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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2011

E2 Mobilität

Das Programm für lebenslanges Lernen (PLL) unterstützt die bildungspolitischen Ziele der Europäischen Union. Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim BIBB ist im Rahmen des PLL verantwortlich für die Durchführung des Berufsbildungsprogramms LEO NARDO DA VINCI und des Programms GRUNDTVIG im Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung. Zentrales Instrument des PLL ist die Projektförderung. LEONARDO DA VINCI fördert u. a. Mobilitätsprojekte, die Auslandsaufenthalte zu Lernzwecken von jungen Erwachsenen in der Ausbildung, Arbeitnehmern und dem Bildungspersonal ermöglichen sowie Innovationstransferprojekte und Partnerschaften.

Auslandsaufenthalte – insbesondere langfristige – bieten eine hervorragende Möglichkeit, internationale Berufskompetenz zu erwerben. Fremdsprachenkenntnisse, internationale Fachkenntnisse sowie interkulturelle Kenntnisse sind wichtige Bausteine einer international zukunftsfähigen Quali?zierung.

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 14.800 Stipendiaten in 590 Projekten gefördert Tabelle E2-1. Damit setzt sich der starke Anstieg der beantragten und bewilligten Lernaufenthalte auch im Jahr 2010 weiter fort. Die Teilnehmerzahl im Bereich der Erstausbildung hat sich von 2005 bis 2010 verdoppelt Schaubild E2-1. Dieser deutliche Anstieg geht u. a. auf die nationale Ko?nanzierung von Mobilitätsprojekten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Zusatzprogramms LEO plus zurück: Das europäische Budget im Jahr 2010 wurde insgesamt um drei Millionen Euro nationaler Fördermittel aufgestockt, wodurch mehr als 2.000 Auszubildende zusätzlich eine Förderung erhielten.

Mit dieser umfangreichen Mobilitätsförderung unterstützt das BMBF die Empfehlungen des Innovationskreises Beru?iche Bildung (IKBB), der sich 2007 für eine europäische Öffnung ausgesprochen hat. Ziel ist unter anderem, die Zahl von Auslandsquali?zierungen bis 2015 zu verdoppeln. Die Zusatzmittel des BMBF kommen erfolgreichen LEONARDO-DA-VINCI-Projekten aus dem dualen Ausbildungssystem zugute. Der IKBB hat zudem das Ziel formuliert, die Dauer der geförderten Lernaufenthalte auf sechs Wochen bis drei Monate zu verlängern mit der Absicht, bis 2010 jährlich rund 5.000 solcher längerfristigen Maßnahmen in der beru?ichen Ausbildung durchzuführen. Allein im Rahmen von LEONARDO DA VINCI Mobilität wurden im Jahr 2010 über 3.400 Auslandsaufenthalte mit einer Dauer von sechs Wochen oder länger gefördert, 2008 waren es noch 1.800 Aufenthalte mit dieser Dauer. Die Anzahl längerfristiger Auslandsaufenthalte konnte folglich in zwei Jahren um 1.600 erhöht werden. Der Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem dualen System beträgt in der Zielgruppe der Erstausbildung über 60 % und entspricht damit in etwa dem Anteil des dualen Systems an der beruflichen Erstausbildung in Deutschland.

Insbesondere für Auslandsqualifizierungen in der beruflichen Ausbildungstand mit unterschiedlichen, auf die jeweiligen Ausbildungssituationen zugeschnittenen Projekttypen und Förderschwerpunkten ein geeignetes Instrumentarium zur Verfügung, um die Bedarfe ausbildender Betriebe und Einrichtungen abzudecken. Als Einstieg in eine europäische Öffnung der Ausbildung konnten ausbildende Betriebe und Einrichtungen sogenannte „Kleine Projekte“ für maximal drei Auszubildende oder Fachkräfte der beruflichen Bildung nutzen. „Kleine Projekte“ sind nicht an die europäische Antragsfrist gebunden und können fortlaufend und mit reduziertem Aufwand beantragt werden. Um auch einzelnen Auszubildenden einen Lernaufent halt im Ausland zu ermöglichen, ohne dass der Ausbildungsbetrieb bzw. die Ausbildungseinrichtung sich als Projektträger engagiert, stehen sog. „Pool-Projekte“ zur Verfügung. Diese werden von Kammern, Bildungsträgern oder berufsbildenden Schulen angeboten und vergeben individuelle Stipendien an Auszubildende oder Lernende mit abgeschlossener Ausbildung. 2010 standen rund 2.500 Stipendien für Auszubildende und Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung zur Verfügung. Für erfahrene Projektträger, die bereits erfolgreich Mobilitätsprojekte durchgeführt haben und die Projektförderung mit einer strategisch angelegten Internationalisierung verbinden, wurde im Jahr 2009 die Möglichkeit des LEONARDO-DA-VINCI-Mobilitätszertifikats geschaffen. Hier wurde eine vierjährige Förderperspektive eingeführt, die u. a. vereinfachte Antrags- und Berichtsverfahren ermöglicht. Seit Beginn der Einführung im Jahr 2009 wurden über 100 Mobilitätszertifikate vergeben.

(Berthold Hübers)
 

Tabelle E2-1: Ergebnisse der Antragsrunde 2010

Tabelle E2-1

Schaubild E2-1: LEONARDO DA VINCI Mobilität 1995–2010 – Teilnehmer Erstausbildung

Schaubild E2-1

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2011 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2011).

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