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DATENREPORT ZUM BERUFSBILDUNGSBERICHT 2010

A3.2 Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren bei der Ausbildungsplatzsuche aus der Sicht von Ausbildungsstellenbewerbern

Die Anteile der bei den Arbeitsagenturen und ARGEn gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber / -innen, die sich zum Ende des Berichtsjahres am 30. September in einer ungeförderten oder geförderten Berufsausbildungsstelle befanden, lagen 2008 bei 50,3 % (Bundesagentur für Arbeit 2008) und 2009 bei 50,9 % (Bundesagentur für Arbeit 2009). Für rund jeden zweiten Ausbildungsstellenbewerber konnte somit bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres kein Verbleib in einer Berufsausbildung vermeldet werden. Angesichts der Tatsache, dass als „Bewerber / -in für Ausbildungsstellen“ nur diejenigen Ratsuchenden zählen, die „im Berichtsjahr individuelle Vermittlung in eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildungsstelle in anerkannten Ausbildungsberufen nach dem BBiG wünschen und deren Eignung dafür geklärt ist bzw. deren Voraussetzungen hierfür gegeben sind“ (Bundesagentur für Arbeit 2008, S. 4), stellt sich die Frage, warum der Anteil der Jugendlichen, die außerhalb einer Berufsausbildung verbleiben, so hoch ist. Die Ausbildungsmarktstatistiken der Bundesagentur für Arbeit können hierüber allerdings keine Auskunft geben, da die Ursachen für die jeweiligen Verbleibe über das Vermittlungssystem VerBIS nicht erhoben werden. Im Rahmen der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam durchgeführten repräsentativen BA / BIBB-Bewerberbefragungen (vgl. dazu auch Eberhard / Krewerth / Ulrich 2006 sowie Kapitel A3.1) werden die Jugendlichen jedoch regelmäßig danach gefragt, welche Gründe sie für ihren jeweiligen Verbleib sehen und welche Faktoren sie dafür verantwortlich machen, dass sie sich innerhalb oder außerhalb einer vollqualifizierenden Berufsausbildung befinden.

Die subjektiven Deutungen der Jugendlichen dürfen nicht vorbehaltslos als die tatsächlichen Ursachen für ihren jeweiligen Verbleib interpretiert werden, denn sie neigen vielmehr dazu, jene Erklärungen zu bevorzugen, die ihr Selbstwertgefühl nicht beeinträchtigen (Dauenheimer u. a. 2002) und ihrer aktuellen Lebenssituation eine Sinnhaftigkeit verleihen, welche von anderen möglichst nicht infrage gestellt wird.58 Die subjektiven Erklärungen der Jugendlichen begünstigen bestimmte Verbleibe ebenso wie die verschiedenen Verbleibe bestimmte Erklärungen nahelegen (Grabitz 1978). Wer z. B. nach erfolgloser Suche ersatzweise wieder in das allgemeinbildende Schulsystem zurückkehrt, mag daraus den Schluss ziehen, dass seine schulische Vorbildung bislang noch nicht ausreichte. Wer den eigenen Verbleib als selbstbestimmt und selbstgewollt erlebt, gibt sich mit seiner Lage deutlich zufriedener als jemand, der vor allem äußere Zwänge als Ursachen anführen muss (Krahé 1987), zumal dies auch der gesellschaftlichen Forderung entspricht (Kohli 1994, Witzel 2001).

In den Tabellen A3.2-1 bis A3.2-3 sind Erklärungs- und Deutungsmuster von Jugendlichen aufgeführt, die im Jahr 2008 als Ausbildungsstellenbewerber / -in bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet waren und zum Jahreswechsel 2008 / 2009 an der BA / BIBB-Bewerberbefragung 2008 (vgl. in Kapitel A3.1) teilgenommen hatten. Tabelle A3.2-1 gibt wieder, worauf Bewerber / -innen, die sich zum Untersuchungszeitpunkt in keiner vollqualifizierenden Berufsausbildung befanden, ihren Verbleib außerhalb einer dualen Ausbildung zurückführten. Tabelle A3.2-2 befasst sich umgekehrt damit, wie Personen mit einem Ausbildungsplatz ihren Bewerbungserfolg erklären. Und schließlich wird in Tabelle A3.2-3 beschrieben, wie die Jugendlichen auf die Zeit der Lehrstellensuche zurückblicken und welches Fazit sie aus ihren Erfahrungen ziehen. In diesem Fall wurden alle Bewerber / -innen einbezogen, die auf Ausbildungsplatzsuche gewesen waren – ob erfolgreich oder nicht, spielte für die Auswahl keine Rolle.

