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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

A
A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

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A4.11.1 Ergebnisse der Beschäftigungsstatistik zur Ausbildungsbeteiligung

Beteiligung der Betriebe an der beruflichen Ausbildung

Wie in den beiden Jahren zuvor war die betriebliche Ausbildungsbeteiligung auch 2011 stark rückläufig. Von den bundesweit 2,094 Mio. Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis beteiligten sich zum Ende des Berichtsjahres 455.100 Betriebe an der beruflichen Ausbildung, das sind 13.700 weniger (2,9 %) als 2010 Tabellen A4.11.1-1 bis A4.11.1-3 Internet. Die Zahl der ausbildenden Betriebe fiel damit auf den niedrigsten Stand seit 1999 Schaubild A4.11.1-1. Der betriebliche Gesamtbestand nahm hingegen das fünfte Jahr in Folge zu und erhöhte sich im Berichtsjahr um 13.600 (+0,7 %). Die Ausbildungsbetriebsquote ging dadurch weiter zurück und sank um 0,8 Prozentpunkte auf 21,7 %.

Die rückläufige Ausbildungsbeteiligung der Betriebe betraf sowohl die alten als auch die neuen Bundesländer. In den alten Ländern fiel die Zahl der Ausbildungsbetriebe um knapp 9.400 auf 390.700 (-2,3 %), während die Zahl der Betriebe um 12.100 (+0,7 %) stieg. Die Ausbildungsbetriebsquote im Westen nahm um 0,7 Prozentpunkte ab und betrug zuletzt 23,5 % Tabellen A4.11.1-4 bis A4.11.1-6 Internet.

Noch ungünstiger stellte sich die Situation in den neuen Ländern und Berlin dar. Die Anzahl der Ausbildungsbetriebe schrumpfte mit einem Minus von 4.300 Betrieben (-6,3 %) zwar weniger stark als im Vorjahreszeitraum, sank aber wesentlich schneller als in den alten Ländern. Die betriebliche Gesamtzahl legte geringfügig zu und erhöhte sich um 1.500 auf 431.400 Betriebe (+0,3 %). Die Ausbildungsbetriebsquote im Osten verringerte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 14,9 % Tabellen A4.11.1-7 bis A4.11.1-9 Internet.

Die seit 2010 zu beobachtende Koinzidenz von betrieblichem Bestandswachstum und schrumpfender Anzahl an Ausbildungsbetrieben setzte sich 2011 fort und ließ die Ausbildungsbetriebsquote auf eine neue Tiefstmarke fallen Schaubild A4.11.1-1. Auffällig ist die anhaltend hohe Verlustrate bei den ausbildenden Betrieben. Auch wenn sich das Negativwachstum im Vorjahresvergleich leicht abgeschwächt hat, wurde der bundesweit zweithöchste Rückgang seit 1999 erreicht. Gleichzeitig hat sich in West- und Gesamtdeutschland das Wachstum des betrieblichen Gesamtbestands weiter beschleunigt; lediglich in den neuen Ländern stieg die Zahl der Betriebe etwas langsamer als im Vorjahr.

E Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Auszubildender, die kranken-, renten- oder pflegeversicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die der Arbeitgeber Beitragsanteile zu entrichten hat.

Auszubildende

Als Auszubildende werden alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Ausbildung gezählt, die der Bundesagentur für Arbeit über die Personengruppenschlüssel 102 und 141 gemeldet wurden. Dies sind in der Regel Auszubildende, deren Ausbildungsverhältnis den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) unterliegt bzw. die eine Berufsausbildung auf unter Bundesflagge fahrenden Seeschiffen der Kauffahrteischifffahrt absolvieren. Aufgrund relativ weit gefasster Zuordnungskriterien enthalten die Arbeitgebermeldungen allerdings auch Meldungen zu Auszubildenden im Gesundheitswesen, deren Ausbildung nicht durch das BBiG geregelt ist, sowie Meldungen zu Auszubildenden, die einen Vertrag mit einer außerbetrieblichen Einrichtung abgeschlossen haben.

