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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

E1.2 Indikatoren und Benchmarks auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung

Das gemeinsame Arbeitsprogramm Education and Training 2020 (ET 2020) ist in den Schlussfolgerungen des Rates vom 12. Mai 2009 niedergelegt (Rat der Europäischen Union 2009). Es bildet den strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung und ist in die Strategie „Europa 2020“ der Europäischen Gemeinschaft für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum eingebunden. Bildung und Berufsbildung bekommen damit eine Schlüsselrolle in der Politik der Europäischen Union.
Das Arbeitsprogramm enthält 4 strategische Ziele, die alle auch die Berufsbildung betreffen Tabelle E1.2-1.

Indikatoren dienen den europäischen Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission zur regelmäßigen Überprüfung der erreichten Fortschritte und zur Gestaltung einer evidenzbasierten Politik und dem Monitoring der erzielten Reformfortschritte. Auf der Grundlage der Indikatoren werden z. B. die prioritären Bereiche im 2-jährigen Rhythmus einer Überprüfung unterzogen und angepasst.

Rückblickend stellen beispielsweise der Rat und die Europäische Kommission 2012 fest, dass die Prioritäten der Tätigkeiten, die Instrumente und die Governance-Struktur aktualisiert werden müssen. Laut dem aktuellen Bericht von Europäischem Rat und der Kommission werden die 4 strategischen ET-2020-Ziele bestätigt, die Liste der 2009 vereinbarten mittelfristigen Prioritäten allerdings revidiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Mobilisierung der allgemeinen und beruflichen Bildung für Wachstum und Beschäftigung (Rat der Europäischen Union und Europäische Kommission 2012).

Es wurden Benchmarks zu 5 Indikatoren festgelegt: „Grundkompetenzen“, „Frühe Schul- und Ausbildungsabgänger/-innen“, „Teilnahme am lebenslangen Lernen“ Tabelle E1.2-2. Seit 2010 sind die beiden Indikatoren „Teilnahme an Vorschulbildung“ und „Erwerb von tertiären Abschlüssen“ hinzugekommen. Diese werden bereits regelmäßig erfasst und verglichen. 

Seit dem BIBB-Datenreport 2010 sind überdies zu 2 weiteren Bereichen Indikatoren und Benchmarks entwickelt worden: Mobilität und Beschäftigungs fähigkeit. Für Mobilität gibt es eine Benchmark, aber noch Hindernisse bei der Messung. Die Festlegung einer Benchmark für den Fremdsprachenerwerb steht noch aus.

Tabelle E1.2-1: Übersicht der strategischen Ziele des europäischen Arbeitsprogrammes 2020 (Education and Training)
Tabelle E1.2-1 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-1

E Indikatoren und Benchmarks

Indikatoren bilden quantitativ fassbare Sachverhalte ab, mithilfe derer Aussagen über die Qualität von Systemen gemacht werden sollen. Dazu bedarf es einer theoretischen Fundierung (Annahmen über Wirkungszusammenhänge).

Benchmarks (engl. „Maßstab“) sind politisch gesetzte Zielgrößen, die aus der Analyse der gegenwärtigen Situation gewonnen werden und die Verbesserung eines Zustands intendieren. Die Benchmarks sollen gemeinsam erreicht werden, sie sind nicht als konkrete Ziele für einzelne Länder zu verstehen. Die Länder berichten gleichwohl individuell. Über den damit eröffneten Vergleich wird bei schlechter Leistung öffentlicher Druck erzeugt.

Tabelle E1.2-2: Übersicht der strategischen Ziele des europäischen Arbeitsprogrammes 2020 (Education and Training) und Zuordnung von Benchmarks
Tabelle E1.2-2 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-2