Ursachendeutungen für den Verbleib außerhalb einer Berufsausbildung

Die meisten der hochgerechnet 282.200 registrierten Ausbildungsstellenbewerber / -innen des Jahres 2008, die sich Ende 2008 / Anfang 2009 nicht in einer vollqualifizierenden Berufsausbildung befanden59, führten ihren aktuellen Verbleib auf ihre erfolglosen Bewerbungen zurück. 60 % begründeten ihre Lage dementsprechend Tabelle A3.2-1, Spalte 1.60 Lediglich bei denjenigen, die sich wieder im allgemeinbildenden Schulsystem befanden, brachte nur eine Minderheit (34 %) diesen Verbleib mit erfolg losen Bewerbungen in Verbindung, während 35 % auf ihre bislang unzureichende Vorbildung verwiesen und 23 % betonten, sie hätten sich ganz von selbst für etwas anderes als den Beginn einer Berufsausbildung entschieden (Spalte 13).

Dass die schulische Ausbildung noch nicht ausreichte, wurde insgesamt (Spalte 1) von 18 % als Grund aufgeführt, und insgesamt 11 % verwiesen auf die Freiwilligkeit ihres Verbleibs außerhalb einer dualen Berufsausbildung. Diese beiden Ursachendeutungen spielten somit eine deutlich untergeordnete Rolle gegenüber der Zurückführung des aktuellen Verbleibs auf „erfolglose Bewerbungen“. Der zuletzt genannte Grund dominierte mit weitem Abstand alle anderen wahrgenommenen Ursachen.

Dass sie infolge geänderter persönlicher Verhältnisse (z. B. Schwangerschaft, Wehrdienst) gezwungen waren, auf eine duale Berufsausbildung zu verzichten, berichteten insgesamt 8 % (Spalte 1), darunter ältere Bewerber / -innen (Spalten 6 und 7) etwas häufiger als jüngere (Spalten 4 und 5). Bewerber / -innen im Alter von mindestens 22 Jahren führten zudem relativ häufig (24 %) an, das Gefühl zu haben, für eine Lehre bereits zu alt zu sein (vgl. dazu auch Imdorf2009). Immerhin insgesamt 7 % befanden sich nach eigenen Angaben deshalb nicht in einer Berufsausbildung, weil sie zwar eine Ausbildung begonnen, diese aber wieder abgebrochen hatten; weitere 6 % hatten ebenfalls eine Ausbildung bereits einmal angefangen, doch war ihnen gekündigt worden. 3 % gaben an, bereits einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben und nun die Zeit bis zum Beginn dieser Ausbildung zu überbrücken.

Tabelle A3.2-1: Ursachendeutungen für den fehlenden Ausbildungsplatz von Bewerbern, die sich nach eigenen Angaben nicht in einer vollqualifizierenden Ausbildung befanden, in Abhängigkeit von persönlichen Merkmalen und vom aktuellen Verbleib

Tabelle A3.2-1

Wahrgenommene Ursachen für den erfolgreichen Beginn einer Ausbildung

Die meisten (72 %) der hochgerechnet 292.800 Ausbildungsstellenbewerber / -innen, die sich Ende 2008 / Anfang 2009 in einer vollqualifizierenden dualen Berufsausbildung befanden, sahen als entscheidenden Grund an, dass sie als Bewerber / -in offenbar die Vorstellungen des Betriebes bzw. ihrer Ausbildungsstätte erfüllt hatten Tabelle A3.2-2, Spalte 1. Lediglich bei Beginn einer nicht betrieblichen (außerbetrieblichen oder schulischen) Berufsausbildung (vgl. Spalte 14) wurde dieser Grund nur von einer Minderheit (38 %) genannt. Allerdings waren auch Bewerber / -innen mit maximal Hauptschulabschluss (Spalte 8) längst nicht so oft (56 %) wie z. B. studienberechtigte Bewerber / -innen (87 %, Spalte 10) davon überzeugt, dass sie den Vorstellungen ihrer Ausbildungsbetriebe / Ausbildungsstätten entsprochen hatten. Bewerber / -innen mit maximal Hauptschulabschluss verwiesen dagegen signifikant häufiger (35 %) als Realschulabsolventen (24 %) oder Abiturienten (16 %) darauf hin, dass sie vor Beginn der Ausbildung bereits ein Praktikum bzw. eine Einstiegsqualifizierung in ihrem Betrieb / ihrer Ausbildungsstätte absolviert (vgl. auch Bergzog 2008) und (auch) auf diesem Wege ihren Ausbildungsplatz erhalten hatten.

