Sie befinden sich hier:

 

DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2009

A5.4.1 Vorbildung der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag

Die Berufsbildungsstatistik erfasst mit den Ausbildungsverträgen auch die schulische Vorbildung der Auszubildenden. Schulische Vorbildung der Auszubildenden bis 2006 Mit der Aggregatstatistik wurde seit Anfang der 80er-Jahre (zunächst für die Bestandszahlen, seit 1993 für die Neuabschlüsse) die zuletzt besuchte Schule erhoben. Handelte es sich bei dieser allerdings um eine berufliche Schule, wurde der allgemeinbildende Schulabschluss bislang nicht erfasst. Mit der Revision der Berufsbildungsstatistik ab 2007 vgl. Erläuterung in Kapitel A5.2 ging eine Ausweitung der Erfassung der schulischen Vorbildung einher. Schulische und berufliche Vorbildung der Auszubildenden ab 2007 So wird in 2007 erstmals für alle Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag u. a. der allgemeinbildende Schulabschluss aufgenommen. Hinsichtlich der Analysen zu Entwicklungen im Zeitverlauf ergibt sich damit zwar eine Einschränkung, da die Angaben aus 2007 nicht mit denen der Vorjahre vergleichbar sind. Allerdings sind mit der Individualdatenerhebung künftig deutlich erweiterte Analysen möglich. So lassen sich zum Beispiel für 2007 erstmals für verschiedene Personengruppen differenzierte Vorbildungsauswertungen vornehmen. Im Folgenden wird deshalb zunächst die Entwicklung von 1993 bis 2006 betrachtet. 114 Anschließend erfolgt eine differenzierte Querschnittsbetrachtung für das Jahr 2007. Anteile beziehen sich auf alle gemachten Angaben (valide %), d. h., es wird angenommen, dass die fehlenden Werte nicht systematisch mit der Vorbildung korrelieren.

E Schulische Vorbildung der Auszubildenden bis 2006

Bis 2006 wurde mit der Aggregatdatenerfassung der Berufsbildungsstatistik das Merkmal der schulischen Vorbildung der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag115 in einer Kombination des allgemeinbildenden Schulabschlusses oder des Besuchs einer beruflichen Schule erhoben. Sofern vor Antritt der Berufsausbildung eine berufsbildende Vollzeitschule besucht wurde, wird diese als zuletzt be suchte Schule angegeben, in allen anderen Fällen wird der zuletzt erreichte allgemeinbildende Schulabschluss erhoben. Folgende Kategorien werden unterschieden:

  • Ohne allgemeinbildenden Schulabschluss
  • Hauptschulabschluss
  • Realschul- oder vergleichbarer Schulabschluss
  • Studienberechtigung (Hochschul- oder Fachhochschulzugangsberechtigung)
  • Berufsvorbereitungsjahr, einschließlich berufsvorbereitender Einrichtungen116
  • Abschluss eines Berufsgrundbildungsjahres in vollzeitschulischer Form
  • Berufsfachschule (ein- oder mehrjährig )
  • Sonstige Abschlüsse (ohne nähere Angabe)
  • Ohne Angabe

Für die Auszubildenden, die vor Aufnahme des Ausbildungsvertrages eine berufliche Vollzeitschule besuchten, ist der allgemeinbildende Schulabschluss somit nicht erfasst. Dies ist vor allem beim Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss zu beachten, da viele von ihnen das Berufsgrundbildungsjahr oder das Berufsvorbereitungsjahr absolvieren. Da aus der Schulstatistik nicht bekannt ist, welche Struktur die Absolventen beruflicher Schulen hinsichtlich des allgemeinbildenden Schulabschlusses aufweisen, und zudem unbekannt ist, welche dieser Absolventen in eine duale Berufsausbildung einmünden, erfolgt keine Umlage der Abschlüsse beruflicher Schulen auf allgemeinbildende Abschlüsse; alle in der Berufsbildungsstatistik erhobenen Abschlussarten werden getrennt ausgewiesen.