Ausbildungsbetriebsquote181

Die Ausbildungsbetriebsquote bezeichnet den Anteil der Betriebe mit Auszubildenden an allen Betrieben mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einschließlich der Ausbildungsbetriebe. Bei der Berechnung der Ausbildungsbetriebsquote wird nicht zwischen Betrieben mit und ohne Ausbildungsberechtigung differenziert. Insofern unterscheidet sich die Ausbildungsbetriebsquote von der sogenannten Ausbildungsaktivität, die den Anteil der ausbildenden Betriebe an allen ausbildungsberechtigten Betrieben ausweist (vgl. Kapitel A4.11.2).

Ausbildungsquote

Die Ausbildungsquote bezeichnet den Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einschließlich Auszubildender.

Ausbildung und Beschäftigung

Auch der Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist 2011 weiter gesunken Tabellen A4.11.1-10 bis A4.11.1-12 Internet. Wie bereits im Vorjahr waren hierfür konträre Bestandsentwicklungen bei Auszubildenden und Beschäftigten verantwortlich. Während die Zahl der Auszubildenden bundesweit um 51.900 auf rund 1,642 Mio. zurückging (-3,1 %), stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 754.100 auf 28,787 Mio. an. Mit einer Wachstumsrate von +2,7 % ist das der größte Beschäftigungsanstieg innerhalb eines Kalenderjahres seit 1999. Die Ausbildungsquote setzte damit ihre Talfahrt fort und erreichte ihren neuen Tiefststand von 5,7 % Schaubild A4.11.1-2.

Die Divergenz von Auszubildenden- und Beschäftigtenbestand zeigte sich in den alten wie den neuen Ländern, wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße. Mit einem Minus von 1,5 % nahm die Zahl der Auszubildenden in den alten Ländern deutlich langsamer ab als im Vorjahr und verringerte sich um 20.500 auf 1,391 Mio. Zugleich legte die Zahl der Beschäftigten um 644.800 auf 23,36 Mio. zu (+2,8 %). Infolgedessen fiel die Ausbildungsquote im Westen von 6,2 % auf 6,0 % Tabellen A4.11.1-13 bis A4.11.1-15 Internet.

In den neuen Ländern sank die Zahl der Auszubildenden um 31.400 auf 250.600, dies ist ein Verlust von 11,1 %. Anders als in den alten Ländern, wo der Bestand an Auszubildenden weniger stark schrumpfte als im Vorjahreszeitraum, hat sich der Rückgang im Osten weiter beschleunigt.182 Eine Gegenbewegung ist bei der Beschäftigungsentwicklung zu erkennen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kletterte im Osten um 109.200 auf 5,427 Mio., was einem Plus von 2,1 % entspricht. Beide Entwicklungen ließen die Ausbildungsquote im Osten weiter einbrechen; binnen Jahresfrist fiel die Quote von 5,3 % auf 4,6 % Tabellen A4.11.1-16 bis A4.11.1-18 Internet.

Schaubild A4.11.1-1: Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung in Deutschland zwischen 1999 und 2011 (Referenzjahr 1999 = 100 %)

Schaubild A4.11.1-1

Schaubild A4.11.1-2: Entwicklung von Ausbildung und Beschäftigung in Deutschland zwischen 1999 und 2011 (Referenzjahr 1999 = 100 %)

Schaubild A4.11.1-2

Geschlechtsspezifische Differenzierungen

Die seit einigen Jahren wachsende Disparität der geschlechtsspezifischen Ausbildungsbeteiligung hat 2011 weiter zugenommen. Während die Zahl der männlichen Auszubildenden bundesweit um 16.700 (-1,8 %) zurückging, nahm die Anzahl der weiblichen Auszubildenden mit einem Minus von 35.200 (-4,7 %) wesentlich stärker ab. Insgesamt sank die Ausbildungsquote bei den Männern auf 6,0 % und bei den Frauen auf 5,4 %, sodass sich der Quotenabstand noch einmal leicht erhöht hat Schaubild A4.11.1-3. Insgesamt korrespondieren diese Abweichungen mit den Differenzen, die zwischen den geschlechtsbezogenen Ausbildungsbeteiligungsquoten bestehen (vgl. Kapitel A4.5).