Ein Teil der Ausbildungsstellenbewerber / -innen, denen der Einstieg in eine duale Berufsausbildung gelungen war, zählte zudem die Unterstützung durch Dritte zu den maßgeblichen Gründen. Insgesamt 9 % berichteten, von der Arbeitsagentur für Arbeit finanziell unterstützt zu werden (bei nicht betrieblicher Berufsausbildung: 30 %), 8 % erhielten von ihrer Familie zusätzliche finanzielle Hilfen, und 7 % wussten, dass auch ihr Ausbildungsbetrieb bzw. ihre Ausbildungsstätte von der Arbeitsagentur finanzielle Hilfe erhielten (bei nicht betrieblicher Berufsausbildung: 27 %). Dass sich andere (Eltern, Freunde, Bekannte) beim Betrieb bzw. bei der Ausbildungsstätte für sie eingesetzt hätten, gaben 9 % an, männliche Bewerber dabei wesentlich häufiger (11 %) als weibliche (6 %). Insgesamt 5 % meinten, ohne Beziehungen hätten sie ihren Ausbildungsplatz nicht erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verteilung der Ausbildungsplätze (auch) aus Sicht der Ausbildungsstellenbewerber / -innen keinesfalls allein anhand von Leistungs- und Eignungskriterien vorgenommen wird, sondern dass Herkunft, soziale Netzwerke und staatliche Unterstützungen ebenfalls in einer substanziellen Zahl der Fälle zum Bewerbungserfolg und zum Beginn einer Berufsausbildung beitragen (vgl. dazu auch Beicht / Friedrich / Ulrich 2008, Boos- Nünning 2009, Hupka / Sacchi / Stalder 2006).

Rückblick auf die Zeit der Ausbildungsplatzsuche

Was die schulische Vorbereitung auf die Zeit der Lehrstellensuche angeht, stellten insgesamt 44 % der befragten Bewerber / -innen ihrer Schule ein gutes Zeugnis aus Tabelle A3.2-3, Spalte 1. Dies traf auf Personen mit maximal Hauptschulabschluss bzw. mit mittlerem Abschluss (Spalten 8 und 9) mit jeweils 47 % allerdings wesentlich häufiger zu als auf studien berechtigte Ausbildungsstellenbewerber / -innen (Spalte 10), von denen nur 22 % entsprechend positiv urteilten.61 Insgesamt 44 % hatten alle wichtigen Fragen mit ihren Eltern besprochen, wobei dies für Jugendliche mit Migrationshintergrund (28 %; Spalte 12) signifikant seltener galt als für Jugendliche ohne Migrationshintergrund (49 %; Spalte 11). Die fehlende Möglichkeit, sich mit den eigenen Eltern austauschen zu können (vgl. dazu auch Beinke 2000, Boos-Nünning 2009), dürfte für viele Jugendliche mit Migrationshintergrund eine der wichtigsten Hemmnisse sein, sich auf den Ausbildungsmarkt bzw. auf dessen Möglichkeiten und Anforderungen in ähnlicher Weise vorbereiten zu können wie Jugendliche ohne Migrationshintergrund.62 25 % der Jugendlichen mit Migrationshintergrund hätten sich letztlich mehr institutionelle Unterstützung gewünscht (ohne Migrationshintergrund: 19 %).