E Schulische und berufliche Vorbildung der Auszubildenden ab 2007

Hinsichtlich der Erfassung der Vorbildung der Auszubildenden wurde mit Artikel 2a Berufsbildungsreformgesetz die Grundlage für weitreichende Änderungen der Berufsbildungsstatistik gelegt.

Mit der Individualdatenerfassung seit 2007 wurde diese Erfassungsweise der schulischen Vorbildung abgelöst durch eine getrennte Erfassung von folgenden Vorbildungsarten:

I. höchster allgemeinbildender Schulabschluss:

  • ohne allgemeinbildenden Schulabschluss
  • Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss oder vergleichbarer Abschluss
  • Studienberechtigung
  • im Ausland erworbener Abschluss, der nicht zuordenbar ist;

II. vorausgegangener Teilnahme an berufsvorbereitender Qualifizierung oder beruflicher Grundbildung und

III. beruflicher Vorbildung (vorherige Berufsausbildung). Für das Jahr 2007 sind die Merkmale II. und III. noch nicht für alle neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erfasst. Der allgemeinbildende Schulabschluss liegt jedoch vor. Da ein unmittelbarer Vorjahresvergleich der Daten der Berufsbildungsstatistik aus 2007 nicht möglich ist, enden in den Tabellen die Zeitreihen mit 2006. Die Individualstatistik für 2007 erfasst alle Merkmale für jeden einzelnen Ausbildungsvertrag, sodass sie nun erstmals die differenzierte Betrachtung der Vorbildung nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit erlaubt.

Schulische Vorbildung der Auszubildenden – Entwicklungen im Zeitverlauf

Die verschiedenen Vorbildungsanteile der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag ändern sich seit 1993 nur noch geringfügig Übersicht A5.4.1-1).117 Gravierende Veränderungen liegen weiter zurück Schaubild A5.4.1-1: Hatten 1970 in den alten Ländern (inklusive Berlin- West) noch ca. 8 % der Auszubildenden des dualen Systems keinen allgemeinbildenden Schulabschluss und ca. 71 % einen Hauptschulabschluss, waren dies im Jahr 1985 nur noch 2,1 % bzw. 35,5 %. Ähnlich ausgeprägt waren die Veränderungen unter den Abgängern allgemeinbildender Schulen, wenn man diejenigen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss und mit Hauptschulabschluss in die Betrachtung mit einbezieht. Der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss ist in den alten Ländern (inklusive Berlin-West) von 18,9 % im Jahr 1970 auf 7,6 % in 1985 gesunken; der Anteil derer mit Hauptschulabschluss sank von 48,7 % auf 33,5 %. Im dualen System ist in diesem Zeitraum insbesondere der Anteil der Studienberechtigten stark angestiegen. Waren 1970 nur 1 % aller Auszubildenden der alten Länder (inklusive Berlin-West) Studienberechtigte, sind sie im Jahr 1985 mit fast 12 % zwar im Vergleich zu den Schulabgängern immer noch unterproportional, aber zu sehr stark gestiegenen Anteilen zu finden. Bis 2006 geht der Anteil der Neuabschlüsse von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss im dualen System kontinuierlich auf 27,6 % zurück Übersicht A5.4.1-1; dieser Rückgang fällt etwas stärker aus als bei den Schulabgängern (2006: 24,5 %, vgl. Statistisches Bundesamt 2008c). Der Anteil der Studienberechtigten steigt bis 2006 weiterhin leicht überproportional auf 16,1 % an (Schulabgänger/-innen 2006: 26,6 %).

Der drastische Rückgang des Anteils der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss spiegelt somit in starkem Maße die mit der Bildungsexpansion einhergehenden Veränderungen bei den Schulabgängern wider. Der gesunkene Anteil an Hauptschulabsolventen ist demnach zwar selbstverständlich nicht primär, gleichwohl aber auch als eine Verringerung ihrer Zugangschancen zu deuten, denn 1970 waren Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss im dualen System noch deutlicher überrepräsentiert (im Vergleich zu ihrem Anteil an den Schulabgängern).

