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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2010

B2.1.1 Klima, Marktbehauptung und Strukturen im Fokus des wbmonitor 2009

Der wbmonitor, der gemeinsam vom Bundesins - t itut für Berufsbildung (BIBB) und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) getragen wird, führt jährlich im Mai eine bundesweite Online-Umfrage bei Weiterbildungsanbietern durch. Neben einem jährlich wechselnden Themenschwerpunkt stellen identische Fragen zur wirtschaftlichen Situation sowie zu den Strukturen der Weiterbildungsanbieter zentrale Bestandteile der Umfragen dar.

An der Erhebung 2009 nahmen 1.525 Weiterbildungseinrichtungen teil. Dies sind knapp 10 % der kontaktierten Grundgesamtheit des wbmonitor von rund 16.500 Weiterbildungsanbietern in Deutschland. Die Angaben der Umfrageteilnehmer / -innen wurden auf die Grundgesamtheit gewichtet und hochgerechnet. Die Umfrageergebnisse besitzen somit Gültigkeit für alle im wbmonitor erfassten Weiterbildungsanbieter.

Als Indikator für die wirtschaftliche Situation von Weiterbildungsanbietern berechnet das BIBB jährlich aus den Umfrageergebnissen des wbmonitor den wbmonitor Klimaindex.

E wbmonitor Umfragen

wbmonitor ist seit 2006 ein Kooperationsvorhaben von BIBB und DIE. Damit wurde er auf eine neue konzeptionelle Grundlage gestellt (Feller u. a. 2009). Zuvor konzentrierte sich der 2001 vom BIBB initiierte wbmonitor auf Anbieter beruflicher Weiterbildung.

Der wbmonitor wendet sich an alle institutionalisierten oder betrieblich verfassten Anbieter, die Weiterbildung als Haupt- oder Nebenaufgabe regelmäßig oder wiederkehrend offen zugänglich anbieten. Es wird ein Betriebsstättenkonzept verfolgt, wonach jede Niederlassung als eigener Anbieter zu behandeln ist.268

Als Weiterbildung gilt ein organisiertes Bildungsangebot, das sich an ausgebildete oder erfahrene Erwachsene richtet. Zielt es darauf ab, beruflich verwertet zu werden, zählt es zur beruflichen, anderenfalls zur allgemeinen Weiterbildung.

Bei den seit 2007 online durchgeführten Umfragen, zu denen im wbmonitor verzeichnete Weiterbildungsanbieter eingeladen werden, werden den Teilnehmenden jährlich bestimmte Standardfragen (realisiertes Kursangebot, Organisationsbedingungen, Zukunftsaussichten) gestellt, die der Charakterisierung der Struktur dienen und aus denen zur Kennzeichnung von Stand und Perspektive der Weiterbildungslandschaft u. a. der wbmonitor Klimaindex abgeleitet wird (Feller 2008). Zusätzlich wird ein wechselnder Themenschwerpunkt zu aktuellen Entwicklungen in der Weiterbildung behandelt.

Klimaindex Berechnungsmodus

Es werden die prozentuierten Differenzen von positiven und negativen Urteilen zur gegenwärtigen wirtschaftlichen / haushaltsbezogenen Lage der Einrichtungen und von den erwarteten Veränderungen gebildet, die entsprechend den Unterrichtsstunden gewichtet sind, die die Anbieter im Vorjahr durchgeführt haben. Aus den so entstandenen Salden erzielt man den Klimawert als geometrisches Mittel. Er kann zwischen -100 und +100 schwanken und ist eine konzeptuelle Adaption des ifo Geschäftsklimaindexes.

Weiterbildungsanbieter nach wie vor überwiegend optimistisch

Der Klimaindex ist 2009 mit 33 Punkten etwas unter das Vorjahresniveau von 42 gesunken Tabelle B2.1.1-1. Während die wirtschaftliche Lage mit 44 Punkten noch weitgehend ähnlich gut eingeschätzt wird wie im Vorjahr (47), hat sich bei den Weiterbildnern speziell die Erwartung, dass sie sich in 2010 noch einmal verbessern wird, deutlich reduziert auf 22 Punkte (38 in 2008). Dennoch sind Weiterbildungsanbieter optimistischer als andere Dienstleister: Der ifo Klimawert für den Dienstleistungssektor269 ist ins Negative abgerutscht und liegt bei -5, der für die Lage bei -8 und für die Erwartung bei -2 (zeitgleich erfragt im Mai 2009; Vorjahreswerte: 19, 26, 13; vgl. Institut für Wirtschaftsforschung, Mai 2009, S. 3).