Was die Passung zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt angeht, so meinten insgesamt 54 %, dass es zu wenig offene Lehrstellen bzw. zu viele Bewerber / -innen in den von ihnen angestrebten Berufen gegeben habe. Nur 22 % berichteten davon, keine Probleme gehabt zu haben, eine Lehrstelle in einem für sie interessanten Beruf zu finden. Selbst unter denjenigen, die sich in einer betrieblichen dualen Berufsausbildung befanden (Spalte 13), überwog der Anteil derer, die von Schwierigkeiten bei der Ausbildungsplatzsuche berichteten (49 %), die Quote derer, welchen der Einstieg in die Berufsausbildung leichtfiel (34 %). Insgesamt 36 % meinten, die Einstellungsvoraussetzungen der Betriebe offensichtlich nicht erfüllt zu haben; selbst bei den Bewerbern und Bewerberinnen mit Studienberechtigung (Spalte 10) fiel der Anteil nicht niedriger aus; im Gegenteil: Gerade in dieser Gruppe berichteten mit 41 % überdurchschnittlich viele davon, dass sie in Vorstellungsgesprächen die Erfahrung machen mussten, nicht überzeugt zu haben. Dass die Quote bei den Studienberechtigten sogar höher ausfiel als bei den Bewerbern und Bewerberinnen mit maximal Hauptschulabschluss (25 %), ist allerdings nicht auf eine kritischere Selbstwahrnehmung von Abiturienten zurückzuführen, sondern auf ihre deutlich besseren Chancen, zu Vorstellungsgesprächen überhaupt eingeladen zu werden.63

Durch ein flexibles Such- und Bewerbungs verhalten besteht die Möglichkeit für Ausbildungsstellenbewerber / -innnen, ihre Erfolgschancen zu erhöhen. So bewarben sich 60 % gleich in mehreren Berufen (Spalte 1), wobei die durchschnittlicheZahl der umworbenen Berufe (Median) in diesen Fällen bei fünf Berufen lag (vgl. dazu auch Krewerth / Eberhard 2006). Insgesamt 21 % bewarben sich auch außerhalb der Region, das heißt auf Ausbildungsplätze, die mehr als 100 km vom Wohnort entfernt lagen. Regional flexibel zeigten sich dabei junge Frauen (24 %) stärker als junge Männer (18 %), Studienberechtigte (34 %) öfter als Jugendliche mit Hauptschul- (15 %) oder mit mittlerem Abschluss (23 %). Den Studienberechtigten kam dabei ihr höheres Alter zugute, denn die Bereitschaft, für einen Ausbildungsplatz gegebenenfalls den Wohnort zu verlassen, ist bei Älteren wesentlich ausgeprägter als bei noch nicht volljährigen Bewerbern und Bewerberinnen (vgl. dazu auch Bundesministerium für Bildung und Forschung 2008, S. 69 ff., Ulrich / Ehrenthal / Häfner 2006).64

Auch wenn nur relativ wenige der erfolgreichen Ausbildungsstellenbewerber / -innen davon berichteten, über soziale Netzwerke ihren Ausbildungsplatz erhalten zu haben (vgl. dazu nochmals Tabelle A3.2-2), hatten insgesamt doch 56 % aller Ausbildungsplätze suchenden Bewerber und Bewerberinnen Verwandte, Bekannte oder Freunde um Hilfe gebeten und 33 % versucht, „Beziehungen“ zu nutzen Tabelle A3.2-3, Spalte 1. Insbesondere ältere Bewerber / -innen (Spalten 6 und 7) agierten in dieser Weise. Dies kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Rückgriff auf das sogenannte „soziale Kapital“ (Netzwerke, Beziehungen) nicht immer sofort erfolgt, sondern verstärkt durch längere Phasen erfolgloser Suche motiviert wird.

Alles in allem deuten die Angaben der Jugendlichen somit auf ein relativ ausgeprägtes Suchverhalten hin; und dies gilt auch für diejenigen, die sich zum Untersuchungszeitpunkt nicht in einer Berufsausbildung befanden. Sich zu wenig oder nicht so richtig bemüht zu haben, meinten insgesamt nur 13 % der Befragten. In knapp 6 % der Fälle erschwerten allerdings gesundheitliche Einschränkungen die Berufswahl und die Ausbildungsplatzsuche. 29 % berichteten, sich in der Zeit der Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche sehr unsicher gefühlt zu haben. Dabei sticht der Anteil der verunsicherten Jugendlichen unter den studienberechtigten Bewerbern und Bewerberinnen mit 41 % stark heraus (Spalte 10), sodass auch dieses Resultat kritische Fragen in Hinblick auf den berufsorientierenden Unterricht in Gymnasien aufwirft (siehe oben).