Veränderte Zugangschancen bzw. steigende Bildungsvoraussetzungen des dualen Systems (vgl. auch Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 108 ff.) werden auch ersichtlich, wenn man die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe nach den Anteilen der Vorbildungskategorien der Auszubildenden klassifiziert und die Entwicklung solcher Berufssegmente analysiert. Es zeigt sich, dass die Zahl der Ausbildungsberufe sowie der Anteil der Neuabschlüsse in den Berufen, die man als Hauptschülerberufe118 klassifizieren kann, von 1993 bis 2006 deutlich gesunken ist (vgl. Uhly 2008). Im Jahr 1993 wurden knapp 30 % aller Neuabschlüsse in Hauptschülerberufen abgeschlossen, in 2006 waren dies nur noch knapp 20 %. Die Zahl der Berufe, in denen höhere Abschlussarten dominieren, hat dagegen zugenommen. Der Anteil der Neuabschlüsse in Realschülerberufen bzw. solchen Berufen, in denen sowohl viele Jugendliche mit Realschulabschluss als auch solche mit Studienberechtigung einen Ausbildungsvertrag abschließen, ist von zusammen ca. 18 % der Neuabschlüsse in 1993 auf knapp 27 % in 2007 deutlich gestiegen. Der Anteil der Neuabschlüsse in Berufen, die von Studienberechtigten dominiert werden, ist trotz der Zunahme entsprechender Ausbildungsberufe in diesem Zeitraum nahezu unverändert, da in einigen dieser Berufe die Zahl der Neuabschlüsse seit 1993 stark gesunken ist.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass in der Berufsbildungsstatistik nicht erfasst ist, wann der allgemeinbildende Schulabschluss erworben wurde (vgl. hierzu Uhly/Erbe 2007). Aus verschiedenen Studien zu Verbleib und Übergangschancen von Schulabgängern ist bekannt, dass sich in den vergangenen Jahren insbesondere für Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss die Übergänge in eine Berufsausbildung zunehmend schwierig gestalten. Sie gelangen häufig erst über Umwege (Warteschleifen, Übergangssystem) in eine duale Berufsausbildung (vgl. Beicht/Friedrich/Ulrich 2007; Reißig/Gaupp/Lex 2008; Konsortium Bildungsberichterstattung 2006; Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008).

Übersicht A5.4.1-1: Schulische Vorbildung der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag, Bundesgebiet 1993 bis 2006 in % des jeweiligen Jahrgangs (valide %)1

Übersicht A5.4.1-1
1 Die Zeitreihe beginnt mit 1993, dem ersten Jahr, zu dem die schulische Vorbildung für die Neuabschlüsse erfasst wurde. Prozentuiert wurde auf alle Neuabschlüsse mit Vorbildungsangabe (ohne die Neuabschlüsse, die mit der Kategorie fehlende Angabe gemeldet wurden).
2 Jeder Auszubildende ist nur einmal aufgeführt, wobei er entweder nach dem zuletzt erreichten Schulabschluss oder nach der zuletzt besuchten Schule zugeordnet worden ist. Prozentuierung ohne Einbeziehung der Kategorie „ohne Angabe“.
3 Für 2005 ist laut Auskunft des Statistischen Bundesamtes (StBA) für große Teile des Zuständigkeitsbereiches Industrie und Handel die schulische Vorbildung nicht in der üblichen Weise erhoben worden; sonst den beruflichen Schulen zugeordnete Auszubildende wurden allgemeinbildenden Abschlüssen zugeordnet. Eine Datenkorrektur ist nicht möglich.
Quelle: Datenbank Aus- und Weiterbildungsstatistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes (StBA) (Erhebung zum 31. Dezember); Berechnungen des BIBB

Schaubild A5.4.1-1: Auszubildende und Schulabgänger/-innen nach Schulabschluss, alte Länder (inklusive Berlin- West) 1970 und 1985 (in %)

Schaubild A5.4.1-1
* Abschlussarten, die im Rahmen der Berufsbildungsstatistik erfasst werden und keinem allgemeinbildenden Abschluss entsprechen
Quelle: Auszubildende: 1970: Volkszählung; 1985: Datenbank Aus- und Weiterbildungsstatistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes (StBA) (Erhebung zum 31. Dezember); Schulabgänger/-innen: Schulstatistik des Statistischen Bundesamtes (StBA)

