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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

B3.3 Programm Weiterbildungsstipendium

Das Programm Weiterbildungsstipendium299 des BMBF unterstützt talentierte Berufseinsteiger / -innen bei der weiteren Qualifizierung im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung. Das Stipendium fördert fachliche Weiterbildungen, zum Beispiel zur Technikerin / zum Techniker, zur Handwerksmeisterin / zum Handwerksmeister oder zur Fachwirtin / zum Fachwirt, aber auch fachübergreifende Weiterbildungen, wie EDV-Kurse oder Intensivsprachkurse, sowie berufsbegleitende Studiengänge. Gefördert werden Maßnahme-, Fahrt- und Aufenthaltskosten, zudem die Aufwendungen für notwendige Arbeitsmittel. Stipendiatinnen und Stipendiaten können Zuschüsse von insgesamt 6.000 E für beliebig viele förderfähige Weiterbildungen innerhalb des dreijährigen Förderzeitraums beantragen. Die Stipendiatin / Der Stipendiat trägt einen Eigenanteil in Höhe von 10 % der förderfähigen Kosten pro Maßnahme.

Das Weiterbildungsstipendium feierte im Jahr 2011 sein 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 2012 wurde das 100.000ste Weiterbildungsstipendium vergeben. Das Programm „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft startete im Jahr 1991 mit der Aufnahme von 1.713 dual ausgebildeten, besonders leistungsfähigen jungen Berufstätigen durch 192 für die Berufsbildung zuständige Stellen. Für diese Stipendiatinnen und Stipendiaten der ersten Stunde standen anfänglich Fördermittel in Höhe von (umgerechnet) 5 Mio. E für ihre berufliche und persönliche Weiterbildung bereit. 20 Jahre später, im Programmjahr 2011, betrug das Mittelvolumen 22,7 Mio. E. 2011 wurden über 6.000 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten von knapp 300 Kammern und anderen zuständigen Stellen neu in das Förderprogramm aufgenommen Schaubild B3.3-1.

Die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen / Kammern führen das Förderprogramm weitgehend eigenverantwortlich und ohne Kostenersatz vor Ort durch. Vom BMBF mit der zentralen Administration des Programms beauftragt ist die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB). Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Deutsche Handwerkskammertag (DHKT) und der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) unterstützen als Gesellschafter der SBB das Programm.

Die Förderquote im Programm Weiterbildungsstipendium gibt das Verhältnis zwischen aufgenommenen Stipendiatinnen und Stipendiaten eines Jahres und erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Abschlussprüfungen in der beruflichen Ausbildung bzw. bei Gesundheitsfachberufen des Vorjahres wieder. Schaubild B3.3-2 zeigt, dass die Zielvorgabe der Bundesregierung zu Beginn der 16. Legislaturperiode im Jahr 2005, bis 2009 ein Prozent eines Ausbildungsjahrgangs aufzunehmen, erreicht wurde.

Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm Weiterbildungsstipendium ist eine überdurchschnittliche berufliche Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Diese kann nachgewiesen werden

  • durch ein sehr gutes Ergebnis der Berufsabschlussprüfung oder
  • durch eine besonders erfolgreiche Teilnahme an einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb oder
  • durch einen begründeten Vorschlag eines Betriebes oder der Berufsschule.

Im Jahr 2011 sind beinahe 90 % der Stipendiatinnen und Stipendiaten ausschließlich wegen exzellenter Leistungen bei der Berufsabschlussprüfung in die Förderung aufgenommen worden. Der Erfolg bei einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb als maßgebliches Aufnahmekriterium spielt bei Stipendiatinnen eine nachgeordnete Rolle – aber rund 13 % der männlichen Stipendiaten konnten sich über diesen Zugang für ein Stipendium qualifizieren.

Gut die Hälfte aller Neuaufnahmen 2011 erfolgt durch Industrie- und Handelskammern, etwa ein Viertel durch Handwerkskammern und ein Zehntel durch die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung für die Gesundheitsfachberufe Schaubild B3.3-3.

Die Begabtenförderung ist – rein quantitativ gesehen – in einigen Sektoren (Land- und Hauswirtschaft, Handwerk, freie Berufe) mehrheitlich ein Programm zur Förderung der Weiterbildung mittlerer Bildungsgruppen, in anderen Bereichen (Gesundheitsfachberufe, Industrie und Handel, öffentlicher Dienst) hingegen vorrangig ein Programm zur Förderung der Weiterbildung von Abiturientinnen und Abiturienten Schaubild B3.3-4.

Nur 4 von 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten sind in einem Großunternehmen beschäftigt. 3 von 10 arbeiten bei einem Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten Schaubild B3.3-5.

(Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung, Bundesministerium für Bildung und Forschung)

Schaubild B3.3-1: Neustipendiatinnen und Neustipendiaten, 1991 bis 2011
Schaubild B3.3-1 (barrierefrei)


Schaubild B3.3-1: Neustipendiatinnen und Neustipendiaten, 1991 bis 2011

Schaubild B3.3-2: Förderquote 2005 bis 2011 (in %)
Schaubild B3.3-2 (barrierefrei)


Schaubild B3.3-2: Förderquote 2005 bis 2011 (in %)

Schaubild B3.3-3: Aufnahmen 2011 nach Ausbildungsbereichen (in %)
Schaubild B3.3-3 (barrierefrei)


Schaubild B3.3-3: Aufnahmen 2011 nach Ausbildungsbereichen (in %)

Schaubild B3.3-4: Schulische Vorbildung nach Ausbildungsbereichen 2011
Schaubild B3.3-4 (barrierefrei)


Schaubild B3.3-4: Schulische Vorbildung nach Ausbildungsbereichen 2011

Schaubild B3.3-5: Größe der Unternehmen Aufnahmejahr 2011
Schaubild B3.3-5 (barrierefrei)


Schaubild B3.3-5: Größe der Unternehmen Aufnahmejahr 2011

Fußnoten

299 Siehe auch http://www.bmbf.de/weiterbildungsstipendium

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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