Sie befinden sich hier:

 

DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2011

C3.1 Unterschiede in den Lernkulturen

Die Schaffung von mehr Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen hat das Ziel, dass die an Bildung beteiligten Akteure besser über ihre Bildungsangebote und -leistungen kommunizieren können. Für mehr Durchlässigkeit kann dann gesorgt werden, wenn die an Bildung beteiligten Akteure verstehen, was die konkrete Leistung und das konkrete Angebot anderer Bildungsbereiche bedeutet.

Der Übergang von einem beruflichen Aus- und Weiterbildungsgang in einen hochschulischen Bildungsgang ist für die Betroffenen im Allgemeinen mit einem Wandel der Lernkultur verbunden. Während in der Berufsbildung eine problem- und kompetenzorientierte Lernkultur im Vordergrund steht, ist die Ausbildung an den Universitäten und Hochschulen in erster Linie fach- und inhaltsorientiert. Erst in den letzten Jahren wandeln sich die Lernkulturen und nähern sich an, beispielsweise durch eine an der Arbeitswelt orientierten Hochschullehre oder durch die Schaffung von wissensintensiven Berufsprofilen in der beruflichen Bildung. Offen ist gegenwärtig, inwieweit die Universitäten und Hochschulen auf breiter Ebene bereit sind, sich auf die beruflich Qualifizierten einzulassen und zielgruppenspezifische Angebote und Unterstützungen zu entwickeln und anzubieten. Dieser Sachverhalt gewinnt vor dem Hintergrund einer zunehmenden Ausdifferenzierung in der Ausrichtung der Universitäten und Hochschulen durch die Einführung umfangreicher Bachelorund Masterstudiengänge an Bedeutung.

Eine Annäherung der Bildungsbereiche und eine bessere Verständigung zwischen Hochschulen und Berufsbildung können in Zukunft durch die gemeinsame Ausrichtung an der Leitidee der Kompetenzorientierung gelingen. Mit der Erprobung des DQR liegen auch für den Hochschulbereich entsprechende Vorschläge vor. In der Berufsbildung liegen für den berufsschulischen Teil der dualen Berufsausbildung mit den Lernfeldern bereits seit Ende der 1990er- Jahre kompetenzorientierte Curricula vor. Mit den kompetenzorientiert strukturierten Ausbildungsbausteinen und dem vorliegenden Konzept zur Gestaltung kompetenzbasierter Ausbildungsordnungen hat das BIBB Ideen und Instrumente vorgelegt, mit denen das System der staatlich anerkannten Aus- und Fortbildungsberufe weiterentwickelt werden kann. Eine verstärkte Kompetenz- und Lernergebnisorientierung bei der Vermittlung und Dokumentation in den unterschiedlichen Bildungsbereichen kann dazu beitragen, die unterschiedlichen Lernkulturen in den Bildungsbereichen einander anzunähern.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2011 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2011).

Diese Information weitergeben

Diese Informationen weitergeben bei: Facebook Diese Informationen weitergeben bei: Twitter Diese Informationen weitergeben bei: MeinVZ

Social Bookmarks

Lesezeichen setzen bei: Google Lesezeichen setzen bei: Yahoo Lesezeichen setzen bei: Mr. Wong Lesezeichen setzen bei: Del.icio.us Lesezeichen setzen bei: Linkarena Lesezeichen setzen bei: Folkd Lesezeichen setzen bei: Yigg

Tools: