Im Gegensatz zu der Teilnahme an Kursen und der Intensität, die nur in wenigen Ländern rückläufig waren, ist die Tendenz bei den betrieblichen Ausgaben nicht eindeutig Schaubild B1.2.2-4. Zwar sind sie in 9 Ländern in Relation zu den Gesamtarbeitskosten aller Unternehmen gestiegen, aber in ebenfalls 9 Ländern gesunken. Dabei waren insbesondere in den südeuropäischen Ländern (mit Ausnahme Italiens) sowie in einigen westeuropäischen Ländern Zunahmen zu verzeichnen, in nahezu allen osteuropäischen Ländern jedoch Abnahmen. Die Kürzung der betrieblichen Ausgaben für Weiterbildungskurse in etlichen Ländern geht einher mit einer Zunahme der Weiterbildungsintensität in den meisten Ländern. Die betrieblichen Ausgaben je Kursstunde (in Kaufkraftstandards) sind jedoch in 12 Ländern im Durchschnitt gestiegen, in 10 Ländern gesunken.
Die Unternehmen in Deutschland haben 2010 0,8 % der Gesamtarbeitskosten für betriebliche Weiterbildungskurse ausgegeben. Im Vergleich zu 2005 ist dies ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. Deutschland konnte seine Position im Ländervergleich stark verbessern. Während 2005 nur 3 Länder einen noch geringeren Anteil an den Gesamtarbeitskosten in betriebliche Weiterbildung investiert haben, liegt Deutschland nun im Mittelfeld.
Schaubild B1.2.2-4: Betriebliche Ausgaben für Weiterbildungskurse in % der Gesamtarbeitskosten aller Unternehmen 2010 und 2005
Fazit: Deutschland weiterhin im europäischen Mittelfeld
Die Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen ist ein Kernelement der europäischen Beschäftigungsstrategie. Dabei kommt der betrieblichen Weiterbildung als dem bedeutendsten Weiterbildungssegment eine entscheidende Bedeutung zu. Nach den CVTS4-Ergebnissen sind bei den betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten in vielen Ländern Fortschritte erzielt worden. Insbesondere bei der Inklusion möglichst vieler Beschäftigter und der Intensität der Weiterbildung wurden in nahezu allen Ländern Steigerungen erzielt. Allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass die Unternehmen höhere Ausgaben hatten. Diese wurden in 9 der 25 Länder, für die bisher Daten vorliegen, im Verhältnis zu den Gesamtarbeitskosten reduziert. In den nord- und westeuropäischen Ländern kam es insgesamt zu einer Konsolidierung, in Belgien und den Niederlanden sogar zu Steigerungen bei allen 4 Kernindikatoren. Auch in Südeuropa gab es bemerkenswerte Fortschritte. Dort wurden in 4 der bisher berücksichtigten Länder bei allen 4 Indikatoren zum Teil beachtliche Zunahmen erzielt. Bei den osteuropäischen Ländern ist das Bild nicht eindeutig. Neben Zuwächsen sind in einigen Ländern Rückschritte zu erkennen. Insbesondere die betrieblichen Ausgaben wurden in vielen osteuropäischen Ländern reduziert. In Deutschland ist die Entwicklung bei fast allen Indikatoren positiv: So boten 2010 mehr Unternehmen als 5 Jahre zuvor Weiterbildung in der Form von Kursen oder anderen Formen an. Mit einer Teilnahmequote von 39 % haben deutlich mehr Beschäftigte Weiterbildungskurse besucht, und auch die betrieblichen Ausgaben für Weiterbildung wurden erhöht. Allerdings sind diese Entwicklungen nicht mit einer Ausweitung der Lernzeit verbunden. Bezogen auf die Stunden in Weiterbildungskursen je 1.000 Arbeitsstunden gab es in Deutschland eine Stagnation, bezogen auf die Weiterbildungsstunden je Teilnehmenden sogar einen deutlichen Rückgang. Im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern nimmt Deutschland wie bereits 2005 einen Platz im Mittelfeld ein.
(Gudrun Schönfeld, Friederike Behringer)