Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Die Forderung nach einer verbesserten Durchlässigkeit begleitet die Bildungspolitik seit mehreren Dekaden. Sind systematische, rechtlich verbindliche Regelungen für alle Bildungsbereiche, im Unterschied zu anderen europäischen Ländern (vgl. Kapitel E1), bisher noch nicht vorhanden, so sind doch in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen worden, die Durchlässigkeit zwischen der Berufs- und Hochschulbildung substanziell zu verbessern.

Nachfolgend werden die wichtigsten Projekte skizziert und die vorliegenden Erfahrungen zusammengefasst. Im Mittelpunkt stehen dabei die Initiativen des BMBF zur Förderung von Durchlässigkeit: Mit der Initiative „Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“ (ANKOM) wurde das Ziel verfolgt, pauschale Anrechnungsverfahren zu entwickeln und umzusetzen.

Anliegen der DECVET-Initiative ist es, durch die systematische Entwicklung und Erprobung eines Leistungspunktesystems zur Erfassung, Übertragung und Anrechnung von Kompetenzen von einem Teilbereich des Berufsbildungssystems in einen anderen die vertikale und horizontale Durchlässigkeit der beruflichen Bildung zu erhöhen.

Mit der Entscheidung, einen Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zu entwickeln und bildungsbereichsübergreifend zu erproben, ist ein entscheidender Schritt zu einer verstärkten Durchlässigkeit auf horizontaler und vertikaler Ebene getan worden. Damit liegt erstmals ein Instrument vor, das bildungsbereichsübergreifend alle Qualifikationen des deutschen Bildungssystems umfasst und zugleich als nationale Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems berücksichtigt.