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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2011

D1 Bundes- und Länderprogramme zur Förderung der Berufsausbildung

Bund, Länder und Europäische Union fördern die Schaffung und Sicherung zusätzlicher Ausbildungsplätze, die Ausbildungsfähigkeit und den Übergang von jungen Menschen in die berufliche Ausbildung sowie die Leistungsfähigkeit des Berufsbildungssystems durch eine Vielzahl von Förderprogrammen. Der Begriff „Förderprogramm“ wird dabei analog zum Haushaltsrecht des Bundes und der Länder verwendet. Demnach wird unter einem Förderprogramm eine Regelung verstanden, auf deren Grundlage finanzielle Leistungen an Stellen außerhalb der Bundes- bzw. Landesverwaltung zur Erfüllung bestimmter Zwecke bzw. übergeordneter Ziele erbracht werden.269

Befragung zur Förderung der Berufsausbildung

Zur Erfassung und Dokumentation der Förderprogramme wurde im November und Dezember 2010 von Wolters Kluwer Deutschland im Auftrag des BIBB eine schriftliche Befragung der zuständigen Bundes- und Landesministerien bzw. -behörden durchgeführt.

Basierend auf einer begleitenden Auswertung der Förderdatenbank des Bundes im Internet270 sowie den Ergebnissen der Befragung zur Förderung der Berufsausbildung im Jahr 2009271 wurden insgesamt 183 Fragebögen an 75 Adressaten ausgesandt. Die Beteiligung der Fördergeber war ausgesprochen positiv. Die Rücklaufquote betrug – bezogen auf die Zahl der Fragebögen – insgesamt rund 74 %.272

Folgende Merkmale wurden im Rahmen der Befragung erhoben:

  • Programmtitel,
  • zuständiges Ministerium,
  • zuständige Antrags- bzw. Bewilligungsstelle,
  • Fördergegenstand,
  • Förderberechtigte,
  • Art und Höhe der Förderung,
  • Art und Anzahl der Förderfälle,
  • Mittelvolumen und -herkunft,
  • Programmlaufzeit,
  • Rechtsgrundlage.

Ziele und Zielgruppen der Förderung

Öffentliche Förderprogramme verfolgen das Ziel, Anreize zur Verwirklichung wirtschaftlich und sozial erwünschter Vorhaben zu bieten, die ohne finanzielle Unterstützung nicht bzw. nicht im gewünschten Umfang oder zum gewünschten Zeitpunkt durchgeführt würden. Die Förderung im Bereich der Berufsausbildung konzentriert sich daher auf spezifische Themen und Akteure des Berufsbildungssystems. Im Rahmen der Dokumentation wurden folgende Schwerpunkte identifiziert:

  • die Schaffung und Sicherung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze,
  • die Stärkung der Verbundausbildung,
  • die Förderung benachteiligter und behinderter Jugendlicher,
  • die Vermittlung von Auszubildenden aus Insolvenzbetrieben in Anschlussausbildungen,
  • die Vermittlung von Altbewerber / -innen und Ausbildungsabbrecher / -innen,
  • die Mitfinanzierung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten und -lehrgänge,
  • die Mitfinanzierung außerbetrieblicher Ausbildungsangebote,
  • die Stärkung der Ausbildungsberatung und -akquise,
  • die Förderung der Berufsorientierung und -vorbereitung,
  • die Vermittlung von Zusatzqualifikationen für Auszubildende,
  • die Förderung transnationaler Ausbildung sowie
  • die Förderung von Modellprojekten und innovativen Vorhaben zur Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems.

Im Rahmen der Berufsausbildungsförderung werden fast ausschließlich Zuschüsse vergeben. Begünstigte sind in erster Linie ausbildende Betriebe sowie Maßnahme- bzw. Projektträger im Bereich der Berufsausbildung. In geringem Umfang werden über die Förderbanken der Länder auch Darlehen zur Schaffung und Sicherung zusätzlicher Ausbildungsplätze an Unternehmen vergeben.

Förderschwerpunkte und -voraussetzungen sind zwischen Bund und Ländern sowie von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausgestaltet. 

Eine vollständige Dokumentation der Bundes- und Länderprogramme zur Förderung der Berufsausbildung und ergänzende tabellarische Übersichten können hier abgerufen werden:

Dokumentation der Bundes- und Länderprogramme zur Förderung der Berufsausbildung in Deutschland
(Datei-Größe: 0,1 MB)

Tabelle D1-1 Internet: Zusammenfassende Darstellung der Bundes- und Länderprogramme und Fördermittel
(Datei-Größe: 0,12 MB)

Tabelle D1-2 Internet: Bundes- und Länderprogramme zur Förderung der Berufsausbildung - Förderfälle und Fördermittel
(Datei-Größe: 0,38 MB)

Tabelle D1-3 Internet: Bundes- und Länderprogramme zur Förderung der Berufsausbildung - Basisinformationen
(Datei-Größe: 0,27 MB)

(Martin Nospickel, Wolters Kluwer Deutschland)

Fußnoten

269 Vgl. § 23 Bundeshaushaltsordnung (BHO) i. V. m. VV § 23 BHO. Es muss sich um Zuwendungen zur Deckung von Ausgaben des Empfängers für einzelne abgegrenzte Vorhaben (Projektförderung) handeln. Nicht berücksichtigt werden demnach Zuwendungen zur Deckung der gesamten Ausgaben oder eines nicht abgegrenzten Teils der Ausgaben des Zuwendungsempfängers (institutionelle Förderung), Sachleistungen, Transferleistungen sowie öffentliche Aufträge. In die Darstellung einbezogen wurden demgegenüber auch die gesetzlichen Förderinstrumente des SGB.

270 Mit der Förderdatenbank gibt die Bundesregierung einen umfassenden und aktuellen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union. Die Förderdatenbank steht im Internet unter der Adresse http://www.foerderdatenbank.de zur Verfügung.

271 Vgl. BIBB-Datenreport 2010, Kapitel D1.

272 Dort, wo keine Antworten aus der Befragung vorliegen, basiert die Dokumentation auf einer ergänzenden Auswertung öffentlich zugänglicher Informationsquellen (insbesondere Richtlinien und Merkblätter der Fördergeber).

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2011 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2011).

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