Wie in den Vorjahren behaupten sich private oder wirtschaftsnahe Einrichtungen und Anbieter beruflicher Weiterbildung überdurchschnittlich gut. Dieses Jahr schließen aber auch berufliche Schulen und insbesondere (Fach-)Hochschulen sowie Anbieter, die mehr als ein Viertel ihrer Einnahmen über Arbeitsagenturen beziehen, zur Spitze auf. Auch große Anbieter mit einem Gesamtumsatz von 10 Mio. Euro und mehr bzw. 50 und mehr Angestellten / Beamten in der Weiterbildung weisen überdurchschnittliche Klimawerte auf. Weniger gut ist dagegen das Klima bei Anbietern, die finanziell zu erheblichen Anteilen von öffentlichen Finanzquellen abhängig sind, sowie bei Volkshochschulen. Stark abgekühlt auf 29 Punkte hat sich wohl infolge der Wirtschaftskrise das Klima bei Anbietern, die ihre Einnahmen überwiegend von Betrieben beziehen (Klimawert 2008: 68).

Tabelle B2.1.1-1 Klimaindex, wirtschaftliche Lage und Erwartung für ausgewählte Teilgruppen von Weiterbildungsanbietern 2009

Tabelle B2.1.1-1

Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Lage 2009 auf die Marktbehauptung von Weiterbildungsanbietern

Konjunkturelle Einflüsse machen sich in den Klimawerten bemerkbar, sind darin jedoch nicht isolierbar von anderweitigen institutionellen oder einrichtungsspezifischen Einflussfaktoren auf die wirtschaftliche Situation.270 Aus diesem Grund wurde im Themenschwerpunkt der wbmonitor Umfrage 2009 auch der direkte Einfluss der Gesamtwirtschaftslage auf die Marktbehauptung der Einrichtung abgefragt.271 Ein Viertel der Weiterbildungsanbieter beurteilt den Einfluss der Wirtschaftskrise auf die Marktbehauptung positiv, ein Drittel negativ; ein großer Teil der Anbieter (41 %) sieht jedoch weder positive noch negative Auswirkungen Schaubild B2.1.1-1. 272 Damit stehen die Einrichtungen deutlich besser da als die vom IAB etwa zur gleichen Zeit befragten Betriebe und Verwaltungen. Die zeigten sich zu 61 % nicht, zu 32 % partiell und zu 7 % existentiell betroffen (Heckmann u. a. 2009, S. 3).

Bei Betrachtung des Anbieterspektrums nach Hauptfinanzierungsquellen der Einrichtungen (mindestens 50 % der Einnahmen / Zuwendungen) sind aber beträchtliche Unterschiede erkennbar. Von der Lage profitieren können überwiegend durch Arbeitsagenturen finanzierte Anbieter: 42 % verzeichnen einen positiven Einfluss (gut doppelt so viele wie bei den anderen Gruppen), 43 % keinen, und nur 15 % sehen negative Wirkungen. Entsprechend positiv sind ihre Klimawerte vgl. Tabelle B2.1.1-1. Die verstärkte Förderung der beruflichen Weiterbildung der Arbeitsagenturen / ARGEn vgl. Tabelle B2.1.2-2 zeigt bei den Weiterbildungsanbietern bereits stabilisierende Wirkung und lässt sie eine bessere wirtschaftliche Situation erwarten.273 Das antizyklische Konjunkturpaket II des Staates, das die umfangreiche Förderung der Qualifizierung von Kurz- und Zeitarbeitenden vorsieht, sowie von Beschäftigten, die seit mehreren Jahren nicht an Weiterbildung teilgenommen haben, hat dagegen bis zum Befragungszeitpunkt den Rückgang der Nachfrage nach Weiterbildung bei den Betrieben nicht ausgleichen können. Rund 1,5 Mio. Beschäftigte waren im Mai 2009 (als auch die Umfrage stattfand) in Kurzarbeit, laut Bundesagentur für Arbeit aber nur rund 12.700 Kurzarbeitende gleichzeitig in Weiterbildung – weniger als 1 % (vgl. Bundesagentur für Arbeit 2009e und 2009m)!

