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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2013

A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

Das Wichtigste in Kürze

Zusammenfassend ist vor allem auf die folgenden Ergebnisse hinzuweisen:

  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um rund 18.000 (-3,2 %) zurückgegangen. Der Rückgang betraf Ostdeutschland mit -6,6 % stärker als Westdeutschland (-2,6 %). Besonders deutlich fiel der Rückgang bei den außerbetrieblichen Verträgen aus (-15,0 %), während die Entwicklung bei den betrieblichen Neuverträgen mit -2,5 % relativ moderat verlief.
  • Das Ausbildungsplatzangebot betrug rund 585.000 und sank gegenüber dem Vorjahr um 2,4 %. Die Ausbildungschancen der Jugendlichen haben sich trotz des Vertragsrückgangs aufgrund der rückläufigen demografischen Entwicklung sowohl in West- wie in Ostdeutschland gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verschlechtert.
  • Die Bundesagentur für Arbeit registrierte zum 30. September 2012 noch rund 76.000 erfolglose Ausbildungsplatznachfrager. Nach wie vor kann eine erhebliche Zahl von interessierten Jugendlichen nicht in das duale System einmünden. Gleichzeitig gibt es für viele Betriebe zunehmend Probleme, ihre Ausbildungsplätze auch tatsächlich zu besetzen. So ist die Zahl der zum 30. September noch unbesetzten Plätze weiter (auf rund 33.000) gestiegen. Die Ausbildungsplatzsituation unterscheidet sich dabei deutlich zwischen einzelnen Regionen.
  • Entgegen dem langfristigen demografischen Trend wird sich aufgrund der doppelten Abiturientenjahrgänge das Nachfragepotenzial 2013 leicht positiv entwickeln. Prognosen des BIBB gehen für 2013 allerdings von einem weiteren Rückgang des Ausbildungsplatzangebots um 21.900 Plätze aus.
  • Analysen des BIBB zum Bildungsverhalten von Jugendlichen zeigen, dass das Interesse von Schulabgängern und Schulabgängerinnen an einer dualen Berufsausbildung zurückgeht. Grund hierfür ist ein Anstieg bei den Studienberechtigten und damit eine Veränderung in der Struktur der Schulabgangspopulation. Die Einmündungschancen der an einer dualen Ausbildung interessierten Jugendlichen haben sich verbessert. Die BA/BIBB-Bewerberbefragung 2012 zeigt allerdings, dass unter den bei der Bundesagentur gemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen für eine Berufsausbildungsstelle immer noch 31 % zu den Altbewerbern bzw. Altbewerberinnen gehören. Die Aussichten dieser Zielgruppe, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, sind deutlich schlechter als im Durchschnitt. Aus den Ergebnissen der BIBB-Übergangsstudie 2011 geht hervor, dass Maßnahmen des Übergangsbereichs immer noch von großer Bedeutung sind. 29 % aller nicht studienberechtigten Jugendlichen nehmen an solchen Maßnahmen teil.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe hat sich in den letzten 10 Jahren kaum verändert. Im Jahr 2012 bestehen 344 anerkannte Ausbildungsberufe.
  • Im Jahr 2011 standen nach den Ergebnissen der Berufsbildungsstatistik 1.460.658 Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung, 1.233.819 in Westdeutschland und 226.839 in Ostdeutschland. Der Bestand ist gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % gesunken. Frauen sind mit 39,3 % unterrepräsentiert.
  • Die Ausbildungsanfängerquote, also der rechnerische Anteil derjenigen in der Wohnbevölkerung, die eine Ausbildung im dualen System beginnen, beträgt im Jahr 2011 56,9 %.
  • Unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31. Dezember 2011 hatten 42,1 % einen Realschul- und 31,9 % einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der Studienberechtigten betrug 23,1 %.
  • Im Jahr 2011 wurden bundesweit 149.760 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Die Lösungsquote lag bei 24,4 % und ist gegenüber dem Vorjahr (23,0 %) leicht angestiegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich erfahrungsgemäß die Lösungsquote in Zeiten eines sich entspannenden Ausbildungsstellenmarktes eher erhöht. Die Lösungsquoten unterscheiden sich dabei erheblich zwischen verschiedenen Ausbildungsberufen. Zu beachten ist, dass Lösungsquoten keine Abbruchquoten sind. Ein großer Teil der Jugendlichen setzt anschließend die Ausbildung im dualen System fort.
  • Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung war wie in den beiden Jahren zuvor auch 2011 rückläufig. Zum Ende des Berichtsjahres beteiligten sich 455.100 Betriebe an der Ausbildung, die Ausbildungsbetriebsquote verringerte sich um 0,8 Prozentpunkte auf 21,7 %. Dies ist der tiefste Stand seit 1999. Der Rückgang der Ausbildungsbetriebsquote ging dabei weit überwiegend auf Entwicklungen in kleineren Betrieben zurück.
  • Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels lag die Übernahmequote erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung durch die Betriebe im Jahr 2011 bei 66 %. In den neuen Ländern fielen die Übernahmequoten deutlich geringer aus als in den alten Ländern.
  • Nach Ergebnissen des BIBB-Qualifizierungspanels konnten von den Ausbildungsbetrieben mit Ausbildungsangeboten 37,4 % der Betriebe ihre Ausbildungsangebote teilweise oder vollständig nicht besetzen. Die größten Probleme hatten dabei Betriebe aus den neuen Bundesländern.
  • Die Zahl der Anfänger/-innen in vollqualifizierenden schulischen Ausbildungsgängen ist gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % auf 209.582 gesunken.
  • Nach den Ergebnissen der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) betragen die Anfängerzahlen des Jahres 2012 im Übergangsbereich noch 266.732. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 6,3 %.
  • Sonderauswertungen der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 zeigen, dass eine abgeschlossene Berufsausbildung das Niedriglohnrisiko deutlich senkt.
  • Auf der Grundlage von Auswertungen des Mikrozensus kommt das BIBB zu dem Ergebnis, dass die Ungelerntenquote in den letzten Jahren leicht rückläufig ist. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen betrug die Ungelerntenquote im Jahr 2010 14,1 %.

(Günter Walden)

Bibliografischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2013 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2013).

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