Betriebliche Weiterbildung ist ein wichtiger Teil des lebenslangen Lernens und von großer Relevanz für Individuen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Oftmals wird der betrieblichen Weiterbildung eine wachsende Bedeutung in öffentlichen Diskussionen und Fachdebatten zugesprochen. Die Weiterbildungsinvestitionen von Betrieben liegen schätzungsweise bei ca. 30 % der nationalen Gesamtausgaben für Weiterbildung in Deutschland (Beicht/Berger/ Moraal 2005, S. 264).
Neben den Erhebungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Kapitel B1.1 sind in Deutschland die CVTSStudien Kapitel B1.2 die wichtigsten Informationsquellen zu betrieblicher Weiterbildung. Die Angaben über den Anteil der weiterbildenden Betriebe an allen Betrieben unterscheiden sich zwischen diesen 3 Erhebungen beträchtlich. Während das IAB auf 43 % für 2005 kommt und CVTS für 2005 69 % nennt, gibt das IW 84 % für 2007 an. Diese breite Spanne an Prozentwerten hat eine Reihe methodischer Ursachen (Käpplinger 2007, S. 1 ff.). So gibt es unter anderem Unterschiede in den Definitionen (enges vs. weites Verständnis von Weiterbildung), Referenzzeitpunkten (Jahr vs. Halbjahr), Samplestrukturen (alle Branchen/Betriebsgrößen vs. bestimmte Branchen/Unternehmen mit 10 und mehr Beschäftigten) und Fragebögen (Mehrthemen- vs. Einzelthemenbefragung). Wenngleich der direkte Vergleich der Quoten und Studien schwerfällt, bieten diese doch an vielen Stellen wichtige komplementäre Informationen. Beispielsweise ermöglicht allein CVTS den europäischen Vergleich, und das IAB-Betriebspanel liefert viele Informationen über die Weiterbildungsbeteiligung je nach Qualifikationsstruktur der Beschäftigten. Insofern sind die Unterschiede zwischen den Befragungen zwar zunächst verwirrend, zugleich aber auch erhellend.