Bei der geschlechtsspezifischen Ausbildungsbeteiligung existieren nach wie vor große Ost-West- Unterschiede. Während in den alten Ländern die geschlechtsbezogenen Ausbildungsquoten mit Werten von 6,2 % bei Männern und 5,7 % bei Frauen um knapp 0,5 Prozentpunkte auseinanderlagen, fiel die Differenz in den neuen Ländern wesentlich größer aus. Bei Werten von 5,3 % bei Männern und 4,0 % bei Frauen lag hier der Quotenabstand bei 1,3 Prozentpunkten. Vergleicht man die Quotenabstände mit denen des Vorjahres, lässt sich allerdings eine leichte Konvergenz feststellen. So hat sich der Quotenabstand im Osten um 0,1 Prozentpunkte verringert und im Westen um 0,3 Prozentpunkte erhöht Tabelle A4.11.1-39 Internet.

Länderbezogene Betrachtungen

Erhebliche Unterschiede in der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung bestanden 2011 zwischen den einzelnen Bundesländern Tabelle A4.11.1-37 Internet. Die niedrigste Ausbildungsbetriebsquote hatte Berlin, wo sich 13,5 % der Betriebe an der Ausbildung Jugendlicher beteiligten. Den mit 27,9 % höchsten Anteil ausbildender Betriebe hatte das Saarland gefolgt von den Ländern Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, die auf Anteilswerte von 25,5 % und 25,0 % kamen.

Besonders große Unterschiede gab es zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern. Die Ausbildungsbetriebsquote in den ostdeutschen Ländern blieb mit einem Maximum von 16,0 % (Sachsen-Anhalt) nicht nur deutlich unter dem Minimum der westdeutschen Länder (Hamburg: 18,2 %), sondern streute auch wesentlich geringer als im Westen. Lag in den neuen Ländern die höchste Ausbildungsbetriebsquote um 2,5 Prozentpunkte über der niedrigsten, variierte die Quote in den alten Ländern um bis zu 9,7 Prozentpunkte.

Ausgeprägte Länderdifferenzen zeigten sich auch bei der Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung im Berichtszeitraum. Zwar ging die Ausbildungsbetriebsquote 2011 in allen Bundesländern zurück, die Höhe der Rückgänge variierte allerdings sehr stark. Den höchsten Rückgang verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern, wo die Ausbildungsbetriebsquote im Berichtsjahr um rund 1,4 Prozentpunkte abnahm. Kaum verändert hat sich dagegen die Quote in Bremen, die mit einem Minus von 0,1 Prozentpunkten nahezu auf Vorjahresniveau blieb.

Auch die Ausbildungsquote streute zwischen den einzelnen Bundesländern beträchtlich Tabelle A4.11.1-38 Internet. Die Spanne reichte von 4,3 % in Berlin bis zu 7,0 % in Schleswig-Holstein. In allen Bundesländern ging die Quote 2011 zurück, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Mit einem Rückgang um 1,1 Prozentpunkte sank die Ausbildungsquote in Mecklenburg-Vorpommern am stärksten. Den geringsten Rückgang verzeichnete Niedersachsen, wo die Ausbildungsquote um lediglich 0,1 Prozentpunkte niedriger ausfiel als im Jahr zuvor.

Schaubild A4.11.1-3: Entwicklung der geschlechtsbezogenen Ausbildungsquoten in Deutschland zwischen 1999 und 2011

Schaubild A4.11.1-3

Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung im Einzelnen

Veränderung nach Betriebsgröße

Für den gesunkenen Bestand an Ausbildungsbetrieben waren 2011 ausschließlich Verluste im kleinstbetrieblichen Segment verantwortlich, in dem sich 6 % weniger Betriebe an der Ausbildung beteiligten als 2010. Unter den Kleinbetrieben blieb die Zahl der ausbildenden Betriebe hingegen nahezu konstant; bei den mittleren und großen Betrieben legte sie sogar um 1,8 % bzw. 2,3 % zu. Angesichts der stark gestiegenen Gesamtzahl der Betriebe konnten diese Zuwächse allerdings nicht verhindern, dass die Ausbildungsbetriebsquote in allen Betriebsgrößenklassen weiter abnahm. Die Verlustspanne reichte von -0,5 Prozentpunkten bei den Großbetrieben bis zu -1,2 Prozentpunkten bei den Kleinbetrieben Tabellen A4.11.1-1 bis A4.11.1-3 Internet.

In den alten Bundesländern zeigte sich ein sehr ähnliches Bild. Auch hier beschränkte sich der Bestandsverlust der Ausbildungsbetriebe auf den kleinstbetrieblichen Sektor. Die Anzahl ausbildender Betriebe nahm um 5,3 % ab, während die anderen Betriebsgrößenklassen Zuwächse zwischen 0,8 % und 2,4 % verzeichneten. Diese konnten den Bestandsrückgang der kleinsten Ausbildungsbetriebe jedoch nicht kompensieren. Auch blieben die Zuwächse hinter den Wachstumsraten der betrieblichen Gesamtbestände zurück, womit die Ausbildungsbetriebsquote in allen Betriebsgrößenklassen sank Tabellen A4.11.1-4 bis A4.11.1-6 Internet.

In Ostdeutschland waren neben den Kleinstbetrieben auch die kleinen und mittleren Betriebe von einem sinkenden Bestand an Ausbildungsbetrieben betroffen. In der Gruppe der Kleinstbetriebe ging die Zahl der Ausbildungsbetriebe um 10,7 % zurück, bei den kleinen und mittleren Betrieben sank sie um 3,7 % bzw. 1,1 %. Einen Zuwachs gab es lediglich bei den großen Ausbildungsbetrieben zu verzeichnen, deren Zahl um 1,5 % anstieg Tabellen A4.11.1-6 bis A4.11.1-9 Internet.

Anders als der Bestand der ausbildenden Betriebe, der sich in einzelnen Betriebsgrößenklassen positiv entwickelte, war die Auszubildendenzahl über alle Betriebsgrößenklassen hinweg rückläufig. Der höchste Rückgang fand unter den Kleinstbetrieben statt, die 6,8 % weniger Auszubildende beschäftigten als 2010. Auffällig ist der überdurchschnittlich hohe Verlust im großbetrieblichen Bereich, wo trotz der kräftigen Zuwächse bei Ausbildungsbetrieben wie Beschäftigten die Anzahl der Auszubildenden um 4,1 % sank. Die insgesamt negative Entwicklung der Auszubildendenzahl spiegelt sich unmittelbar in der Entwicklung der Ausbildungsquote wider, die in allen Betriebsgrößenklassen weiter abnahm. Der Rückgang variierte zwischen -0,2 Prozentpunkten bei mittleren Betrieben und -0,5 Prozentpunkten bei Kleinstbetrieben Tabellen A4.11.1-10 bis A4.11.1-12 Internet.

Im Westen zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Bei den Großbetrieben sowie den Klein- und Kleinstbetrieben ging die Zahl der Auszubildenden um bis zu 6,1 % zurück; bei den mittleren Betrieben stieg sie dagegen um 1,2 % an. Bedingt durch das überwiegend kräftige Beschäftigungswachstum ging die Ausbildungsquote in allen Betriebsgrößenklassen zurück. Sie verlor zwischen 0,1 Prozentpunkten bei den mittleren Betrieben und 0,5 Prozentpunkten bei den Kleinstbetrieben Tabellen A4.11.1-13 bis A4.11.1-15 Internet.

Weiter angespannt blieb die Lage in Ostdeutschland. Trotz der positiven Beschäftigungsentwicklung wurden hier hohe Verluste an Auszubildenden sämtlicher Betriebsgrößenklassen verzeichnet. Am geringsten fiel der Verlust bei den Kleinbetrieben aus, die 5 % weniger Auszubildende beschäftigten als 2010. Der anteilig größte Verlust entfiel auf die Großbetriebe, in denen die Zahl der Auszubildenden um 18 % zurückging. Die Ausbildungsquote setzte damit ihren allgemeinen Abwärtstrend fort und ging um -0,4 Prozentpunkte bei Kleinbetrieben und -1,2 Prozentpunkte bei Großbetrieben zurück Tabellen A4.11.1-16 bis A4.11.1-18 Internet.

