Die Situation in den Bundesländern stellt sich unterschiedlich dar: So zeigen sich in den Sektoren „Berufsausbildung“ und „Integration in Berufsausbildung (Übergangsbereich)“ deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland Schaubild A6.2-1, Schaubild A6.2-2. Aufgrund des unterschiedlichen institutionellen Umgangs mit erfolglosen Ausbildungsplatzbewerbern (Eberhard/Ulrich 2011) ist der Übergangsbereich im Westen stärker ausgeprägt als im Osten: Jugendliche, die in der dualen Ausbildung keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, münden in Ostdeutschland vor allem in vollqualifizierende außerbetriebliche oder schulische Berufsausbildungen ein.
Daneben werden Unterschiede zwischen Stadt- und Flächenstaaten deutlich: Die Stadtstaaten und Großstädte stellen mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung, als sie zur Abdeckung der eigenen Ausbildungsnachfrage benötigen.203 Eine große Rolle spielt es, wie das jeweilige Bundesland vom demografischen Wandel betroffen ist: Bundesländer mit starkem Bevölkerungsrückgang haben beispielsweise einen tendenziell stärker schrumpfenden Übergangsbereich und gleichzeitig einen höheren Anteil von Jugendlichen, die in den Sektor Berufsausbildung einmünden.
Sowohl für den Bundesdurchschnitt als auch für die meisten Bundesländer lässt sich festhalten, dass der Anteil der Jugendlichen im Integrationssektor rückläufig ist. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung ist der demografische Wandel: Immer weniger junge Menschen im Alter von 15 bis 19 Jahren verlassen die allgemeinbildende Schule; seit 2005 geht ihre Zahl kontinuierlich zurück.