Sie befinden sich hier:

 

DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

B4.3 Berufliche Weiterbildung an Fachschulen

Als Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung und Aufstiegsfortbildung außerhalb des Hochschulbereichs sind Fachschulen nach der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen ISCED (International Standard Classification of Education) dem tertiären Bereich zuzurechnen (Kultusministerkonferenz 2011, S. 139). Ziel der beruflichen Weiterbildung an Fachschulen ist, „Fachkräfte mit in der Regel beruflicher Erfahrung zu befähigen, Führungsaufgaben in Betrieben, Unternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen zu übernehmen und/ oder selbstständig verantwortungsvolle Tätigkeiten auszuführen. Die Fachschulen leisten einen Beitrag zur Vorbereitung auf die unternehmerische Selbstständigkeit“ (Kultusministerkonferenz 2012, S. 4). Die Bildungsgänge an Fachschulen werden auf der Grundlage der Schulgesetze länderspezifisch geregelt und setzen grundsätzlich den Abschluss einer Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und eine entsprechende Berufstätigkeit voraus (Kultusministerkonferenz 2011, S. 141).

E Datenbasis zu Fachschulen

Die vom Statistischen Bundesamt (Fachserie 11, Reihe 2) veröffentlichten Ergebnisse stammen aus den Schulstatistiken der einzelnen Bundesländer. Sie werden auf der Grundlage eines von der Kultusministerkonferenz (KMK) erstellten Schulartenkatalogs zusammengefasst. Hierbei können nicht alle institutionellen Besonderheiten in den 16 Bundesländern berücksichtigt werden (vgl. Statistisches Bundesamt 2012, S. 9).

Für die Auswertung der Daten bedeutet dies, dass eine eindeutige Differenzierung zwischen Abschlüssen beruflicher Weiterbildung und anderen Bildungsgangabschlüssen an Fachschulen nicht in jedem Fall gegeben ist.

Bundesweit gibt es im Schuljahr 2011/2012 insgesamt 1.390 (+2,0 % zum Vorjahr) Fachschulen mit insgesamt 180.612 Schülern und Schülerinnen (+2,9 % zum Vorjahr) Tabelle B4.3-1. Der Ausländeranteil liegt bundesweit wie im Vorjahr bei 3,4 %. Den niedrigsten Ausländeranteil haben Thüringen und Sachsen-Anhalt mit 0,2 % zu verzeichnen. Den höchsten Anteil hat Hessen mit 7,6 %.

Tabelle B4.3-1: Fachschulen 2011/2012: Schulen, Klassen und Schüler/-innen nach Ländern
Tabelle B4.3-1 (barrierefrei)


Tabelle B4.3-1

Insgesamt sind 56.462 Absolventen und Absolventinnen des Schuljahres 2010/2011 mit bestandener Abschlussprüfung an Fachschulen zu verzeichnen (+8,8 % zum Vorjahr). Die Anzahl der Abschlüsse ist in den einzelnen Berufsbereichen sehr unterschiedlich. Mit 30.865 Absolventen/Absolventinnen fallen 54,7 % der bestandenen Abschlussprüfungen des Schuljahres 2010/2011 in den Bereich der Dienstleistungsberufe. Im Bereich der technischen Berufe lag der Anteil mit 18.897 Abschlüssen bei 33,5 % Tabelle B4.3-2. Mit insgesamt 11.006 Abschlüssen hat die Berufsklasse „Erzieher/-in o. n. A.“286 im Bereich der Dienstleistungsberufe die höchste Absolventen-/Absolventinnenquote zu verzeichnen. Im Bereich der technischen Berufe liegt der/ die „Maschinen(bau)techniker/-in allgemein“ mit insgesamt 7.654 Absolventen/Absolventinnen an der Spitze.

Tabelle B4.3-2: Absolventen/Absolventinnen an Fachschulen des Schuljahres 2010/2011 mit bestandener Abschlussprüfung nach Berufsbereichen

Tabelle B4.3-2

Im betrachteten Zeitraum von 2005/2006 bis 2010/2011 liegen die Zahlen der Absolventen/Absolventinnen im Bereich der Dienstleistungsberufe kontinuierlich weit über den übrigen Bereichen. Den zweitstärksten Bereich stellen im Betrachtungszeitraum die technischen Berufe287 Schaubild B4.3-1.

Schaubild B4.3-1: Absolventen/Absolventinnen an Fachschulen nach Berufsbereichen

Schaubild B4.3-1

Das Verhältnis von Absolventen zu Absolventinnen ist im Verlauf des Betrachtungszeitraums 2005/2006 bis 2010/2011 insgesamt ausgewogen. Deutliche Geschlechtsunterschiede zeigen sich jedoch auf der Ebene der Berufsbereiche. Mit einem Anteil von 75,6 % im Schuljahr 2010/2011 sind die Frauen im Bereich der Dienstleistungsberufe deutlich überrepräsentiert (77,0 % im Vorjahr). In den technischen Berufen sind die Absolventinnen im gleichen Schuljahr mit nur 5,7 % vertreten (6,2 % im Vorjahr).

Für fachlich tiefer untergliederte länderspezifische Angaben sei an dieser Stelle auf die Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter für den Bereich Schulen verwiesen:

Auflistung der Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter für den Bereich Schulen

Auflistung der Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter für den Bereich Schulen

Für die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung gibt es je nach individueller Voraussetzung unterschiedliche finanzielle Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern wie z. B. das Meister-BAföG, das Weiterbildungsstipendium oder die Förderung nach SGB III. Bildungsurlaub oder Bildungsfreistellung sind weitere Unterstützungsmaßnahmen, die in den meisten Bundesländern gesetzlich geregelt sind. Darüber hinaus können Kosten für berufliche Weiterbildung in einem gewissen Umfang steuerlich geltend gemacht werden.

(Maria Zöller)

Fußnoten

286 In der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) (vgl. Kapitel A6.1) werden die Ausbildung im Erziehungs- und Sozialwesen sowie die Ausbildung zum Heilpädagogen/zur Heilpädagogin dem Sektor Berufsausbildung zugeordnet (vgl. Statistische Ämter der Länder und des Bundes 2011, S. 24).

287 Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde für das Schaubild B4.3-1 die Kategorie „ohne Berufsangabe“ nicht berücksichtigt.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

Diese Information weitergeben

Diese Informationen weitergeben bei: Facebook Diese Informationen weitergeben bei: Twitter Diese Informationen weitergeben bei: MeinVZ

Social Bookmarks

Lesezeichen setzen bei: Google Lesezeichen setzen bei: Yahoo Lesezeichen setzen bei: Mr. Wong Lesezeichen setzen bei: Del.icio.us Lesezeichen setzen bei: Linkarena Lesezeichen setzen bei: Folkd Lesezeichen setzen bei: Yigg

Tools: