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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2011

A Indikatoren zur beruflichen Ausbildung

Das Wichtigste in Kürze

Zusammenfassend sind aus den in Kapitel A dargestellten Indikatoren zur beruflichen Ausbildung vor allem folgende Ergebnisse hervorzuheben:

  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht von rund 564.000 auf rund 560.000 zurückgegangen. Der Rückgang 2010 war dabei allein auf den Abbau öffentlich geförderter Ausbildungsverhältnisse zurückzuführen. Die Zahl der neu abgeschlossenen betrieblichen Verträge stieg dagegen sogar geringfügig an.
  • Während sich in Westdeutschland die Zahl der neuen Verträge mit 0,7 % leicht erhöhte, kam es im Osten zu einem sehr deutlichen Rückgang der Verträge um 7,4 %. Aufgrund des sich weiter fortsetzenden demografischen Rückgangs haben sich 2010 die Ausbildungschancen der Jugendlichen in West und Ost aber verbessert.
  • Die Bundesagentur für Arbeit registrierte zum 30.09.2010 noch rund 84.500 erfolglose Ausbildungsplatznachfrager. Dies zeigt, dass nach wie vor eine erhebliche Zahl von interessierten Jugendlichen nicht in das duale System einmünden kann. Gleichzeitig wird es aber auch für viele Betriebe schwieriger, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen.
  • Prognosen des BIBB gehen für 2011 von einem Zuwachs des Angebots an Ausbildungsplätzen um fast 40.000 Plätze aus. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein weiterhin sehr guter Konjunkturverlauf.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe hat sich in den letzten 10 Jahren kaum verändert. Im Jahr 2010 bestehen 348 Ausbildungsberufe. 45 Berufe wurden in diesem Zeitraum neu geschaffen und 163 modernisiert.
  • Im Jahr 2009 befanden sich nach den Ergebnissen der Berufsbildungsstatistik 1.571.457 Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung. Hiervon entfielen 1.283.979 auf Westdeutschland und 287.478 auf Ostdeutschland. Frauen sind hierbei mit 39,9 % unterrepräsentiert. Ein Großteil der Ausbildungsberufe ist jeweils überwiegend mit Frauen oder mit Männern besetzt. Es ist also insgesamt eine deutliche geschlechtsspezifische Segregation zu beobachten.
  • Ende 2009 befanden sich nach den Berechnungen des BIBB bundesweit 165.365 Auszubildende in einer der öffentlich geförderten außerbetrieblichen Ausbildungsformen. Dies waren insgesamt 10,5 % aller Auszubildenden.
  • Die Ausbildungsbeteiligungsquote, also der rechnerische Anteil derjenigen in der Wohnbevölkerung, der einen Vertrag im dualen System abschließt, ist im Jahr 2009 von 64,6 % auf 61,6 % gesunken. Ausschlaggebend hierfür war der im Jahr 2009 erfolgte starke Einbruch bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen.
  • Unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31.12.2009 hatten 43,0 % einen Realschul- und 33,1 % einen Hauptschulabschluss. Trotz des vergleichsweise hohen Anteils von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss, bedeutet dies jedoch nicht, dass ihnen die Übergänge von der Schule in die Ausbildung problemlos gelingen würden. Vielmehr kommt es hier zu längeren Übergangszeiten.
  • Untersuchungen des BIBB zur Bedeutung des Migrationshintergrundes für die Einmündung in Ausbildung kommen zu dem Ergebnis, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund selbst unter gleichen Voraussetzungen im Hinblick auf Schulabschluss, Schulnoten und sozialer Herkunft schlechtere Chancen auf eine Ausbildung haben.
  • Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels liegt die Übernahmequote erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung durch die Betriebe bei 57 %. In den neuen Ländern fallen die Übernahmequoten deutlich geringer aus als in den alten Ländern.
  • Bei den schulischen Bildungsgängen hat sich aufgrund der demografischen Entwicklung der Rückgang des vergangenen Jahres fortgesetzt. Die Schülerzahlen gingen insgesamt um 2,2 % zurück. Der Rückgang beschränkte sich dabei aber auf die neuen Länder (-10 %). In den alten Ländern blieben die Zahlen weitgehend konstant.
  • Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2008 ist die Ungelerntenquote in der Bevölkerung mit 14,9 % (Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen) nach wie vor sehr hoch. Für die Zukunft ergibt sich hier ein erheblicher Nachqualifizierungsbedarf.

(Günter Walden)

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2011 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2011).

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