Die ungleichen Entwicklungen der Auszubildendenbestände verschiedener Betriebsgrößenklassen deuten auf einen strukturellen Wandel der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung hin. Seit mehreren Jahren ist zu beobachten, dass ein wachsender Anteil aller Auszubildenden in kleinen und mittelgroßen Betrieben ausgebildet wird, während Kleinstbetriebe und Großbetriebe in einem kleiner werdenden Umfang zur Gesamtausbildungsleistung beitragen Schaubild A4.11.1-4. Dieser Trend setzte sich 2011 weiter fort und ließ den Anteil der Auszubildenden, die ihre Ausbildung in Kleinstbetrieben absolvieren, binnen eines Jahres von 20,3 % auf 19,5 % schrumpfen. Die Großbetriebe kamen auf rund 27,1 % aller Auszubildenden, 2010 waren es noch 27,4 %. Damit bildeten Großbetriebe, die bislang den größten Anteil aller Auszubildenden auf sich vereinten, seit 1999 erstmals weniger Menschen aus als mittlere Betriebe, die zuletzt 27,2 % aller Auszubildenden beschäftigten.183

Schaubild A4.11.1-4: Prozentuale Verteilung der Auszubildenden auf Betriebsgrößenklassen zwischen 1999 und 2011 in Deutschland

Schaubild A4.11.1-4

Veränderung nach Wirtschaftszweigen

Bestandsrückgänge bei Ausbildungsbetrieben gab es 2011 in nahezu sämtlichen Wirtschaftsabschnitten . Lediglich im Bereich Wasserversorgung sowie Abwasser- und Abfallentsorgung legte die Anzahl der ausbildenden Betriebe geringfügig zu und stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,3 %. In allen anderen Wirtschaftsabschnitten ging die Zahl der Ausbildungsbetriebe zurück. Die stärksten prozentualen Verluste verzeichneten das Gastgewerbe und die sonstigen Dienstleistungen mit Rückgängen um 7,1 % und 8,5 %.

Wie im Jahr zuvor verzeichnete das verarbeitende Gewerbe den höchsten Anteil an Ausbildungsbetrieben; die Ausbildungsbetriebsquote betrug hier 34,4 %. Stark überdurchschnittliche Anteilswerte fanden sich zudem im Baugewerbe (29,2 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (27,9 %), in der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (26,9 %) sowie im Bereich Handel und Kfz-Reparatur (24,9 %). Die niedrigsten Ausbildungsbetriebsquoten hatten die Wirtschaftsabschnitte Grundstücks- und Wohnungswesen (7,6 %), Erziehung und Unterricht sowie Verkehr und Lagerei (jeweils 9,7 %) Tabellen A4.11.1-19 bis A4.11.1-21 Internet.

E Wirtschaftliche Gliederung

Ab dem Datenreport 2012 erfolgt die wirtschaftsfachliche Differenzierung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung nach den 21 Abschnitten der „Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2008“ (WZ 2008), deren Struktur sich erheblich von früheren Systematiken unterscheidet (vgl. Statistisches Bundesamt 2008). Daten und Indikatoren zu einzelnen Wirtschaftszweigen sind daher nicht mehr direkt mit wirtschaftszweigbezogenen Angaben in früheren Ausgaben des BIBB-Datenreports vergleichbar.