Schulische Vorbildung der Auszubildenden 2007

Im Jahr 2007 hat mit 42,3 % die Mehrheit der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag einen Realschulabschluss. 31,7 % verfügten über einen Hauptschulabschluss, weitere 3,8 % der Jugendlichen mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag über keinen allgemeinbildenden Schulabschluss, und 18,8 % waren Studienberechtigte Übersicht A5.4.1-2. Weitere 3,4 % der Abschlüsse waren im Ausland erworben und keinem der allgemeinbildenden Schulabschlüsse zuzuordnen.119 Differenziert nach Ländern zeigen sich deutlich überdurchschnittlich hohe Anteile von Auszubildenden (Neuabschlüsse) ohne allgemeinbildenden Schulabschluss (7 %-9 %) in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg; leicht über dem bundesweiten Durchschnittswert liegt dieser Anteil in Thüringen, Berlin und Bayern (4 % bis 5 %). Auszubildende mit Hauptschulabschluss sind in Bayern, Rheinland-Pfalz und im Saarland deutlich, in Schleswig-Holstein leicht überdurchschnittlich (37 % bis 44 %) vertreten. In den neuen Ländern (mit Ausnahme von Brandenburg und Berlin) liegt der Anteil der Auszubildenden mit Realschulabschluss über dem Durchschnitt (49,3 % bis 53,7 %). Zu überdurchschnittlich hohen Anteilen (25 % bis 34 %) findet man Studienberechtigte in dualer Berufsausbildung in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Berlin sowie im Saarland.

Deutliche Unterschiede ergeben sich auch nach Zuständigkeitsbereichen Übersicht A5.4.1-3. In den Handwerks- sowie den Hauswirtschaftsberufen machen die Jugendlichen mit Hauptschulabschluss mehr als die Hälfte der Neuabschlüsse aus. In der Hauswirtschaft ist auch der Anteil derer ohne allgemeinbildenden Schulabschluss mit 32,9 % sehr hoch, wobei in diesem Zuständigkeitsbereich weniger als 5.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden. Etwas geringer fallen die Anteile der Jugend lichen mit Hauptschul- oder ohne allgemeinbildenden Schulabschluss in den dualen Ausbildungsberufen in der Landwirtschaft aus (42,4 % bzw. 11,7 %). In allen anderen Bereichen ist der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss deutlich geringer. In den Berufen, die in den Zuständigkeitsbereich von Industrie und Handel fallen, dem mit insgesamt 368.907 Neuabschlüssen größten Bereich, machen Jugendliche mit Realschulabschluss mit 43,9 % die Mehrheit aus. Mit fast 60 % fallen deren Anteile in den dualen Ausbildungsberufen der Bereiche öffentlicher Dienst und freie Berufe noch höher aus. Die Studienberechtigten sind in den dualen Ausbildungsberufen der freien Berufe sowie in Industrie und Handel mit 22,8 % bzw. 24,6 % überproportional stark vertreten. Noch höher ist deren Anteil in den dualen Ausbildungsberufen des öffentlichen Dienstes (36,1 %) und in der Seeschifffahrt (40,2 %); der letztgenannte Bereich weist jedoch nur eine sehr geringe Anzahl an Neuabschlüssen aus (363). In den dualen Ausbildungsberufen des öffentlichen Dienstes ist der Anteil der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss in den Jahren 1994 und 1995 stark eingebrochen (siehe Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 109); dies ist mit der Privatisierung im Bereich von Bahn und Post zu erklären. Die früheren dualen Ausbildungsberufe Eisenbahner/-in im Betriebsdienst und Dienstleistungsfachkraft im Postbetrieb lagen im Zuständigkeitsbereich des öffentlichen Dienstes; in beiden Berufen waren sehr hohe Anteile an Jugendlichen mit Hauptschulabschluss in Ausbildung (1992: im Bahnberuf: 72,9 % Hauptschulabschluss; im Postberuf: 19,1 % Hauptschulabschluss und 67,8 % Berufsgrundbildungsjahr). Mit der Privatisierung wurden diese Ausbildungsberufe aufgehoben; Eisenbahner/-innen im Betriebsdienst werden nur noch im Bereich Industrie und Handel ausgebildet, und der modernisierte Ausbildungsberuf Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr wurde nur für den Zuständigkeitsbereich von Industrie und Handel neu geordnet. Grundsätzlich ist bei den Analysen nach Zuständigkeitsbereichen zu beachten, dass Veränderungen im Zeitablauf auch durch einen Wechsel der Zuständigkeiten bedingt sein können; insbesondere der öffentliche Dienst und Angehörige der freien Berufe bilden auch in Ausbildungsberufen aus, die in andere Zuständigkeitsbereiche fallen.