Mobilität

Nach Konsultation mit den Mitgliedsstaaten und Sozialpartnern wurde mit einem Ratsbeschluss von November 2011 eine Benchmark zur Mobilität eingeführt, der für Hochschulbildung und Berufsbildung differenziert wird (Rat der Europäischen Union 2011). Mindestens 20 % der europäischen Hochschulabsolventen/ Hochschulabsolventinnen sollen eine Mobilitätsphase (Studium oder Praktikum im Ausland) nachweisen können. Diese soll 3 Monate oder 15 ECTS-Punkte umfassen. 6 % der 18- bis 34-Jährigen mit einem berufsbildenden Abschluss sollen einen Auslandsaufenthalt von mindestens 2 Wochen nachweisen. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, in der Berufsbildung einen Kennwert von 10 % zu erreichen. Die Benchmark „Mobilität“ ist damit auch für die berufliche Bildung konkretisiert, allerdings liegen hierfür noch keine genauen Kennzahlen vor. Ein Indikator zum Vergleich befindet sich noch in der Entwicklung (European Commission 2012b, S. 42). Zur Mobilität im Rahmen von LEONARDO DA VINCI vgl. Kapitel E3.

Beschäftigungsfähigkeit

Beschäftigungsfähigkeit wird definiert als „die Kombination von Faktoren, die dem Einzelnen ermöglichen, Fortschritte auf dem Weg ins Erwerbsleben zu machen oder ins Erwerbsleben einzutreten, dort zu verbleiben und beruflich voranzukommen“ (Rat der Europäischen Union 2012, S. 12). Als Benchmark wurde 2012 festgelegt, dass der Anteil erwerbstätiger Absolventen/Absolventinnen (im Alter von 20 bis 34 Jahren), die das allgemeine und berufliche Bildungssystem seit höchstens 3 Jahren vor dem Referenzjahr verlassen haben, bis 2020 mindestens 82 % betragen soll (gegenüber 76,5 % im Jahr 2010) (Rat der Europäischen Union 2012).

Fremdsprachenerwerb

Der Vorschlag einer Benchmark zum Fremdsprachenerwerb greift die Schlussfolgerung einer Tagung des Europäischen Rates von Barcelona (März 2002) zur Bedeutung des Erwerbs von 2 Fremdsprachen ab einem frühen Alter auf. Ein fester Indikator und eine Benchmark liegen hierzu noch nicht vor (European Commission 2012b, S. 32).

Die Benchmarks zu den Bereichen „Frühzeitige Abgänger“, „Tertiäre Abschlüsse“, „Weiterbildungsteilnehmer“ und „Beschäftigungsfähigkeit“ sind von unmittelbarer Relevanz für die Berufsbildung und werden im folgenden Abschnitt kommentiert.

Entwicklung der Indikatoren seit 2010

Schüler/-innen mit schlechten Leistungen bei den Grundkompetenzen

Diese Benchmark bezieht sich auf Schüler/-innen zwischen 14 und 16 Jahren der Sekundarstufe 1 (ISCED 2) und somit eine Gruppe, die noch nicht zu den Teilnehmern/Teilnehmerinnen oder Absolventen/ Absolventinnen einer beruflichen Erstausbildung gehört. Gleichwohl sind diese Grundkompetenzen von Bedeutung für die weitere Entwicklung der Schüler/ -innen im Bildungssystem und ihre Chancen, sich erfolgreich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben und ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. Die Daten zu diesem Benchmark entstammen der PISAStudie der OECD.

Das europaweit angestrebte Ziel, dass maximal 15 % der Schüler/-innen schlechte Leistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften aufweisen, wird 2009 in allen 3 Bereichen deutlich überschritten (Lesen: 19,6 %; Mathematik: 22,2 %; Naturwissenschaften: 22,2 %). Die Werte für Deutschland liegen bei 18,5 % (Lesen), 18,5 % (Mathematik) sowie 14,8 % (Naturwissenschaften) und befinden sich somit im Mittelfeld; eine Benchmark wird erreicht. Sehr gute Werte haben bei allen 3 Kategorien Finnland (Lesen: 8,1 %; Mathematik: 7,8 %; Naturwissenschaften: 6,0 %) und Estland (Lesen: 13,3 %; Mathematik: 12,7 %; Naturwissenschaften: 8,3 %). Bei Lesen (14,3 %) und Mathematik (13,4 %) schneiden die Niederlande sehr gut ab. Im Bereich Naturwissenschaften führt Polen mit lediglich 13,1 % an Schülern/Schülerinnen mit schlechten Leistungen die Tabelle an Tabelle E1.2-3

