In der bilateralen Zusammenarbeit innerhalb Europas kommt der grenzübergreifenden Kooperation mit europäischen Staaten eine besondere Bedeutung zu.
Die traditionell enge Zusammenarbeit mit Frankreich hat sich in den letzten Jahren weiter intensiviert – nicht nur durch den gemeinsamen Beschluss, die Zahl der bilateralen Austauschprojekte und ihrer Teilnehmer/-innen bis zum Jahr 2010 entscheidend zu erhöhen. Auch in der inhaltlichen Kooperation hat es entscheidende Fortschritte gegeben. Frankreich widmet der praxisbezogenen beruflichen Ausbildung wesentlich mehr Aufmerksamkeit als in früheren Jahren und will die Zahl der Lehrlinge in den nächsten Jahren vervielfachen. Dies eröffnet neue Anknüpfungspunkte in der bilateralen Diskussion. Darüber hinaus tagten in 2007 und 2008 erstmals in den Sektoren Klima- und Kältetechnik sowie Logistik bilaterale Arbeitsgruppen zum Vergleich der jeweiligen Ausbildungsordnungen mit dem Ziel, gemeinsame Bezugspunkte zu definieren. Der Bereich Groß- und Außenhandel soll demnächst in Angriff genommen werden. Die Liste der vergleichbaren Berufe wird kontinuierlich fortgeschrieben.
In der Zusammenarbeit mit Österreich wurde eine konsolidierte Liste der gleichgestellten und vergleichbaren Berufsabschlüsse in einer BMBF-Broschüre erstellt, die allen Interessierten zur Verfügung steht (http://www.bmbf.de/publikationen/2711.php). Weitere Themen der Zusammenarbeit waren Durchlässigkeit zwischen beruflicher und Hochschulbildung sowie Anerkennung der Berufsmatura.
Im bilateralen Austausch von Auszubildenden mit den Niederlanden wurden 2007 und 2008 erstmals sogenannte Musterprojekte erprobt, in denen längere Lernaufenthalte im deutschen bzw. niederländischen Partnerbetrieb bis zu insgesamt 9 Monaten vorgesehen sind.
Zur Stärkung des Stellenwertes praxisorientierter Ausbildung in Europa haben sich auf Initiative Deutschlands seit 2006 mehrere europäische Länder mit dualen bzw. stark praxisorientierten Berufsbildungssystemen regelmäßig über aktuelle Themen der Entwicklungen in ihren Ländern ausgetauscht. Ein zunehmend wichtiges Feld ist dabei die Entwicklung des Europäischen Qualifikationsrahmens inklusive dessen Folgerungen für die jeweiligen nationalen Bildungssysteme.
(Bundesministerium für Bildung und Forschung)