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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

B1.1 Beteiligung der Bevölkerung an berufsbezogener Weiterbildung

Weiterbildung hat in der politischen Diskussion einen hohen Stellenwert für den Aufbau und Erhalt von Qualifikationen und Kompetenzen einer alternden Erwerbsbevölkerung in Zeiten eines raschen Wandels der Arbeitswelt und ihrer Anforderungen (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, S. 135). Die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit „Employability“ der Bevölkerung ist eines der zentralen Ziele des europäischen Aktionsprogramms zum lebenslangen Lernen (Education and Training – ET 2020) (Europäische Kommission 2001, S. 9; Bundesinstitut für Berufsbildung 2009b, S. 3). Mit dem Adult Education Survey (AES) wurde eine umfangreiche Datengrundlage geschaffen, auf deren Basis differenzierte Analysen der Weiterbildungsbeteiligung nach Personengruppen, Berufsbezug, Lernformen und vielen weiteren Kriterien möglich sind . Die Beteiligung von Erwerbstätigen an beruflicher Weiterbildung kann anhand der Daten des Mikrozensus (MZ) dargestellt werden (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel B1.1.2).251

E Messung der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung im Adult Education Survey (AES) und in anderen Berichtssystemen

Der AES ist als Erhebung zur Erwachsenenbildung aufgrund einer Verordnung (EG) Nr. 452 / 2008 des Europäischen Parlaments und des Rates nunmehr verpflichtend für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Er ist die thematisch umfangreichste Erhebung zum lebenslangen Lernen. Die Piloterhebung zum AES wurde auf freiwilliger Basis in 29 Ländern zwischen 2006 und 2008 durchgeführt, die Regelerhebung soll ab 2012 regelmäßig alle 5 Jahre in den Mitgliedstaaten stattfinden.

In den beteiligten Ländern werden jeweils repräsentative Stichproben der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung zu ihren Lernaktivitäten in den letzten 12 Monaten befragt. Die Erfassung der Lernaktivitäten erfolgt nach der Classification of Learning Activities (CLA; Eurostat 2006) getrennt nach formaler Bildung, non-formaler Bildung und informellem Lernen (siehe unten). Zusätzlich werden Informationen zum soziodemografischen Hintergrund, zur Bildungsbiografie, zu den Themen und zu den Anbietern von Bildungsmaßnahmen, zu Weiterbildungsbarrieren, Teilnahmemotiven, Kostenübernahme, neuen Lernformen (E-Learning) und Kompetenzen im Bereich der PC-Kenntnisse und Fremdsprachen erfragt.

Die Erhebung erfolgt „gestützt“, d. h., es werden den Befragten verschiedene mögliche Maßnahmetypen beispielhaft genannt, um die Erinnerung an die Teilnahme anzuregen. Daher liegen die mit dem AES gemessenen Teilnahmequoten deutlich über denen anderer Erhebungen (z. B. dem Mikrozensus), in denen die Weiterbildungsteilnahme ungestützt erfragt wird und bei denen die Weiterbildungsteilnahme nur eine unter vielen Fragen zu anderen Themen ist. Der Berufsbezug der non-formalen Maßnahmen wird im AES über die Frage nach dem subjektiven Zweck der Bildungsteilnahme dargestellt, ob hauptsächlich aus beruflichen Gründen oder mehr aus privatem Interesse teilgenommen wurde. Weiter ausdifferenziert wird nach betrieblicher, individueller berufsbezogener und nicht berufsbezogener Weiterbildung (siehe unten).

Von 1979 bis 2007 wurde in Deutschland im dreijährigen Turnus das Berichtssystem Weiterbildung (BSW) erstellt. Hier erfolgte die Erhebung beruflicher Weiterbildung noch nach einem anderen Konzept, wonach berufliche und allgemeine Weiterbildung von vornherein in der Befragung getrennt wurden (vgl. für die entsprechende Zeitreihe und Erläuterungen zu methodischen Details BIBB-Datenreport 2010, Kapitel B1.1). In Deutschland soll der AES in Anknüpfung an diese Tradition jeweils zusätzlich zum fünfjährigen Turnus der europäischen Erhebung einmal dazwischen durchgeführt werden. Dies ist erstmalig mit dem AES 2010 geschehen. Befragt wurden 2007 und 2010 je etwa 7.000 Personen im Alter von 19 bis 64 (2007) bzw. 18 bis 64 (2010) Jahren.

Für eine differenzierte Bildungsberichterstattung ist es von Interesse, die Beteiligung an berufsbezogener von nicht berufsbezogener Weiterbildung zu trennen, um die Teilnahme an Lernaktivitäten mit beruflichem Kontext und Arbeitsplatzbezug separat beschreiben zu können. In der Tradition der deutschen Bildungsberichterstattung wurde lange Zeit nach allgemeiner und beruflicher Weiterbildung unterschieden, die im Berichtssystem Weiterbildung nach einer je eigenen Systematik abgefragt wurden (vgl. BIBB-Datenreport 2010, Kapitel B1.1). Diese Unterscheidung lässt sich mit der neuen Datengrundlage des AES nicht mehr in der gleichen Weise abbilden. Der AES unterscheidet sich vom BSW einerseits durch die Zuordnung der abgefragten Lernaktivitäten (formal – non-formal – informell) und andererseits durch die Abbildung des beruflichen Bezugs der Lernaktivität (vgl. für nähere Erläuterungen BIBB-Datenreport 2011, Kapitel B1.1.1 und von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 25 ff. und S. 70 ff.).

E Formale – non-formale – informelle Bildung

Unter die formale Bildung fallen alle sogenannten „regulären Bildungsgänge“, also Schulbesuch, duale Berufsausbildung, Studium, aber auch Lehrgänge der IHK, die zu einem anerkannten Abschluss führen (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 49). Non-formale Bildung sind demgegenüber Kurse, Seminare, Vorträge, Einzelunterricht am Arbeitsplatz oder in der Freizeit sowie Fernunterricht und E-Learning, die nicht unter die regulären Bildungsgänge fallen (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 20). Informelles Lernen sind schließlich alle Lernaktivitäten, die vom Individuum bewusst und zielgerichtet (intentional) unternommen werden und ohne institutionalisierte Lehrer-Lerner-Beziehungen stattfinden.

Im AES wird anhand der vorliegenden Informationen eine Dreigliederung der Weiterbildungsaktivitäten nach den Sektoren betriebliche, individuelle berufsbezogene und nicht berufsbezogene Weiterbildung vorgenommen, die erstmals mit den Daten von 2007 dargestellt wurde (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 75) und mit den Daten von 2010 mit einer leicht modifizierten Definition fortgeführt wurde (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011a, S. 35 ff.) .

E Betriebliche – individuelle berufsbezogene – nicht berufsbezogene Weiterbildung

Als betriebliche Weiterbildung gelten im deutschen AES Lernaktivitäten, die ganz oder überwiegend in der bezahlten Arbeitszeit stattfinden und / oder für die der Arbeitgeber mindestens einen Teil der Kosten getragen hat (z. B. Spanisch-Kurs für Mitarbeiter, die ins Ausland gehen sollen, während der Arbeitszeit).252 Als individuelle berufsbezogene Weiterbildung werden solche Lernaktivitäten eingeordnet, die nicht unter die betriebliche Weiterbildung fallen, aber von den Individuen „hauptsächlich aus beruflichen Gründen“ wahrgenommen wurden (z. B. Spanisch-Kurs in der Freizeit ohne relevante Kostenbeteiligung des Arbeitgebers, wenn der / die Teilnehmende damit einen beruflichen Zweck verbindet). Nicht berufsbezogene Weiterbildung sind solche Aktivitäten, die nicht betrieblich in o. g. Sinne sind und nach Auskunft des / der Befragten „mehr aus privatem Interesse“ belegt wurden (z. B. Spanisch-Kurs in der Freizeit, wenn der / die Teilnehmende dies aus privaten Gründen, z. B. Urlaub, lernt). Gemäß dieser Definition sind im AES 2010 59 % aller nonformalen Lernaktivitäten der betrieblichen Weiterbildung, 23 % der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung und 18 % der nicht berufsbezogenen Weiterbildung zuzuordnen (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011a, S. 38). Damit verschiebt sich im Vergleich zum BSW der Schwerpunkt hin zu im weitesten Sinne beruflichen Bildungsmaßnahmen (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 72).253

Im Kontext dieses Datenreports wird anhand der vorliegenden Informationen die Teilnahmequote an berufsbezogener Weiterbildung berichtet. Als berufsbezogene Weiterbildung werden hier die betriebliche und die individuelle berufsbezogene non-formale Bildung verstanden Schaubild B1.1-1. Diese Wahl des Begriffs „berufsbezogen“ soll deutlich machen, dass hier nunmehr ein anderer Ausschnitt des Lernens Erwachsener dargestellt wird als bei der beruflichen Weiterbildung nach BSW.

Unter dem Begriff „Weiterbildung“ werden in der Berichterstattung zum deutschen AES nunmehr alle Maßnahmen der non-formalen Bildung gefasst, also organisierte und didaktisierte Lernaktivitäten außerhalb regulärer Bildungsgänge (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 30). Die Annäherung an Weiterbildung als „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten Ausbildungsphase“ im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit (Deutscher Bildungsrat 1970) wird vor allem über die Wahl der Altersgruppe hergestellt (siehe unten). Damit wird ein Teil dessen, was traditionell mit dem Begriff der beruflichen Weiterbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes verbunden wird (z. B. Aufstiegsfortbildung, Umschulung), nicht mehr als „Weiterbildung“ dargestellt, weil diese Formen der beruflichen Bildung normalerweise in einem regulären Bildungsgang stattfinden (z. B. Meisterkurs, duale Berufsausbildung) und daher im AES unter die formale Bildung fallen. Auch weiterbildende Studiengänge sind in dieser Abgrenzung von Weiterbildung damit nicht mehr berücksichtigt. Andere Formen der beruflichen Weiterbildung gemäß Berufsbildungsgesetz (z. B. Anpassungsfortbildung) können hier mit gefasst sein, je nachdem, welcher Art der Bildungsgang ist.

Ein Hintergrund für diese Abgrenzung ist, dass es im AES schwierig ist, zwischen wiederaufgenommener formaler Bildung und formaler Erstausbildung zu unterscheiden, die ja auch erst später im Erwachsenenalter stattfinden kann. Da zudem die non-formalen Aktivitäten das Gros aller Weiterbildungsmaßnahmen darstellen und die quantitativen Effekte einer Einrechnung der formalen Bildung in die Teilnahmequoten für Weiterbildung gering sind (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011b, S. 210 ff.), erscheint die Beschränkung auf non-formale Bildung hier vertretbar (vgl. auch Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, S. 136 ff.).

Schaubild B1.1-1: Definition von berufsbezogener Weiterbildung für Daten des Adult Education Survey (AES)
Schaubild B1.1-1 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-1: Definition von berufsbezogener Weiterbildung für Daten des Adult Education Survey (AES)

Teilnahme an berufsbezogener Weiterbildung

Die Teilnahmequote ist der zentrale Indikator für die Beteiligung der erwerbsfähigen Bevölkerung an berufsbezogener Weiterbildung. In den folgenden Schaubildern werden die Teilnahmequoten jeweils für die 25- bis 64-jährige Bevölkerung ausgewiesen. Auch in der europäischen Berichterstattung und der internationalen Berichterstattung der OECD wird auf diese Altersgruppe Bezug genommen, mit dem Ziel, damit näherungsweise die Weiterbildungsaktivitäten und nicht die Erstausbildung zu erfassen.

E Teilnahmequote an berufsbezogener Weiterbildung

Die Teilnahmequote gibt den Anteil der Teilnehmer / -innen an allen befragten Personen wieder, die in den zurückliegenden 12 Monaten mindestens an einer Maßnahme teilgenommen haben, die der berufsbezogenen Weiterbildung im oben definierten Sinne zuzurechnen ist: Dies sind non-formale Bildungsmaßnahmen der betrieblichen oder individuellen berufsbezogenen Bildung.

Im Jahr 2007 nahmen insgesamt fast zwei Fünftel der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung mindestens an einer berufsbezogenen Weiterbildungsmaßnahme teil (39 %) Schaubild B1.1-2. Die Teilnahmequote war mit 42 % in den neuen Ländern höher als in den alten Ländern mit 38 %. Dabei lag die Teilnahmequote in den neuen Ländern sowohl in der betrieblichen Weiterbildung als auch in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung über der Beteiligung in den alten Ländern.

Das Niveau der Beteiligung ist in der betrieblichen Weiterbildung mit insgesamt 30 % Teilnahmequote deutlich höher als in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung (13 %): Der Zugang zu berufsbezogener Weiterbildung erfolgt also in vielen Fällen über den Betrieb. Damit dient ein großer Teil der berufsbezogenen Weiterbildung der Weiterqualifizierung bzw. Kompetenzerweiterung zur Deckung eines Bedarfs im aktuellen Arbeitszusammenhang und wird deshalb vom Betrieb gefördert. Dies impliziert jedoch auch, dass Erwerbstätige von vornherein deutlich größere Chancen haben, sich beruflich weiterzubilden, als Personen, die aktuell nicht erwerbstätig sind Schaubild B1.1-3.

Die Teilnahmequote im Sektor der nicht berufsbezogenen Weiterbildung lag 2010 deutschlandweit bei 10 % (2007: 9 %; eigene Berechnungen, ohne Schaubild) und ist damit im Gegensatz zur berufsbezogenen Weiterbildung leicht angestiegen. Ein Vergleich der Teilnahmequote in der allgemeinen Weiterbildung in weiter zurückliegenden Jahren ist aufgrund der unterschiedlichen Messkonzepte nicht möglich (für die Darstellung der Kategorien beruflicher Weiterbildung und allgemeiner Weiterbildung im BSW vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 36 und S. 39; zu den Themenprofilen der 3 Weiterbildungssektoren mit dem AES 2010 vgl. von Rosenbladt / Gnahs 2011, S. 127, Bilger / Gnahs 2011, S. 144 und Gnahs / Bilger 2011, S. 151).

Zum Jahr 2010 hin ging die Teilnahmequote an berufsbezogener Weiterbildung insgesamt in beiden Landesteilen zurück auf 36 %. Eine mögliche Erklärung für diesen Rückgang ist in der Wirtschaftskrise des Jahres 2009 zu suchen, auf das sich die Beteiligungsinformationen des AES 2010 hauptsächlich beziehen (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011a, S. 27 f.). Für diese Begründung spricht auch, dass sich der Rückgang in der betrieblichen Weiterbildung stärker auswirkt als in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung: Während die Teilnahmequote in der betrieblichen Weiterbildung bundesweit um 2 Prozentpunkte zurückging, betrug der Rückgang dort nur 1 Prozentpunkt. Auffällig ist, dass 2010 so gut wie keine Unterschiede in den Teilnahmequoten zwischen alten und neuen Ländern zu beobachten waren, d. h., in den neuen Ländern hat ein verhältnismäßig starker Rückgang der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung stattgefunden, und zwar um 5 Prozentpunkte in der betrieblichen Weiterbildung und um 3 Prozentpunkte in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung. Dies hat vermutlich mit der spezifischen wirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland und der dortigen Betriebe zu tun (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011a, S. 30).

Schaubild B1.1-2: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Regionen 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-2 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-2: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Regionen 2007 und 2010 (in %)

Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach Erwerbsstatus

Schaubild B1.1-3 zeigt die Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach Erwerbsstatus. Die höchste Beteiligungsquote in der betrieblichen Weiterbildung weisen aktuell Vollzeiterwerbstätige auf, von denen 2007 51 % und 2010 46 % in den 12 Monaten vor der Befragung wenigstens an einer Maßnahme der berufsbezogenen Weiterbildung teilgenommen hatten. In Teilzeit Erwerbstätige haben sich in beiden Jahren jeweils zu 40 % an berufsbezogener Weiterbildung beteiligt. Die Werte für Personen in Ausbildung sind aufgrund der Fallzahlen mit einer Unsicherheit behaftet, sodass der beobachtete Unterschied nicht qualitativ interpretierbar ist. Arbeitslose sind zu 22 % (2007) bzw. 21 % (2010) an berufsbezogener Weiterbildung beteiligt, sonstige Nichterwerbstätige (Hausfrauen / -männer, Rentner / -innen, Wehr- / Zivildienstleistende, Personen in Elternzeit und Sonstige) zu jeweils 7 %.

Die Niveauunterschiede der Beteiligung der einzelnen Erwerbsstatusgruppen zeigen sich in der betrieblichen Weiterbildung ähnlich wie in der berufsbezogenen Weiterbildung insgesamt. Dass Arbeitslose und sonstige Nichterwerbstätige auch vereinzelt an betrieblicher Weiterbildung teilgenommen haben, ist überwiegend der Tatsache geschuldet, dass hier der aktuelle Erwerbsstatus berichtet wird, die Weiterbildungsaktivitäten aber bis zu 12 Monate vorher und damit ggf. in Erwerbstätigkeit stattgefunden haben können. In der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung verschieben sich jedoch die Gewichte: Arbeitslose weisen hier 2010 die höchste Teilnahmequote auf (18 %). Die Teilnahmequote Vollzeiterwerbstätiger liegt in diesem Jahr mit 12 % unter der Quote der Teilzeiterwerbstätigen (15 %). 2007 war die Beteiligung Vollzeiterwerbstätiger, Teilzeiterwerbstätiger und Arbeitsloser an individueller berufsbezogener Weiterbildung hingegen annähernd gleich.254 Die Gruppe „sonstiger Nichterwerbstätiger“ erreicht in beiden Weiterbildungssektoren Beteiligungsquoten von ca. 4 %.

Schaubild B1.1-3: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Erwerbsstatus 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-3 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-3: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Erwerbsstatus 2007 und 2010 (in %)

Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach Geschlecht

Frauen beteiligen sich weniger an berufsbezogener Weiterbildung als Männer Schaubild B1.1-4. Dabei hat sich der Unterschied in der Teilnahme in den zurückliegenden Jahren stetig verringert, wenn man die Daten des BSW zur beruflichen Weiterbildung betrachtet (vgl. BIBB-Datenreport 2010, Kapitel B1.1).

Die Daten des AES zeigen zwischen 2007 und 2010 einerseits einen Rückgang des Unterschieds zwischen den Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung insgesamt von 9 auf 5 Prozentpunkte. Andererseits belegt die neue Differenzierung zwischen betrieblicher und individueller berufsbezogener Weiterbildung, dass die unterschiedliche Beteiligung von Männern und Frauen auf eine unterschiedliche Teilnahme in der betrieblichen Weiterbildung zurückgeht; dagegen lagen schon 2007 Frauen und Männer in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung gleichauf, 2010 nahmen mehr Frauen als Männer an individueller berufsbezogener Weiterbildung teil.

Der entscheidende Faktor für die Möglichkeit zur Teilnahme an betrieblicher Weiterbildung liegt in der Erwerbstätigkeit. Vergleicht man die Weiterbildungsteilnahme nur von vollzeiterwerbstätigen Frauen und Männern, so liegt die Teilnahmequote von Frauen an betrieblicher Weiterbildung mit 40 % über der Teilnahmequote der Männer (39 %; eigene Berechnungen mit Daten des AES 2010, ohne Schaubild). Die insgesamt geringere Teilnahmequote der Frauen an berufsbezogener Weiterbildung ist also vermittelt über den Unterschied in der Erwerbsbeteiligung (in multivariaten Analysen verschwindet der Geschlechtseffekt, wenn der Erwerbsstatus kontrolliert wird, vgl. Kuwan / Eckert / Wieck 2008, S. 165). Die unterschiedliche Weiterbildungsbeteiligung von Frauen und Männern hängt damit auch stark von der familiären Situation ab (vgl. Deutsches Institut für Erwachsenenbildung 2008, S. 35).

Schaubild B1.1-4: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Geschlecht 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-4 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-4: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Geschlecht 2007 und 2010 (in %)

Unterschiede in der Beteiligung in berufsbezogener Weiterbildung nach Altersgruppen

Wie auch mit Daten des BSW für die berufliche Weiterbildung gezeigt wurde, sind die 35- bis 49-Jährigen die weiterbildungsaktivste Altersgruppe; dies gilt auch für die hier dargestellte berufsbezogene Weiterbildung Schaubild B1.1-5. Während das Gesamtniveau der Beteiligung von 2007 auf 2010 sinkt, zeigen sich jedoch 2 besondere altersgruppenspezifische Entwicklungen: Die Teilnahmequote der 25- bis 34-Jährigen sinkt deutlich stärker ab als die der 35- bis 49-Jährigen, während die Teilnahmequote der ab 50-Jährigen entgegen dem Gesamttrend um 1 Prozentpunkt ansteigt. In den Einzelsektoren betriebliche und individuelle berufsbezogene Weiterbildung äußert sich diese Entwicklung als Stabilität der Teilnahmequote zwischen den Beobachtungszeitpunkten.255 Dagegen sinken die Teilnahmequoten der beiden anderen Altersgruppen in der betrieblichen Weiterbildung ab.

Insgesamt ist die Weiterbildungsbeteiligung der Älteren, vor allem der Altersgruppen ab 55 Jahren, zwischen 2007 und 2010 stark gestiegen, betrachtet man die gesamte Weiterbildung unter Einschluss der nicht berufsbezogenen Weiterbildung (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2011a, S. 64).

Schaubild B1.1-5: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Altersgruppen 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-5 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-5: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Altersgruppen 2007 und 2010 (in %)

Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach Migrationshintergrund

Migrantinnen und Migranten sind eine wichtige Zielgruppe der Bildungspolitik, was auch durch den Themenschwerpunkt im nationalen Bildungsbericht 2006 deutlich wurde (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2006). Allerdings ist die Datengrundlage zur Beteiligung an Weiterbildung noch unzureichend; die Aussagekraft der Daten der weiterbildungsspezifischen Berichtssysteme BSW und AES ist dadurch begrenzt, dass nur Migrantinnen und Migranten befragt wurden, die an einem Interview in deutscher Sprache teilnehmen konnten (vgl. Bilger / Hartmann 2011, S. 97).

E Definition des Migrationshintergrundes

Die Einteilung der Befragten nach Migrationshintergrund erfolgt im AES 2010 anhand der Kriterien Staatsangehörigkeit und Muttersprache. Deutsche Staatsbürger mit deutscher Muttersprache werden als Deutsche ohne Migrationshintergrund,256 deutsche Staatsbürger mit nicht deutscher Muttersprache als Deutsche mit Migrationshintergrund und ausländische Staatsbürger als Ausländer bezeichnet.

In der publizierten Auswertung des AES 2007 wurde eine andere Einteilung nach Staatsangehörigkeit und Herkunftsland vorgenommen (vgl. TNS Infratest Sozialforschung 2007); die hier dargestellten Auswertungen benutzen für beide Erhebungsjahre einheitlich die AES-Definition von 2010.

Schaubild B1.1-6 zeigt die Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund und Ausländern / Ausländerinnen im Vergleich. Die Befunde machen deutlich, dass die Teilnahmequote an berufsbezogener Weiterbildung bei den Ausländern niedriger liegt als bei den Deutschen, wobei die Deutschen ohne Migrationshintergrund wiederum eine sehr viel höhere Teilnahmequote aufweisen als die Deutschen mit Migrationshintergrund. Zwischen den Jahren 2007 und 2010 zeigt sich in der betrieblichen Weiterbildung ein leichter Rückgang des Gesamtniveaus, aber keine deutlichen Verschiebungen zwischen den Betrachtungsgruppen. In der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung liegt die Teilnahmequote der Ausländer / -innen 1 Prozentpunkt über der der Deutschen mit Migrationshintergrund; hier haben sich die Beteiligungsquoten zwischen den Vergleichsgruppen im Jahr 2010 der Tendenz nach angenähert.257

Schaubild B1.1-6: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Migrationshintergrund 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-6 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-6: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Migrationshintergrund 2007 und 2010 (in %)

Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach Schulabschluss

Neben der Erwerbssituation ist der Schulabschluss einer Person einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Teilnahme an Weiterbildung (vgl. Kuwan / Eckert / Wieck 2008, S. 165): Je höher der Schulabschluss einer Person, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch an Weiterbildung beteiligt. Dieses Bild zeigt sich auch für die berufsbezogene Weiterbildung mit den aktuellen Daten des AES Schaubild B1.1-7.

E Kategorisierung der Schulabschlüsse

Die Bildungsabschlüsse werden im AES in 3 Kategorien unterteilt. Schulabschlüsse, die noch nach DDR-Recht erworben wurden, werden entsprechend berücksichtigt. Gibt eine Befragungsperson an, sie hätte keinen Abschluss, einen POS-8.-Klasse-Abschluss oder einen Volksschul- oder Hauptschulabschluss, wird sie der Kategorie niedriger Schulabschluss zugewiesen. Unter die Kategorie mittlerer Schulabschluss fallen alle Personen, die angeben, die mittlere Reife oder einen POS-10.-Klasse-Abschluss zu haben. Abitur und ein EOS-12.-Klasse-Abschluss werden unter hohem Schulabschluss zusammengefasst.

Im Vergleich zwischen 2007 und 2010 lassen sich leichte Niveauunterschiede für alle Sektoren der Weiterbildung beobachten; die Teilnahmequoten liegen 2010 tendenziell unter denen von 2007. Ansonsten ist jeweils ein deutlicher Abstand zwischen den niedrigsten Teilnahmequoten der Personen mit niedriger Schulbildung zu solchen mit mittlerer und von dort wieder zu Personen mit Abitur, Fachhochschulreife oder einem gleichwertigen Abschluss gegeben. Dabei lassen sich Unterschiede in der Entwicklung der Sektoren betriebliche und individuelle berufsbezogene Weiterbildung beobachten: Während Personen mit niedriger Schulbildung gegenüber den Personen mit hoher Schulbildung in der individuellen beruflichen Weiterbildung aufgeholt haben (Unterschied zwischen den Teilnahmequoten 2010: 10 Prozentpunkte, 2007: 16 Prozentpunkte), haben sich in der betrieblichen Weiterbildung die Weiterbildungsbedingungen für Personen mit niedriger Schulbildung relativ zu solchen mit hoher Schulbildung tendenziell verschlechtert; der Abstand der Teilnahmequoten beträgt 2010 24 Prozentpunkte, 2007 waren es noch 23 Prozentpunkte.

Unterschiede in der Beteiligung an berufsbezogener Weiterbildung nach beruflichem Abschluss

Ähnlich wie beim Schulabschluss unterscheiden sich die Teilnahmequoten auch nach dem höchsten beruflichen Abschluss. Hier schlägt sich der Umstand nieder, dass in Deutschland generell ein enger Zusammenhang zwischen allgemeinen und beruflichen Bildungsabschlüssen besteht. Schaubild B1.1-8 illustriert, wie mit zunehmender Qualifikation die Teilnahmequote steigt. Zwischen 2007 und 2010 lassen sich gemäß dem allgemeinen Trend für alle Berufsabschlüsse leicht rückläufige Teilnahmequoten beobachten, mit einer Ausnahme: 2010 nahmen mit 10 % relativ etwas mehr Personen ohne Berufsausbildung als 2007 an individueller berufsbezogener Weiterbildung teil.258 Auffällig ist weiterhin, dass die hohen Qualifikationsgruppen (Personen mit [Fach-] Hochschulabschluss, Meister oder Fachschulabschluss) vor allem in der betrieblichen Weiterbildung weniger von Rückgängen betroffen sind (die Teilnahmequote sinkt um 1 bzw. 2 Prozentpunkte) als die Absolvierenden einer betrieblichen Lehre oder Ausbildung an einer Berufsfachschule. Der Tendenz nach zeigt sich hier derselbe Effekt wie beim Schulabschluss, dass die Schere zwischen Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und Hochqualifizierten mit (Fach-)Hochschulabschluss in der betrieblichen Weiterbildung aufgeht (Abstand der Teilnahmequoten 2007: 31 Prozentpunkte; 2010: 33 Prozentpunkte), während sich die Quoten in der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung annähern (Abstand der Teilnahmequoten 2007: 17 Prozentpunkte; 2010: 12 Prozentpunkte).

Zusammenfassend lässt sich für die Teilnahme an non-formaler berufsbezogener Weiterbildung festhalten, dass die Teilnahmequoten insgesamt und betrachtet für die meisten hier genannten Teilgruppen zwischen 2007 und 2010 leicht zurückgegangen sind. Dabei war die Beteiligung an der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung stabiler als in der betrieblichen Weiterbildung, die stärker von konjunkturellen Einflüssen bestimmt wird. Die festgestellten gruppenspezifischen Unterschiede entsprechen den bekannten Mustern sozialer Ungleichheit in der Weiterbildungsbeteiligung, wobei in der Entwicklung zwischen der betrieblichen und der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung teilweise Unterschiede bestehen.

Schaubild B1.1-7: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Schulabschluss 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-7 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-7: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach Schulabschluss 2007 und 2010 (in %)

Schaubild B1.1-8: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach beruflichem Abschluss 2007 und 2010 (in %)
Schaubild B1.1-8 (barrierefrei)


Schaubild B1.1-8: Teilnahmequoten an berufsbezogener Weiterbildung nach beruflichem Abschluss 2007 und 2010 (in %)

Informelle berufsbezogene Weiterbildung

In den letzten Jahren hat sich die Diskussion um informelles Lernen intensiviert. Informelles Lernen gilt als passende Antwort auf den „schnellen Wandel von Arbeitsanforderungen in wissensbasierten Tätigkeiten, der allein mit berufsorientierten Erstausbildungskonzepten oder formalen Bildungsinterventionen nicht zu bewältigen ist“ (Severing 2010, S. 149). In Zeiten stagnierender Teilnahmequoten an organisierter Weiterbildung wird dem informellen Lernen kompensatorische Funktion zugesprochen verbunden mit der „Hoffnung, [das informelle Lernen] könne nachhaltig zur sozialen Integration und zur Verständigung in einer kulturell diversifizierten Gesellschaft beitragen“ (Brödel 2008, S. 116).

In der Definition des AES gilt als informelles Lernen „intentionales „Selbstlernen“ außerhalb von institutionalisierten Lehrer-Schüler-Beziehungen“ (von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 55, siehe auch Erläuterung). Beispiele sind Lesen von Büchern / Fachzeitschriften, gezielte Nutzung von elektronischen Medien, Führungen z. B. in Museen, Nutzung von Lernzentren oder Lernen von Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen (von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 56).

In den letzten Jahren gab es unterschiedliche Konzepte zur Erfassung des informellen Lernens im letzten BSW 2007, im AES 2007 sowie im AES 2010. Unterschiede der Erhebungsinstrumente bestanden u. a. im Ausmaß der Unterstützung der Erinnerung (z. B. durch Nennung der oben genannten Beispiele) sowie in der Möglichkeit der Differenzierung des informellen Lernens nach berufsbezogen und nicht berufsbezogen. Daher sind über die letzten Jahre keine Trendaussagen möglich (zum Vergleich zwischen BSW 2007 und AES 2007 vgl. BIBB-Datenreport 2010, Kapitel B1.1; zum Vergleich zwischen AES 2007 und AES 2010 vgl. Kuwan / Seidel 2011, S. 221 f.).

Während im AES 2007 eine gestützte Fragetechnik verwendet wurde, hat man 2010 darauf verzichtet, dafür aber eine Unterscheidung zwischen informellem Lernen aus beruflichen Gründen und aus persönlichem Interesse eingeführt. Die Teilnahmequote am informellen Lernen insgesamt liegt im AES 2010 mit 25 % aller 25- bis 64-Jährigen weit unter der des Jahres 2007 (52 % derselben Altersgruppe, eigene Berechnungen). Nach den Daten des AES 2010 erfolgt informelles Lernen etwa zu gleichen Teilen aus beruflichen Gründen wie aus privatem Interesse und in etwa drei Fünftel der Fälle in der Freizeit, in zwei Fünftel der Fälle in der Arbeitszeit (vgl. Kuwan / Seidel 2011, S. 227; für detailliertere Auswertungen siehe ebenda, S. 222 ff.).

Für ein vollständiges Bild der berufsbezogenen Bildungsaktivitäten Erwachsener ist der Einbezug des informellen Lernens in Zukunft unverzichtbar; Trendaussagen werden sich jedoch erst nach Entwicklung einer über die Jahre kontinuierlichen Datengrundlage treffen lassen.

(Elisabeth Reichart, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung)

Fußnoten

251 Vorbehaltlich der Verfügbarkeit der MZ-Daten werden diese Analysen in einem 2-jährigen Turnus durchgeführt. Für den BIBB-Datenreport 2013 ist dementsprechend eine Aktualisierung der Ergebnisse auf Basis des MZ 2010 geplant.

252 Im AES 2007 ist das Zusatzkriterium für die Abgrenzung der betrieblichen Weiterbildung nicht die betriebliche Finanzierung, sondern die betriebliche Anordnung der Maßnahme (vgl. von Rosenbladt / Bilger 2008, S. 74 f.). Die in den folgenden Schaubildern dargestellten Werte nutzen die jeweils jahresspezifische Definition, da eine einheitliche Berechnung nach der Definition von 2010 aufgrund von Unterschieden in der Erhebungstechnik nicht möglich ist.

253 Das Beispiel „Spanisch-Kurs“ wurde bewusst gewählt, um die Wirkung der neuen Definitionskriterien zu zeigen. Wie bei jeder Definition gibt es auch hier Unschärfebereiche (z. B. Bildungsurlaub, vgl. von Rosenbladt / Gnahs 2011, S. 125 f.). Zudem muss beachtet werden, dass die Teilnahmequote an berufsbezogener Weiterbildung möglicherweise überschätzt wird, weil die Individuen bei Unsicherheit aus Gründen sozialer Erwünschtheit vermutlich eher einen beruflichen Zweck angeben.

254 Der Stundenumfang von Maßnahmen der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung liegt jedoch bei Arbeitslosen deutlich über dem Erwerbstätiger (vgl. Bilger / Gnahs 2011, S. 142).

255 Die Unterschiede sind durch Rundungseffekte bedingt.

256 Dies gilt auch dann, wenn neben dem Deutschen eine zweite Sprache als Muttersprache gesprochen wird (vgl. Bilger / Hartmann 2011, S. 97).

257 Bei der Interpretation der Werte für Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer / -innen sind die geringen Fallzahlen zu beachten Schaubild B1.1.6. Die berichteten Prozentwerte sind daher nur als Näherungen zu verstehen.

258 Aufgrund der geringen Fallzahl zeigt diese Zahl eher eine Tendenz als einen genauen Wert an.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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