Auch in den alten Ländern schrumpfte die Zahl der Ausbildungsbetriebe in den meisten Wirtschaftsabschnitten und folgte damit weitgehend dem Bundestrend. Die stärksten prozentualen Verluste gab es bei den sonstigen Dienstleistungen, im Gastgewerbe und in der Land- und Forstwirtschaft/Fischerei mit Rückgängen zwischen 8,4 und 3,9 %. Ausnahmen bildeten 3 Abschnitte, die jeweils positive Zuwachsraten erzielten. Neben dem Bereich Wasserversorgung sowie Abwasser- und Abfallentsorgung, wo der Bestand an ausbildenden Betrieben auch bundesweit anstieg, legte die Zahl der Ausbildungsbetriebe im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung zu Tabellen A4.11.1-22 bis A4.11.1-24 Internet.

In den neuen Ländern hingegen waren die Bestände an Ausbildungsbetrieben abschnittsübergreifend rückläufig. Mit Ausnahme des Bereichs Energieversorgung fielen die prozentualen Verluste hier größer aus als die entsprechenden Veränderungen in den alten Ländern. Die stärksten prozentualen Rückgänge verzeichneten der Bergbau (-13,2 %), das Gastgewerbe (-11,9 %) und die sonstigen Dienstleistungen (-9,3 %) Tabellen A4.11.1-25 bis A4.11.1-27 Internet.

Mit dem Bestand an Ausbildungsbetrieben ging bundesweit auch die Zahl der Auszubildenden in den meisten Wirtschaftsabschnitten zurück Tabellen A4.11.1-28 bis A4.11.1-30 Internet. Die stärksten absoluten Verluste betrafen die Abschnitte Erziehung und Unterricht (-18.700), verarbeitendes Gewerbe (-12.400) und Erbringung sonstiger Dienstleistungen (-9.600). Der Bereich Erziehung und Unterricht wies mit einem Minus von 17,2 % zugleich den größten prozentualen Rückgang auf, gefolgt von den sonstigen Dienstleistungen (-14,2 %) und dem Gastgewerbe (-9,3 %). Entgegen der allgemein rückläufigen Bestandsentwicklung konnte die Zahl der Auszubildenden in einzelnen Fällen allerdings auch zulegen. Nennenswerte Zuwächse verzeichneten die Abschnitte Verkehr und Lagerei (+3,8 %), Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (+1,1 %) sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+0,4 %).

Die meist rückläufigen Auszubildendenbestände führten gemeinsam mit der überwiegend positiven Beschäftigungsentwicklung dazu, dass die Ausbildungsquote in 17 der 21 Wirtschaftsabschnitte sank und in den übrigen stagnierte. Die mit 9,1 % höchste Ausbildungsquote erreichte das Baugewerbe, gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft/Fischerei (8,4 %) und dem Gastgewerbe (8,1 %).

Im Westen entwickelten sich die Auszubildendenbestände in den einzelnen Wirtschaftsabschnitten ähnlich wie in Gesamtdeutschland, wenngleich die prozentualen Verluste meist geringer ausfielen. Abweichende Entwicklungen gab es im Wirtschaftsabschnitt Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen, wo die Auszubildendenzahl anders als im Bundestrend um 1,6 % bzw. 0,5 % zulegen konnte Tabellen A4.11.1-31 bis A4.11.1-33 Internet.

Im Osten gingen die Auszubildendenzahlen nahezu sämtlicher Wirtschaftsabschnitte massiv zurück. Dies gilt selbst für jene Wirtschaftsabschnitte, die ihren Auszubildendenbestand bundesweit steigern konnten. Die mit Abstand höchsten prozentualen Rückgänge gab es in den neuen Ländern bei den sonstigen Dienstleistungen (-28,8 %) und im Bereich Erziehung und Unterricht (-28,4 %). Auffallend hoch war auch der Rückgang im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung, wo die Zahl der Auszubildenden um 15,6 % zurückging Tabellen A4.11.1-34 bis A4.11.1-36 Internet.

(Tobias Hucker)

Fußnoten

181 Ausführliche methodische Hinweise zu den im Folgenden verwendeten Daten und Indikatoren finden sich im BIBB-Datenreport 2009, Kapitel A5.9.1 und bei Hucker/ Troltsch 2012.

182 Vgl. BIBB-Datenreport 2012, Kapitel A4.10.1.

183 Vgl. BIBB-Datenreport 2012, Kapitel A4.10.1.

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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