Übersicht A5.4.1-2: Schulische Vorbildung der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach Ländern 2007

Übersicht A5.4.1-2
Vgl. Berufsbildungsbericht 2008, Übersicht 40, Seite 133; Abweichungen ergeben sich aufgrund der veränderten Erfassung der schulischen Vorbildung seit 2007.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2008): Berufliche Bildung, Fachserie 11/Reihe 3, Wiesbaden 2008

Übersicht A5.4.1-3: Schulische Vorbildung der Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach Ländern 2007

Übersicht A5.4.1-3
Vgl. Berufsbildungsbericht 2008, Übersicht 40, Seite 133; Abweichungen ergeben sich aufgrund der veränderten Erfassung der schulischen Vorbildung seit 2007.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2008): Berufliche Bildung, Fachserie 11/Reihe 3, Wiesbaden 2008

Schulische Vorbildung nach Personengruppen

Vergleicht man die geschlechtsspezifische Verteilung der Vorbildungsarten sowie jene zwischen Auszubildenden mit deutschem und ausländischem Pass Schaubild A5.4.1-2 120, wird ersichtlich, dass zum einen ausländische Auszubildende und zum anderen männliche Jugendliche höhere Anteile niedrigerer Abschlüsse aufweisen. So ergibt sich hinsichtlich der Anteile der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss folgende Rangfolge: ausländische männliche Auszubildende (55,7 %), ausländische Frauen (44,3 %), deutsche Männer (37,1 %) und deutsche Frauen (24,8 %). Hinsichtlich der Auszubildenden mit Studienberechtigung gilt die entsprechende Rangfolge in umgekehrter Reihenfolge, wobei ausländische weibliche Auszubildende mit über 15 % nahezu den gleichen Anteil an Studienberechtigten aufweisen wie die deutschen Männer; von den deutschen Frauen im dualen System haben sogar 25,6 % eine Studienberechtigung, und unter den ausländischen männlichen Auszubildenden verfügen 9,4 % über eine Studienberechtigung.

Vergleicht man diese Verteilungen unter den Auszubildenden mit denen unter den Schulabgängern Schaubild A5.4.1-3, so wird deutlich, dass die Relationen zwischen den Personengruppen ähnlich sind. Bei den ausländischen Jugendlichen lässt sich jedoch feststellen, dass diejenigen mit Studienberechtigung in der dualen Berufsausbildung nicht unterrepräsentiert sind. Von den ausländischen Männern haben jeweils ca. 9 % und von den ausländischen Frauen 13 % (bzw. 15 %) eine Studienberechtigung, und zwar sowohl unter den Schulabgängern als auch unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag. Bei den deutschen Jugendlichen sind Studienberechtigte in der dualen Berufsausbildung deutlich unterrepräsentiert; die entsprechenden Anteile unter Schulabgängern bzw. Auszubildenden liegen bei den Männern bei 26 % bzw. 16 % und bei den Frauen bei 34 % bzw. 25 %. Dagegen zeigt sich bei den Jugendlichen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss, die in der dualen Berufsausbildung unterrepräsentiert sind, dass ihre Anteile bei den ausländischen Jugendlichen unter Auszubildenden und Schulabgängern sehr viel stärker voneinander abweichen. 6,5 % der ausländischen männlichen Auszubildenden haben keinen allgemeinbildenden Schulabschluss (4,4 % der deutschen Männer), unter den Schulabgängern sind dies je - doch 18,8 % (8 % der deutschen Männer). 13 % der ausländischen Frauen verlassen die Schule ohne allgemeinbildenden Schulabschluss, in der dualen Berufsausbildung machen sie nur 4,3 % aus. Zu weiter gehenden Analysen hinsichtlich auslän discher Auszubildender vgl. Kapitel A5.8.

