Um die Veränderungen im Ausbildungsgeschehen richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, die demografischen Entwicklungen im Feld zu kennen. Im Folgenden wird die demografische Entwicklung der 15- bis 24-Jährigen dargestellt.181 Das Jahr 2005 dient als Referenzjahr, da in diesem Jahr der demografische Umbruch in der Gruppe der Schulabgänger stattgefunden hat. Tabelle A7.2-1 zeigt, dass die Anzahl sowie der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung seit 2005 kontinuierlich abnimmt; zugleich wächst der Anteil der über 20-Jährigen an der Gesellschaft.
Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (9,8 % der 15- bis 19-Jährigen, 11,3 % der 20- bis 24-Jährigen) bleibt trotz der demografischen Veränderungen ungefähr konstant. Betrachtet man statt des Merkmals „ausländische Staatsangehörigkeit“ jedoch den „Migrationshintergrund“182 – wie es beim Mikrozensus möglich ist – so zeigt sich eine gegenteilige Entwicklung: Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Altersklasse der 20- bis 24-Jährigen beträgt 23 % und bei den 15- bis 19-Jährigen 25 %. Bei den Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren haben sogar 32 % einen Migrationshintergrund. Dies wird in späteren Jahren zu einem Anstieg des Anteils der Jugendlichen mit Migrationshintergrund führen.
In den neuen Ländern einschließlich Berlin183 schreitet der demografische Wandel seit 2005 deutlich schneller voran Tabelle A7.2-2. In der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen zeigen sich deutliche Rückgänge: Die Zahl hat sich fast halbiert, während die Zahl der Jugendlichen unter 20 Jahren in den alten Ländern kaum gesunken ist.
Einen Einblick in die zukünftige demografische Entwicklung bietet Tabelle A7.2-3 184. An den Daten ist abzulesen, dass sich die absolute Zahl und der relative Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung bis 2030 kontinuierlich verringern werden. Diese Entwicklung wird sich auch auf die Zahl der Abgänger / -innen aus allgemeinbildenden Schulen – und damit auf die Nachfrage nach Qualifizierungsangeboten – auswirken (vgl. Tabelle A2-2 Internet).
(Regina Dionisius, Nicole Lissek, Friedel Schier)