Tabelle E1.2-3: Anteil der Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren mit schlechten Schulleistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften nach Geschlecht (in %)
Tabelle E1.2-3 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-3

Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger/-innen

Im Jahr 2011 haben nach Angaben von Eurostat 13,5 % aller 18- bis 24-Jährigen in der EU das Bildungssystem mit einem Abschluss der Sekundarstufe I oder darunter verlassen. Das Ziel, diesen Wert auf durchschnittlich 10 % zu senken, gilt als ein „headline target“ der Europe-2020-Strategie (European Commission 2012a, S. 41). Das Erreichen wird jedoch als unwahrscheinlich eingeschätzt. Der Wert für Deutschland liegt 2011 bei 11,5 %. Spitzenreiter sind die Tschechische Republik (4,9 %), die Slowakei (5,0 %) und Polen (5,6 %), gefolgt von Österreich mit 8,3 %. Schlusslichter mit über 25,0 % sind Spanien (26,5 %), Portugal (23,2 %) und Malta (33,5 %), wobei gegenüber 2006 in Spanien (30,5 %), Malta (39,9 %) und vor allem in Portugal (39,1 %) deutliche Verbesserungen zu erkennen sind. Insgesamt ist das Bild sehr uneinheitlich Tabelle E1.2-4.

Das Bildungssystem in der Slowakischen Republik bietet grundsätzlich für jede/-n Schüler/-in, der/die keinen Pflichtschul- oder Sekundarabschluss erworben hat, die Möglichkeit, diesen jederzeit in entsprechenden Kursen in Sekundarschulen nachzuholen. Gleichzeitig ist jedoch ein sehr heterogenes Qualitätsniveau der Schulen festzustellen, welches zusätzlich noch stark gespreizt ist zwischen den besten und den schwächsten Schulen (siehe die Ausführungen zu Benchmark 2). Sehr ähnlich ist die Situation in der Tschechischen Republik. 

Betrachtet man die Entwicklungen in den vergangenen Jahren genauer, ist auch zu beobachten, dass es bei den Staaten, die nahe an der 10,0%-Marke oder darunter liegen, eine Stagnation in der Entwicklung gibt. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese jungen Menschen in besonderem Maße von sozialen oder persönlichen Problemen betroffen sind, die es für sie schwer machen, im Bildungssystem zu verbleiben. Die Niederlande scheinen hier eine Ausnahme darzustellen (2006: 12,6 %; 2011: 9,1 %). Um bis 2020 das selbst gesteckte Ziel von 8,0 % zu erreichen, haben sie eine Initiative entwickelt, die alle politischen Ebenen sowie Bildungs- und Jugendhilfeeinrichtungen mit einbezieht (Ministry of Education 2012). In Österreich will man die vergleichsweise niedrigen Abbruchquoten annähernd halten und hat sich für 2020 9,5 % als Zielmarke gesetzt. Eine der präventiven Initiativen, die in diesem Zusammenhang genannt wird, ist die Einführung eines verpflichtenden, aber kostenfreien Kindergartenplatzes ab dem Alter von 5 Jahren im Jahr 2010. Eine Ausbildungsgarantie bis zum 18. Lebensjahr ermöglicht es Jugendlichen, die nach Beendigung der Schulpflicht nicht in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis vermittelt werden können, in einer überbetrieblichen Lehreinrichtung 

Tabelle E1.2-4: Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger/-innen (in %)
Tabelle E1.2-4 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-4

Erwerb von Hochschulabschlüssen

Dieser Benchmark wird anhand des Anteils der 30- bis 35-Jährigen mit Hochschulabschluss an der gesamten Altersgruppe gemessen. In der International Standard Classification of Education (ISCED) wären das die Niveaus 5A und 6, sie wird jedoch in einer Fußnote ergänzt um „gleichwertige Aus- und Weiterbildung“ auf ISCED-Niveau 5B. Das ist insbesondere für Deutschland wichtig, denn damit verringert sich der Rückstand – allerdings wird hier ein großer Teil der Fortbildungsabschlüsse erst im Alter von 35 Jahren und später erworben (Müller 2009), sodass sie in die Berechnung nicht mit eingehen. Deutschland liegt bei diesem Indikator bei 30,7 %, strebt aber das Erreichen des selbst gesetzten Ziels von 42 % bis 2020 an. Für das Erreichen dieses Ziels wird es wesentlich sein, ob Abschlüsse, die in der internationalen Bildungsstatistik der Ebene ISCED 4 zugeordnet werden, diesem Indikator zugerechnet werden oder nicht. Österreich und Deutschland beanspruchen die Zuordnung für ihre Ausbildungsgänge zu dieser Ebene (European Commission 2012b, S. 21).

Im Jahr 2011 haben fast die Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten die Kennzahl von 40 % Hochschulabsolventen/- absolventinnen erreicht. Spitzenreiter hinsichtlich dieser Kennzahl sind die Länder Dänemark, Irland, Litauen, Luxemburg und Finnland. Die Bildungs- und Berufsbildungssysteme dieser Länder unterscheiden sich erheblich voneinander und auch von Deutschland. Gerade in Irland z. B. findet ein Großteil der beruflichen Erstausbildung in den Hochschulen statt, und ein großer Teil der Hochschulabschlüsse führt zu Tätigkeiten, die in Deutschland von Absolventen/Absolventinnen beruflicher Bildungsgänge ausgeübt werden (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel E1, Schaubild E1-2). Ein Blick auf Dänemark ist in diesem Zusammenhang interessant: Dänemark verfügt zwar ebenfalls über ein stark ausgebautes Berufsbildungssystem, die erreichte Kennzahl liegt mit 48 % aber weit über dem angestrebten Ergebnis und über dem deutschen Wert. Ein wichtiger Grund für den hohen Anteil von Hochschulabschlüssen in Dänemark ist darin zu sehen, dass ca. 48 % der 30- bis 35-jährigen Frauen in Dänemark über einen Hochschulabschluss verfügen, in Deutschland sind es 31,6 %. Dänemark verfügt überdies über verschiedene Instrumente zur Förderung der Durchlässigkeit, die stark von Frauen genutzt werden (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel E1) Tabelle E1.2-5

Tabelle E1.2-5: Tertiäre Bildungsabschlüsse im Alter von 30 bis 34 Jahren nach Geschlecht und Migrationsstatus (in %)
Tabelle E1.2-5 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-5

Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen

Schon lange führen die nordischen Länder die Tabellen zur Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen an. Die hohe Beteiligung an lebenslangen Lernprozessen findet ihre Ursache vermutlich in einer ähnlichen wohlfahrtsstaatlichen Organisation von Angeboten zur beruflichen und zur allgemeinen Weiterbildung. Die nächste Gruppe von Ländern ist allerdings wesentlich heterogener: Hierzu zählen die Niederlande, Slowenien, Österreich, das Vereinigte Königreich, Luxemburg, Spanien und Estland und neuerdings auch Portugal. Deutschland befindet sich mit einem Wert von 7,5 % noch relativ weit von der angestrebten Kennzahl von 15 % entfernt. Auch vom EU-Durchschnitt von 9,5 % trennen Deutschland noch 2 Prozentpunkte  Tabelle E1.2-6.

Auch in Bezug auf diesen Indikator ist der Vergleich mit Dänemark interessant. Ein großer Teil derjenigen, die angeben, in den letzten 4 Wochen eine Weiterbildung besucht zu haben oder sich auf anderem Wege weitergebildet zu haben, entstammt der Gruppe derjenigen mit geringem Bildungsniveau und/oder ist arbeitslos. In Dänemark betragen die Kennwerte für diese beiden Gruppen 23,4 % bzw. 35,1 %. 

In Deutschland dagegen sind lediglich 3,1 % derjenigen, die eine positive Antwort in der Weiterbildungserhebung geben, Personen mit einem niedrigen Bildungsabschluss, und 5,1 % der Befragten sind arbeitslos. Diese Zahlen deuten auf 2 Dinge hin: Zum einen sind sie ein Beleg für die in Deutschland stark ausgeprägte Abhängigkeit der Weiterbildungsbeteiligung vom sozialen und ökonomischen Status, zum anderen deuten sie aber auch auf Ziel und Zweck der in Dänemark genannten Weiterbildungen hin. Ganz offensichtlich betreibt Dänemark im Bereich der Weiterbildung einen erfolgreicheren Aufwand zur Integration von sozial Benachteiligten, als das in Deutschland der Fall ist. 

Tabelle E1.2-6: Anteil der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren, die an formaler/ non-formaler Bildung teilgenommen hat (in %)
Tabelle E1.2-6 (barrierefrei)


Tabelle E1.2-6

Beschäftigungsfähigkeit

Der Indikator zum Benchmark Beschäftigungsfähigkeit gibt den Anteil der 20- bis 34-Jährigen in Beschäftigung an, die Schule oder Universität in den letzten 3 Jahren verlassen haben. Deutlich führen hinsichtlich dieser Benchmark die Systeme mit ausgebautem dualen Berufsbildungssystem die Tabelle an Tabelle E1.2-7.

Die hohen erreichten Werte für Deutschland, Österreich und Dänemark deuten auf diesen Zusammenhang hin. Interessanterweise gilt das gute Ergebnis auch für die Hochschulabsolventen/-absolventinnen in den betroffenen Ländern. Dieser Befund lässt auf einen differenzierten Arbeitsmarkt schließen, in dem eine relativ hohe Passgenauigkeit zwischen Bildungsund Beschäftigungssystem besteht (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel E1).

Gute Ergebnisse hinsichtlich der Qualifikationen auf den ISCED-Ebenen 3–4 werden auch von den Systemen erreicht, die über eine stärker vollzeitschulisch ausgerichtete Berufsbildung verfügen, wie z. B. die Tschechische Republik, Slowenien oder die Slowakei. Deutlich wird aber auch, dass in den letzten Jahren, in denen es eine Krise auf dem Arbeitsmarkt gab, die entsprechenden Qualifikationen am Arbeitsmarkt weniger nachgefragt wurden. Hinsichtlich dieses Indikators erreicht Deutschland kontinuierlich die vereinbarte Benchmark oder liegt darüber.

Tabelle E1.2-7: Erwerbstätigenquote der Absolventen/-innen zwischen 20 und 34 Jahren1 nach Land und Bildungsabschluss (in %)

Tabelle E1.2-7

Resümee

In den bildungspolitischen Benchmarks, die eine hohe Relevanz für die Berufsbildung haben, müssen in Deutschland noch erhebliche Leistungen erzielt werden. Die Leistungen der Schüler/-innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften müssen verbessert werden. Für den Erwerb von Hochschulabschlüssen sind ebenfalls Anstrengungen erforderlich. Für die Berufsbildung ist es besonders von Bedeutung, dass auch Doppel- und Zusatzqualifikationen (ISCED4) zu Buche schlagen. Deutschland liegt bei diesem Indikator derzeit bei 30,7 %, strebt aber bis 2020 das selbst gesetzte Ziel von 42 % an. Hinsichtlich der Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen liegt Deutschland mit 7,5 % hinter dem europäisch angestrebten Wert noch weit zurück.

Auf der anderen Seite zeigen die Indikatoren, die die beschäftigungspolitischen Aspekte von Bildung und Berufsbildung akzentuieren, das hohe Leistungsvermögen des deutschen Ausbildungssystems. Der Wert für frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger/ -innen liegt mit 11,9 % sehr nah an dem bis 2020 zu erreichenden Ziel. Ein Grund für dieses relativ erfolgreiche Abschneiden liegt in der Leistungsfähigkeit des dualen Berufsbildungssystems, Übergänge vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt gut zu organisieren. Diese Eigenschaft zeigt sich auch in dem Indikator zur Beschäftigungsfähigkeit, und zwar sowohl für die Hochschulabschlüsse wie auch für solche aus der Berufsbildung.

(Philipp Grollmann, Ute Hippach-Schneider, Isabelle Le Mouillour) 

 

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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