Betrieblich finanzierte Anbieter bekommen das prozyklische Verhalten der Betriebe zu spüren, die in der aktuellen Krise bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten den Rotstift ansetzen: 44 % sehen sich negativ betroffen. Auch 40 % der überwiegend teilnehmerfinanzierten Einrichtungen sehen sich negativ von der gesamtwirtschaftlichen Lage betroffen, je nach Anbietertyp fällt diese Einschätzung jedoch unterschiedlich aus. Während Volkshochschulen (VHS) von der Wirtschaftskrise mehrheitlich negativ beeinflusst werden (positiv 3 %, negativ 57 %), überwiegt bei beruflichen Schulen und (Fach-)Hochschulen ein positives Bild (positiv 40 %, negativ 33 %). Konsumenten setzen in Krisenzeiten anscheinend andere Prioritäten, die sich negativ auf den Besuch von VHS-Kursen auswirken. Langfristige berufliche Weiterbildungen zur Erlangung zertifizierter Abschlüsse, die z. B. berufliche (Hoch-)Schulen anbieten, werden hingegen weiter nachgefragt. Vermutlich investieren Beschäftigte derzeit in solche Qualifikationen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt erhalten bzw. steigern. Denn teilnehmerfinanzierte Anbieter, die ausschließlich allgemeine Weiterbildung durchführen oder allgemeine Weiterbildung mit im Programm haben, sind zu deutlich höheren Anteilen von der Wirtschaftskrise negativ betroffen (55 % bzw. 43 %) als Anbieter beruflicher Weiterbildung (33 %).

Schaubild B2.1.1-1: Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Lage auf die Marktbehauptung (in %)

Schaubild B2.1.1-1

Schaubild B2.1.1-2: Behauptungsstrategien der Weiterbildungsanbieter 2009 (in %, Mehrfachantworten)

Schaubild B2.1.1-2

Zukünftige Strategien und Konzepte

Marktbehauptung stellt in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise für mehr als drei Viertel der Anbieter ein (sehr) wichtiges Thema dar.274 Die Strategien, mit denen sie sich behaupten wollen, lassen auf dynamisches Handeln schließen Schaubild B2.1.1-2. Neben den bereits stark genutzten Maßnahmen zielgruppenbezogenes Marketing, Kooperation und Vernetzung sowie Konzentration auf Kernarbeitsfel der setzen viele Anbieter in Zukunft (auch) auf die Konzeption inhaltlich völlig neuer Bildungsangebote, den Einsatz neuer Lehr- / Lernmethoden und eine flexibilisierte Kursorganisation. Restriktive Strategien spielen insgesamt eine untergeordnete Rolle. Knapp über die Hälfte sieht sich jedoch zur Arbeitsverdichtung gezwungen, überdurchschnittlich häufig ist dies bei Volkshochschulen und Einrichtungen gesellschaftlicher Großgruppen (Einrichtungen von Verbänden, Kirchen, Stiftungen, Parteien u. Ä.) der Fall. Zu Preissenkungen sind nur 17 % der Anbieter bereit. Ein Drittel plant, Personalkosten zu reduzieren, oder setzt dies bereits um. Fast ebenso viele gehen mit Lockangeboten auf Kundengewinnung (bzw. planen dies) – bei den besonders stark von der Wirtschaftskrise betroffenen Volkshochschulen sogar vier von zehn. Für die Umsetzung von Strategien und Konzepten sind die Weiterbildungsanbieter auf qualifiziertes und motiviertes Personal angewiesen. 37 % sehen beim derzeitigen Honorarniveau für Lehrkräfte bereits negative Auswirkungen auf die Qualität ihrer Bildungsangebote. Entsprechend wird die Einführung des Mindestlohns für Angestellte in der Weiterbildung von der überwiegenden Mehrheit (84 %) als nicht schädlich eingestuft.

  • Andere aktuelle Rahmenbedingungen für Weiterbildung – außerhalb der direkten konjunkturellen Beeinflussung – beurteilen die Anbieter wie folgt:
  • Bekenntnisse der Politik zur Weiterbildung sehen 63 % als hilfreich an.
  • Wegen neuer Qualifikationsbedarfe erschließen sich für 75 % der Befragten neue Handlungsfelder.
  • Von der Bildungsprämie oder Einführung EUweit gültiger Leistungspunkte erwarten dagegen lediglich 25 % bzw. 37 % der Anbieter eine Verbesserung ihrer Marktposition.275

Wettbewerbsdruck macht 66 % der Anbieter zu schaffen.

Bedienung und Erschließung von Zielgruppen

Von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung ist die Gewinnung von Kunden, und das sind zuvorderst Beschäftigte: 86 % der Anbieter haben 2008 Fachkräfte bedient, für die Hälfte aller Befragten stellt dies einen Schwerpunktbereich ihrer Arbeit dar Schaubild B2.1.1-3. Auch Führungskräfte und betriebliche Kunden gehören zu den Hauptzielgruppen. Arbeitslose und Arbeitssuchende weitergebildet haben 2008 sechs von zehn Anbietern. Auffällig ist zudem die hohe Bedeutung von Älteren und von jungen Erwachsenen – für Anbieter mit Schwerpunkt allgemeiner Weiterbildung sogar die wichtigsten Zielgruppen. Gerade viele Ältere verfügen über zeitliche und finanzielle Ressourcen für lebenslanges Lernen. Doch auch von den Anbietern beruflicher Weiterbildung haben 2008 mehr als die Hälfte Angebote für über Fünfzigjährige durchgeführt. Aktualisierung und Neuerwerb beruflicher Qualifikationen dieser Zielgruppe sind nicht zuletzt aufgrund des in einigen Branchen herrschenden Fachkräftemangels und des technischen Fortschritts wichtig.

Betriebe und Führungskräfte sind dauerhaft attraktive Zielgruppen, wie die hohen wbmonitor Klimawerte der überwiegend betrieblich finanzierten Weiterbildungsanbieter der letzten Jahre belegen.276 Jeweils knapp 16 % aller Anbieter wollen sie als Kunden zukünftig prioritär stärker bzw. neu erschließen (Schaubild B2.1.1-4, Einfachangaben), um beim konjunkturellen Aufschwung sowie in nachhaltiger Perspektive offenbar von der Finanzstärke zu profitieren, die sie Betrieben deutlich mehr als anderen Zielgruppen zumessen. Die antizyklische Politik der Arbeitsagenturen und des Konjunkturpakets II kann eine gewisse Kompensation der gegenwärtig rückläufigen Einnahmen von Betrieben bewirken. Auf der Ebene einzelner Anbieter wird die beabsichtigte Wirkung jedoch durch hohe bürokratische Hürden des Markteintrittes in arbeitsagenturgeförderte Maßnahmen behindert vgl. Kapitel B2.1.2, die insbesondere kleineren Weiterbildungsanbietern zu schaffen machen. Diese sind vielfach auf Nischenleistungen spezialisiert, weshalb in der geförderten beruflichen Weiterbildung nicht auf sie verzichtet werden sollte, um das gesamte individuelle und damit sehr differenzierte Nachfragespektrum zu berücksichtigen. Mit einer Erleichterung des Eintritts in den geförderten Weiterbildungsmarkt könnten Anbieter je nach Marktlage Schwerpunkte verlagern, so zu einer Mischfinanzierung durch unterschiedliche Zielgruppen kommen und damit konjunkturellen Schwankungen besser begegnen.

Zielgruppen, deren Lebenschancen sich durch Weiterbildung besonders stark verbessern ließen, wie z. B. Un- und Angelernte sowie Personen mit Migrationshintergrund, haben unter den jetzigen Förderbedingungen nur bei wenigen Anbietern Priorität bei der Ausweitung oder Neuerschließung von Kunden.

Schaubild B2.1.1-3: Zielgruppen, die Weiterbildungsanbieter 2008 bedient haben (in %, Mehrfachantworten)

Schaubild B2.1.1-3

Schaubild B2.1.1-4: Hauptzielgruppe, die Anbieter zukünftig stärker bzw. neu erschließen wollen (in %)

Schaubild B2.1.1-4

Strukturinformationen aus der wbmonitor Umfrage 2009

Private Anbieter stellen mit 48 % die größte Gruppe der Weiterbildungsanbieter, davon sind 68 % kommerziell tätig, 32 % gemeinnützig. Am zweithäufigsten sind Einrichtungen von Verbänden, Kirchen, Gewerkschaften mit 15 %, dicht gefolgt von Volkshochschulen mit 12 % sowie betrieblichen / wirtschaftsnahen Einrichtungen mit einem Anteil von 12 %.

63 % der Einrichtungen bieten allgemeine und berufliche Weiterbildung an, von 31 % wird nur berufliche Weiterbildung angeboten, von 5 % nur allgemeine Weiterbildung. Angebotsschwerpunkte der allgemeinen Weiterbildung liegen bei jeweils einem Viertel der Anbieter auf den Themenbereichen Sprachen, Gesundheit und IT-Grundwissen. Bei der beruflichen Weiterbildung liegen die Schwerpunkte bei einem Drittel der Anbieter auf Führungs- und Managementtraining, bei jeweils einem Viertel auf den Themenfeldern berufsbezogenes IT-Wissen, kaufmännische Weiterbildung, technische Weiterbildung sowie soziale / medizinische / pflegerische / pädagogische Weiterbildung.

Die Hälfte der Anbieter erteilte 2008 nicht mehr als 2.000 Unterrichtsstunden. In der Spitze erteilten knapp 5 % der Anbieter mehr als 60.000 Stunden; der Mittelwert liegt bei rund 15.000 Stunden. Insgesamt wurden 2008 mehr als 200 Mio. Unterrichtsstunden in 4,7 Mio. Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt. Diese Leistungen erbrachten die Einrichtungen durchschnittlich mit 20 Angestellten / Beamten, 74 Honorarkräften und 8 ehrenamtlich tätigen Personen. Die Hälfte der Anbieter beschäftigte bis zu 4 Angestellte / Beamte und nicht mehr als 12 Honorarkräfte, bei 25 % war mindestens eine Person ehrenamtlich tätig. 12 % der Anbieter gehen davon aus, dass die Zahl ihrer Angestellten / Beamten zunehmen wird, 8 % erwarten einen Rückgang. Positiv gestimmt sind die Anbieter, was die Entwicklung ihrer Honorarkräfte angeht: Fast ein Viertel erwartet einen Zuwachs, nur 8 % eine Abnahme.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamteinnahmen 2008 bei 34 % der Weiterbildungsanbieter gestiegen, bei 47 % gleich geblieben, bei 19 % gesunken. Jeweils rund ein Viertel der Einrichtungen erzielte durch Teilnehmende und Betriebe höhere Einnahmen als im Vorjahr, ein Drittel erhielt durch Arbeitsagenturen mehr Geld. Verringert haben sich die Einnahmen durch diese Finanzquellen bei ungefähr 15 % der Einrichtungen. Negativ sieht die Bilanz bei den öffentlichen Einnahmen und Zuschüssen durch Kommunen, Bund, Länder und EU aus: Die Einnahmen stiegen bei 16 % und sanken bei 20 % der Einrichtungen. Insgesamt waren im Jahr 2008 die wichtigsten Quellen der Finanzierung Teilnehmende mit einem Anteil von 30 % und Betriebe mit 25 %. Arbeitsagenturen und öffentliche Geldgeber trugen mit jeweils 18 % zur Finanzierung bei.277

(Gisela Feller, Stefan Koscheck, Christina Weiß [DIE])

Fußnoten

268 Näheres zu den Begriffsdefinitionen unter www.wbmonitor.de.

269 Mehr dazu unter www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/a-winfo/d1index/13ktdl.

270 Institutionell z. B. länderspezifische Besonderheiten wie der Bildungsscheck NRW, einrichtungsspezifisch z. B. die Passung von Weiterbildungsangebot und Nachfrage.

271 An Weiterbildungsanbieter, die in ihren Strukturen gänzlich unabhängig von Marktmechanismen sind (z. B. durch vollständige Trägerfinanzierung), wurde die Frage per Filterführung nicht gestellt. Dies betrifft 12 % aller Anbieter.

272 Der Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Lage auf die Marktbehauptung wurde mit einer fünfstufigen Skala erhoben und für die Ergebnisdarstellung dreistufig zusammengefasst.

273 Der Vergleich der wirtschaftlichen Lage der mehrjährigen wbmonitor-Teilnehmenden von 2008 und 2009 zeigt, dass diese per Saldo nur bei überwiegend arbeitsagenturfinanzierten Anbietern konstant geblieben ist, bei allen anderen primären Finanzierungsquellen hat sie sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Für 2010 erwarten jedoch 51 % der arbeitsagenturfinanzierten Anbieter eine Verbesserung, 29 % Konstanz und nur 20 % eine Verschlechterung (vgl. Koscheck 2009).

274 Nur jeder achte Anbieter fühlt sich davon nicht betroffen, den Rest beschäftigen andere Fragen.

275 Die Förderbedingungen der Prämiengutscheine wurden zum 1. Januar 2010 deutlich verbessert: Erwerbstätige erhalten jetzt einmal im Jahr bis zu 500 Euro Zuschuss zu den Weiterbildungskosten und die Einkommensgrenzen wurden angehoben auf jetzt 25.600 Euro bzw. 51.200 Euro für gemeinsam veranlagte Ehepaare. Zum Zeitpunkt der Umfrage betrug der Maximalwert 154 Euro bei einer Einkommensgrenze von 20.000 bzw. 40.000 Euro.

276 Siehe Klimawerte der wbmonitor-Erhebungen 2007 und 2008(www.wbmonitor.de, Ergebnisse).

277 Fragebogen, Grundauszählung und Ergebnisbericht zur wbmonitor-Erhebung 2009 siehe www.wbmonitor.de.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2010 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2010).

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