(Alexandra Uhly)

Schaubild A5.4.1-2: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge nach schulischer Vorbildung, Bundesgebiet 2007 (in %)

Schaubild A5.4.1-2
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2008): Berufliche Bildung, Fachserie 11/Reihe 3, Wiesbaden 2008; Berechnungen des BIBB, Anteile ohne die Angaben der Kategorie „im Ausland erworbener Abschluss, der nicht zuordenbar ist“

Schaubild A5.4.1-3: Abgänger/Absolventen allgemeinbildender Schulen, Bundesgebiet 2007 (in %)

Schaubild A5.4.1-3
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Allgemeinbildende Schulen, Schuljahr 2007/08, Fachserie 11/Reihe 1, Wiesbaden 2008

Fußnoten

114 Ergänzt um einen Vergleich mit früheren Jahren, da im Verlauf der 70er- und 80er- Jahre gravierende Änderungen hinsichtlich der schulischen Vorbildung erfolgt sind.
115 Vor 1993 wurde die schulische Vorbildung (seit 1983 bzw. für Industrie und Handel 1982) mit Ausnahme des Handwerkbereichs für die Auszubildendenbestände (über alle Ausbildungsjahre) erfasst.
116 Teilweise sind auch berufsvorbereitende Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA) enthalten; dies variiert bundesländerspezifisch, je nachdem, ob solche Maßnahmen in Schulen integriert werden oder nicht.
117 Die Werte für 2005 sind nicht mit denen der anderen Erhebungsjahre vergleichbar, siehe Fußnote zur Übersicht A5.4.1-1.
118 Diese wurden folgendermaßen definiert: Ausbildungsberufe, bei denen die 3 Vorbildungsarten ohne allgemeinbildenden Schulabschluss, Hauptschulabschluss und Berufsvorbereitungsjahr zusammen mindestens 55 % der Neuabschlüsse ausmachen und bei denen der Anteil derer mit Realschulabschluss mindestens 15 % unter dem erstgenannten Anteil liegt. Wenn auch der Anteil der Auszubildenden mit Realschulabschluss relativ hoch war, so wurde von Mischberufen (unteres Mischsegment) gesprochen (genaue Abgrenzung: Die erstgenannten Abschlussarten ergeben zusammen mit Realschulabschluss mindestens 70 % der Neuabschlüsse in einem Ausbildungsberuf, und der Anteil derjenigen mit Realschulabschluss bzw. Hauptschulabschluss weicht maximal um 15 Prozentpunkte voneinander ab).
119 Behandelt man diese letzte Kategorie als fehlende Werte und bezieht in die Prozentuierung nur die anderen Kategorien ein, so erhält man folgende Verteilung: Realschulabschluss: 43,8 %, Hauptschulabschluss: 32,9 %, ohne allgemeinbildenden Schulabschluss: 3,9 % und Studienberechtigung: 19,4 %.
120 Um die Verteilung mit der bei den Schulabgängern vergleichen zu können, wurden hierbei die Daten der Kategorie „im Ausland erworbener Abschluss, der nicht zuordenbar ist“ als fehlende Werte behandelt und auf die Summe aller anderen Kategorien prozentuiert.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2009 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2009).

Diese Information weitergeben

Diese Information teilen bei Facebook Diese Information teilen bei Twitter Diese Information teilen bei MeinVZ

Social Bookmarks

Lesezeichen setzen bei Google Lesezeichen setzen bei Yahoo Lesezeichen setzen bei Mr. Wong Lesezeichen setzen bei Del.icio.us Lesezeichen setzen bei Linkarena Lesezeichen setzen bei Folkd Lesezeichen setzen bei Yigg

Tools: