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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

E2 Mobilität

Das Programm für lebenslanges Lernen (PLL) unterstützt die bildungspolitischen Ziele der Europäischen Union. Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim BIBB ist im Rahmen des PLL verantwortlich für die Durchführung des Berufsbildungsprogramms LEONARDO DA VINCI und des Programms GRUNDTVIG im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung. Zentrales Instrument des PLL ist die Projektförderung. LEONARDO DA VINCI fördert u. a. Mobilitätsprojekte, die Auslandsaufenthalte zu Lernzwecken von jungen Erwachsenen in der Ausbildung von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen und des Bildungspersonals ermöglichen, sowie Innovationstransferprojekte und Partnerschaften.

Auslandsaufenthalte – insbesondere langfristige – bieten eine hervorragende Möglichkeit, internationale Berufskompetenz zu erwerben. Fremdsprachenkenntnisse, internationale Fachkenntnisse sowie interkulturelle Kenntnisse sind wichtige Bausteine einer international zukunftsfähigen Qualifizierung.

Im Jahr 2011 wurden über 16.800 Stipendiatinnen und Stipendiaten in 700 Projekten gefördert Tabelle E2-1. Damit setzt sich der starke Anstieg der beantragten und bewilligten Lernaufenthalte auch im Jahr 2011 weiter fort. Die Teilnehmerzahl im Bereich der Erstausbildung hat sich von 2006 bis 2011 verdoppelt Schaubild E2-1. Dieser deutliche Anstieg geht u. a. auf die nationale Kofinanzierung von Mobilitätsprojekten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zurück. Das europäische Mobilitätsbudget wurde im Jahr 2011 im Rahmen der Initiative LEO Plus um 1,4 Mio. E nationaler Fördermittel aufgestockt, wodurch mehr als 1.900 Auszubildende eine nationale Kofinanzierung erhielten.

Insbesondere für Personen in der beruflichen Erstausbildung und für das Berufsbildungspersonal stehen im Rahmen der Aktion LEONARDO DA VINCI Mobilität unterschiedliche, auf die Erfahrung der Betriebe und Bildungseinrichtungen sowie den Bedarf der Teilnehmenden abgestimmte Projekttypen zur Verfügung.

Als Einstieg in eine europäische Öffnung der Ausbildung konnten ausbildende Betriebe und Einrichtungen sogenannte „Kleine Projekte“ für maximal 3 Auszubildende oder Fachkräfte der beruflichen Bildung nutzen. „Kleine Projekte“ sind nicht an die europäische Antragsfrist gebunden und können fortlaufend und mit reduziertem Aufwand beantragt werden. Um auch einzelnen Auszubildenden einen Lernaufenthalt im Ausland zu ermöglichen, ohne dass der Ausbildungsbetrieb bzw. die Ausbildungseinrichtung sich als Projektträger engagiert, stehen sogenannte „Poolprojekte“ zur Verfügung. Diese werden von Kammern, Bildungsträgern oder berufsbildenden Schulen angeboten und vergeben individuelle Stipendien. 2011 standen rund 2.600 Stipendien für Auszubildende, Arbeitnehmer/-innen mit abgeschlossener Berufsausbildung und Fachkräfte der Berufsbildung zur Verfügung. Für erfahrene Projektträger, die bereits erfolgreich Mobilitätsprojekte durchgeführt haben und die Projektförderung mit einer strategisch angelegten Internationalisierung verbinden, wurde im Jahr 2009 die Möglichkeit des LEONARDO-DA-VINCI-Mobilitätszertifikats geschaffen. Hier wurde eine bis zu vierjährige Förderperspektive eingeführt, die u. a. vereinfachte Antragsund Berichtsverfahren ermöglicht. Seit Beginn der Einführung im Jahr 2009 wurden über 130 Mobilitätszertifikate vergeben.

Eine von der Nationalen Agentur Bildung für Europa im Jahr 2011 veröffentlichte Studie mit dem Titel „Verdeckte Mobilität in der beruflichen Bildung“ (vgl. Friedrich/Körbel 2011)343 hat erstmalig erfasst, wie viele Auszubildende und Berufsfachschüler/ -innen in Deutschland im Rahmen ihrer Ausbildung einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Bislang lagen nur die Zahlen der Teilnehmenden in der Aktion LEONARDO DA VINCI Mobilität und den bilateralen Austauschprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vor. Unbekannt war bisher die Zahl der jungen Menschen, die ihren Auslandsaufenthalt im Rahmen anderer Programme oder privat finanziert absolvieren. In den Jahren 2007 bis 2009 haben durchschnittlich 23.500 Personen in beruflicher Erstausbildung einen Lernaufenthalt im Ausland realisiert. Daraus ergibt sich, dass 3 % der Personen in beruflicher Erstausbildung einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren. Die Studie gibt darüber hinaus Aufschluss über die Struktur der grenzüberschreitenden Mobilität zu Lernzwecken und zum Nutzen der Mobilität für die Teilnehmenden und Betriebe.

(Berthold Hübers)

Tabelle E2-1: Mobilitätsförderung 2011 im Rahmen des Programms LEONARDO DA VINCI
Tabelle E2-1 (barrierefrei)


Tabelle E2-1: Mobilitätsförderung 2011 im Rahmen des Programms LEONARDO DA VINCI

Schaubild E2-1: LEONARDO DA VINCI Mobilität 1995–2011 – Teilnehmer/-innen Erstausbildung
Schaubild E2-1 (barrierefrei)


Schaubild E2-1: LEONARDO DA VINCI Mobilität 1995–2011 – Teilnehmer/-innen Erstausbildung

Fußnoten

343 Die Studie ist auf der Internetseite der Nationalen Agentur beim BIBB veröffentlicht. Siehe http://www.na-bibb.de/service/publikationen/detailansicht.html?tt_products%5BbackPID%5D=82&tt_products%5Bproduct%5D=49&cHash=3d1eef2bbc0d51b2a02075134e55d915.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2012 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2012).

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