Das Gefühl, im Zusammenhang mit der Ausbildungsplatzsuche wegen der Herkunft (z. B. der Nationalität) oder des Geschlechts diskriminiert zu werden (vgl. dazu auch Imdorf 2007a, Imdorf 2007b), hatten insgesamt 7 % der Bewerber / -innen, darunter verstärkt Jugendliche mit Migrationshintergrund (21 %, Spalte 12). Unter den Jugendlichen mit Migrationshintergrund schwankten die Werte zwischen 25 % bei den Personen mit türkisch-arabischer Herkunft, 21 % bei Jugendlichen aus den sonstigen ehemaligen Anwerbestaaten und knapp 18 % bei den Aussiedlern. Geschlechtsspezifische Effekte auf den Eindruck, diskriminiert zu werden, waren dagegen kaum auszumachen. Dies galt auch für die Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

(Sara Pourtahmassebi, Joachim Gerd Ulrich)

Tabelle A3.2-2: Ursachen für den Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche aus der Sicht von Ausbildungsstellenbewerbern, die zum Befragungszeitpunkt eine duale Berufsausbildung absolvierten

Tabelle A3.2-1

Tabelle A3.2-3: Rückblick auf die Zeit der (bisherigen) Ausbildungsplatzsuche (nur Bewerber / -innen, die nach eigenen Angaben schon einmal auf Lehrstellensuche gewesen waren) (Teil 1)

Tabelle A3.2-3

Tabelle A3.2-3: Rückblick auf die Zeit der (bisherigen) Ausbildungsplatzsuche (nur Bewerber / -innen, die nach eigenen Angaben schon einmal auf Lehrstellensuche gewesen waren) (Teil 2)

Tabelle A3.2-3

Fußnoten

58 Die Neigung zu selbstwertdienlichen bzw. sozial akzeptablen Ursachendeutungen ist Thema der psychologischen Attributionsforschung (vgl. hierzu auch Meyer / Försterling 1993, Rudolph 2009, S. 112–157, Ulrich 1996).

59 Bei den hier vorgenommenen Berechnungen wurden auch Personen ausgeschlossen, die eine vollqualifizierende schulische oder hochschulische Berufsausbildung absolvierten.

60 Hochgerechnet wären dies weit mehr als 150.000 Personen. Dieses Ergebnis steht in Kontrast zum Phänomen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres 2008 (am 30. September) nur 14.479 Personen zu den sogenannten „unversorgten Bewerbern“ zählten (vgl. hierzu auch BIBB-Datenreport 2009, Kapitel A1.2 sowie Y Kapitel A1.2 im vorliegenden Datenreport mit aktuellen Daten für 2009). Der tatsächliche Versorgungsbedarf geht demnach deutlich über diese Größe hinaus (vgl. dazu auch Eberhard / Ulrich 2010).

61 Dies deutet darauf hin, dass die Berufsorientierung der Gymnasien immer noch unzureichend ausfällt (Eberhard / Ulrich 2006), obwohl inzwischen relativ viele Abiturienten eine duale Berufsausbildung anstreben (Friedrich 2009) – im Jahr 2008 waren es immerhin 37 % (vgl. hierzu auch BIBB-Datenreport 2009, Kapitel A3.1).

62 Allerdings bietet dieser Aspekt keine ausreichende Erklärung dafür, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund selbst unter Kontrolle ihrer schulischen Bildungsvoraussetzungen z.T. signifikant schlechtere Einstiegschancen in die duale Berufsausbildung haben als Jugendliche ohne Migrationshintergrund (vgl. dazu auch Boos-Nünning 2009, Granato / Ulrich 2009).

63 78 % der studienberechtigten Bewerber und 67 % der Bewerber mit mittlerem Abschluss, aber nur 51 % der Bewerber mit maximal Hauptschulabschluss waren zu Vorstellungsgesprächen eingeladen worden. Studienberechtigte, die eingeladen wurden, absolvierten im Schnitt (Median) fünf Gespräche, Bewerber mit mittlerem Abschluss vier und Bewerber mit maximal Hauptschulabschluss drei Gespräche.

64 Differenzierte Analysen zur regionalen Mobilität der Ausbildungsstellenbewerber 2008 finden sich im BIBB-Datenreport 2009, Kapitel A3.2. Sie zeigen, dass die Mobilitätsbereitschaft eng mit der Ausbildungsmarktsituation vor Ort gekoppelt ist und steigt, wenn das Ausbildungsplatzangebot in der Region unterdurchschnittlich ausfällt.

Bibliographischer Hinweis

Internetversion des BIBB-Datenreports zum Berufsbildungsbericht 2010 - Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (2010).

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